Bitcoin: Was Anleger 2022 am Kryptomarkt beachten müssen
2021 klang mau aus – 2022 dürfte aber spannend werden. Was erwartet Krypto-Anleger und Bitcoin-Interessierte? Welche Trends sind wahrscheinlich?
Bitcoin und die meisten großkapitalisierten Kryptowährungen starten schwach ins Jahr 2022: Der erwartete Bull-Run zum Jahresende ist ausgeblieben, die Märkte traden weitgehend seitwärts.
BTC beispielsweise musste innerhalb der letzten sieben Tage 3,35% an Wert einbüßen. Ethereum hingegen, die zweitplatzierte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, liegt seit 28.12. wieder unter 4.000 Dollar, kostet aktuell 3.814 Dollar (Daten von Coinmarketcap.com). Verluste auch bei Binance Coin (BNB, -4,5%), Solana (SOL, -4,3%) und Cardano (ADA, -5%). Die Stimmung auf den Märkten: sorgenvoll. Viele Anleger erwarten den nächsten Crash. Der vielzitierte „Fear & Greed Index“, ein Indikator für das Sentiment unter Investoren, steht aktuell auf „extreme Angst“.
Doch ist das gerechtfertigt? Droht tatsächlich der nächste Absturz? Mit welcher Entwicklung rechnen Experten, was erwartet Anleger in den kommenden Monaten?
Stürzt Bitcoin wieder ab?
Zunächst zur wichtigsten Kryptowährung, dem Bitcoin. Zwar halten sich Trader und Chart-Experten aktuell mit Kurs-Prognosen zurück – zu unklar scheint der kurzfristige Trend. Die Blockchain-Forscher von Santiment kommentieren in einer aktuellen Analyse aber: Immer mehr Anleger ziehen ihre Bitcoins von den Börsen ab und lagern sie ein. Das gilt generell als gutes Zeichen, auch perspektivisch für den weiteren Kursverlauf in 2022.
Es zeigt: Investoren halten an ihren Coins fest – statt zu verkaufen. So gibt es Santiment zufolge gegenwärtig 25% weniger Bitcoins an den Börsen als noch vor zwei Jahren. Auch davon abgesehen hat sich an Bitcoins grundsätzlich bullisher Makro-Situation nichts geändert. Banken und bedeutende Institutionen drängen gen BTC, die Adaption schreitet in großen Schritten voran. Eine Entwicklung, die sich 2022 womöglich beschleunigen wird. Das glaubt beispielsweise Sam Bankman-Fried, Gründer der Krypto-Börse FTX und mit 29 Jahren einer der jüngsten Milliardäre der Welt. Seiner Einschätzung nach wird die Krypto-Industrie 2022 eine deutlich stärkere Regulierung erfahren – und das wiederum werde es großen Investmentbanken und Pensionsfonds ermöglichen, in die Branche einzusteigen. Allzu schnell werde das aber nicht geschehen, so der Krypto-Unternehmer. Denn: „Es wird ein langer Prozess sein, der sich wahrscheinlich über ein paar Jahre hinzieht“, sagt Bankman-Fried.
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Er habe jedoch mit jeder großen Bank, jedem Pensionsfonds gesprochen – sie alle hätten ein Auge auf den Sektor geworfen: „Viele von ihnen haben mit ihren Aktivitäten in diesem Bereich begonnen, aber es geht nur langsam voran und braucht Zeit.“ Der Veganer ist sicher: 2022 wird viel in der Krypto-Branche passieren – insbesondere aufgrund des neuen regulatorischen Rahmens.
Ethereum wird zu Ethereum 2.0
Eine Kryptowährung, die 2022 neben Bitcoin kräftig an Fahrt gewinnen dürfte, ist Ethereum. Der Hintergrund: In den nächsten Monaten kommt es bei ETH zu einem bedeutenden Meilenstein. Die führende Smart-Contract-Plattform vollzieht das herbeigesehnte Upgrade auf „ETH 2.0“. Damit einhergehend wird die Ethereum-Blockchain vom bisherigen Proof-of-Work-Konsensmodell (PoW, bekannt von Bitcoin) auf ein Proof-of-Stake-Modell (PoS) umgestellt. Das soll Ethereum nicht nur schneller machen, sondern auch deutlich günstiger. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem starken Interesse von Medien und Öffentlichkeit. Aspekte, die einen neuen Bull-Run anheizen könnten.
