CES 2025: Honda nutzt Robotertechnik für autonomes Fahren
Auf der CES 2025 stellt Honda ein neues Fahrzeugbetriebssystem vor. Das basiert auf den Erfahrungen des humanoiden Robots Asimo.
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Die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigt, wie rasant sich humanoide Roboter in den vergangenen 25 Jahren weiterentwickelt haben. Gleichzeitig gibt sie einen Ausblick auf das, was noch kommen könnte.
CES 2025: Humanoider Roboter Asimo erhält zweites Leben
Als der japanische Konzern Honda im Jahr 2000 den seinerzeit am weitesten entwickelten humanoiden Roboter Namens Asimo vorstellte, war dieser noch recht pummelig und unbeholfen. Das ist bei den heutigen Lösungen anders. Sie lernen mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz, haben deutlich schlankere Glieder und agieren deutlich menschlicher als ihr Vorgänger. Obwohl Honda seinen Roboter nie als Serienmodell auf den Markt gebracht hat, schließt sich für das Unternehmen auf der CES ein Kreis – aber anders als vielleicht erwartet.
Für die größten Fortschritte bei den humanoiden Robotern sorgen derzeit immer leistungsfähigere Prozessoren und künstliche Intelligenz. Letztere hilft den Maschinen, ihre Umgebung schnell zu bewerten. Die Roboter lernen damit physische Interaktionen schneller und können diese dann scheinbar intuitiv umsetzen.
Nvidia treibt Entwicklungen bei humanoiden Robotern voran
In Sachen Computing scheint auf der CES einmal mehr Nvidia Maßstäbe zu setzen. Während auch andere Chiphersteller leistungsfähige Hardware vorstellen, baut der US-Konzern seine Softwarekompetenzen in der Simulation von Roboterapplikationen weiter aus. Auch in Las Vegas zeigte Nvidia-Chef Jensen Huang stolz, wie viele Hersteller humanoider Roboter inzwischen Lösungen seines Unternehmens nutzen. Generative KI-Modelle sollen deren Fähigkeiten weiter verbessern.
Zu den Herstellern gehören unter anderem die US-Unternehmen Apptronik und Figure AI, aber auch der deutsche Hersteller Neura Robotics. Laut Neura-Gründer David Reger ist sein Unternehmen eines der ersten, das die neue Nvidia-Plattform Cosmos einsetzt. In einem Social-Media-Post zur Nvidia Präsentation auf der CES schreibt Reger: „Diese Synergie ist ein entscheidender Faktor. Neuras Roboter gedeihen in realen Umgebungen und verfeinern kontinuierlich ihre Fähigkeiten, indem sie aus realen Interaktionen lernen. Die Integration mit Cosmos beschleunigt diesen Prozess durch die Bereitstellung physikbasierter virtueller Trainingsumgebungen, die die realen Bedingungen widerspiegeln. Das Ergebnis ist ein sprunghafter Anstieg der Roboterfähigkeiten, die sich von isolierten Fähigkeiten zu umfassenden, anpassungsfähigen und menschenähnlichen Kompetenzen entwickeln.“
Was gegen humanoide Roboter spricht
Doch während die Techbranche solche Entwicklungen feiert, gibt es andernorts auch andere Stimmen, die Robotern mit Beinen kritisch gegenüberstehen. Solche Maschinen seien beispielsweise deutlich teurer und hätten nicht die Standsicherheit wie mobile Roboter auf Rollen. Diskutiert wurde dies unter anderem auch auf dem Web-Panel „Vom Cobot zum humanoiden Roboter“ von VDI nachrichten (siehe Video).
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CES 2025: Honda nutzt Robotertechnik nun für autonomes Fahren
Hier schließt sich jedoch der Kreis zur Entwicklung solcher Roboter bei Honda. Denn das Akronym Asimo steht für „Advanced Step in Innovative Mobility“. Was das bedeutet, zeigte sich ebenfalls auf der CES. Denn der humanoide Roboter des Unternehmens ist Geschichte, doch lebt ein Teil seiner Entwicklung nun in Fahrzeugen des Unternehmens weiter. In Las Vegas stellte der Automobilhersteller zwei Prototypen vor, die mit einem neuen Betriebssystem ausgestattet sind.
Als Softwareplattform soll Asimo OS künftig in integrierten elektronischen Steuergeräten (ECUs) für Systeme wie das automatisierte Fahren, Fahrassistenzen (AD/ADAS) und das Infotainment im Fahrzeug (IVI) eingesetzt werden. Von Honda heißt es dazu: „Auch nach Abschluss der Entwicklung von Asimo entwickelte Honda seine Robotertechnologien weiter, einschließlich solcher, die externe Begebenheiten und autonome Verhaltensweisen erkennen, sodass Asimo die Absichten der Menschen in seiner Umgebung verstehen kann.“ Durch die Kombination solcher Robotertechnologien mit fortschrittlichen KI-Technologien für die Honda 0 Series wolle der Konzern Software-definierte Fahrzeuge (SDV) „mit einem einzigartigen Wert schaffen“.
Warum Zukunftsstratege Pero Mićić, Gründer der FutureManagementGroup AG, den Einsatz von humanoiden Robotern künftig für Industrieunternehmen aus Wettbewerbsgründen für unerlässlich hält, erfahren Sie im nächsten Web-Panel von VDI nachrichten:
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