Metaverse-Coins: Lohnt sich ein Investment?
Auch das sogenannte Metaverse besitzt 2022 und darüber hinaus massive Wachstumschancen. Der Ausdruck war bis vor Kurzem kaum jemandem ein Begriff – dann benannte Mark Zuckerberg Facebook kurzerhand in Meta um und versprach, Milliarden Dollar in den Aufbau einer solchen virtuellen Welt zu investieren. Das brachte zahlreiche Metaverse-Projekte auf den Plan der Anleger und sorgte für einen Boom bei zugehörigen Coins. So konnten Assets wie Decentraland (MANA) oder The Sandbox (SAND) innerhalb des letzten Jahres tausende Prozent aufwerten. Anzunehmen ist, dass Metaverse-Kryptowährungen auch dieses Jahr erfolgreich sein werden.
Sam Bankman-Fried ergänzt aber: Die Entwicklung des neuen Bereichs brauche Zeit. Er geht davon aus, dass sich in den nächsten Monaten zunächst alles etwas abkühlt – es sei denn, große Namen würden plötzlich in diesen Bereich drängen.
„Aber ich erwarte, dass das passieren wird, und das wird das nächste Stück Wachstum ankurbeln“, so Entrepreneur Bankman-Fried.
Insofern könnte sich jetzt eine gute Gelegenheit für eine Positionierung ergeben.
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Kryptomärkte 2022: Was Anleger beachten sollten
Doch was sollten Anleger 2022 konkret beachten? Welche Tipps helfen, Verluste zu vermeiden und sich sicher auf den Märkten zu bewegen?
Hierzu drei Ratschläge für den Krypto-Bull-Run 2022:
- Verfolgen Sie keine „explodierenden“ Kryptowährungen: Auch wenn es verlockend scheint und sich „richtig“ anfühlt: Anleger sind gut beraten, nicht gerade dann in eine Kryptowährung einzusteigen, wenn deren Kurs durch die Decke geht. Zu bedenken ist: Auf jeden parabolischen Anstieg folgt auch eine Korrektur – und die ermöglicht einen Kauf zu besseren Konditionen. Hier gilt es: abwarten.
- Entwerfen Sie einen Plan – und bleiben Sie dran: Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie mit Ihrer Investition beabsichtigen. Soll es lediglich ein kurzzeitiges Investment sein, das womöglich noch im gleichen Jahr beim nächsten starken Anstieg verkauft wird? Dann müssen unbedingt eventuelle Steuerfolgen berücksichtigt werden. Aktuell schlägt der Fiskus zu, sobald Kryptowährungen, die man noch kein Jahr besitzt, wieder abgestoßen werden. Liegt der Kauf hingegen länger als zwölf Monate zurück, ist auch der Verkauf steuerfrei. Handelt es sich um ein Langzeitinvestment, können Sie auch heftigen Kursschwankungen gelassen entgegensehen.
- Aufgepasst vor Scams und Betrug: 2021 war ein Rekord-Jahr für Krypto-Betrüger. 7,7 Milliarden Dollar konnten Cyberkriminelle einem Chainalysis-Bericht zufolge in den letzten zwölf Monaten stehlen. Verluste, von denen ein nicht unwesentlicher Anteil womöglich mit etwas Sorgfalt vermeidbar gewesen wäre. Nicht ohne Grund gilt in der Branche ein schlichter Grundsatz: DYOR. Das ist abgekürzt für „Do Your Own Research“ und bedeutet: Jeder Investition sollte eine gründliche Recherche über die jeweilige Kryptowährung vorausgehen. Gute Anlaufstellen hierfür sind beispielsweise die populären Portale Coingecko.com oder Coinmarketcap.com. Hier finden sich viele weiterführende Links zu einer Kryptowährung, etwa zum Whitepaper. Auch eine Twitter-Suche mit dem sogenannten Ticker-Symbol (etwa $BTC) eines Coins hilft, Meinungen in Erfahrung zu bringen. Twitter gilt als dominierende Social-Media-Plattform für Krypto-Enthusiasten – hier tummeln sich nahezu alle Trader, Analysten und Branchenbeobachter. Die Suche funktioniert ganz einfach: Man muss lediglich das entsprechende Ticker-Symbol (zum Beispiel $ETH für Ethereum) in das vorgesehene Feld eingeben und erhält im Anschluss alle relevanten Äußerungen zum Thema.
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