Seit 16. Juni verfügbar 17.06.2020, 07:30 Uhr

Corona-Warn-App ist Download-Hit: Bereits über sechs Millionen User nutzen die Anwendung

Die deutsche Corona-Warn-App steht seit dem 16. Juni zum Download bereit. Bereits in den ersten Stunden entwickelte sich die Anwendung zum Download-Hit. Bis 14:30 Uhr verzeichnete die Corona-App 750.000 Downloads. Jetzt liegt die Download-Zahl bei über sechs Millionen.

Frau mit Maske und Handy

Corona hält die Welt in Atem.

Foto: panthermedia.net/Sergiomonti

750.000 Downloads gab es bis 14:30 Uhr, rund zwei Drittel davon bei Google, etwa ein Drittel bei Apple. Das berichtet das ZDF. Gleich mehrere Minister haben die App in Berlin vorgestellt. Sie sei kein „Freifahrtschein“, warnte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).  Spahn verdeutlichte aber, dass die App „ein wichtiges weiteres Werkzeug in der Pandemie“ sei.

Knapp 6,5 Millionen Nutzer haben laut Bundesgesundheitsministerium die neue Corona-Warn-App bis Mittwochmorgen heruntergeladen.

„Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat“, sagte Jens Spahn in Berlin.

Corona-Warn-App wird gut angenommen

Bereits Mitte April berichteten wir über die Corona-Warn-App und wie sie funktioniert. Nun steht die Anwendung für iOS und Android zur Verfügung. Beim Weg aus der Corona-Krise soll die Warn-App helfen, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen. Die Nutzung ist freiwillig.

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Im April hatte die Bundesregierung die Software-Unternehmen SAP und T-Systems, eine Tochterfirma der Deutschen Telekom AG, mit der Umsetzung beauftragt. Das Fraunhofer Institut ILS in Erlangen testet die Corona-App. Konkrete Szenarien wurden durchgespielt, beispielsweise das Sitzen in einem Restaurant oder der Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln. Währenddessen wurde gemessen, wie präzise die Smartphones die Entfernung zwischen den Probanden erkannten.

Die Corona-Warn-App trägt dazu bei, dass Menschen nachträglich informiert werden, wenn sie sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Diese Menschen sind bereits Tage vor Auftreten der ersten Symptome ansteckend. Da die Anwendung auf freiwilliger Basis beruht, hoffen die Macher und auch die Bundesregierung auf eine rege Teilnahme. Doch fühlen sich Bürger dadurch zum Download genötigt?

Corona-Statistik (Stand 17. Juni 2020)

Deutschland Fälle insgesamt Todesfälle Genesene Fälle akut
188.213 8.814 172.689 6.189

Gesetzliche Regelung: Bundesregierung sieht keine Notwendigkeit

Aus Sicht der Bundesregierung braucht es keine gesetzliche Regelung, um zu verhindern, dass sich jemand gezwungen sehen könnte, die App zu nutzen.

„Es gelten die allgemeinen Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ohne Wenn und Aber auch für die Corona-Warn-App. Deshalb sind alle datenschutzrechtlichen Fragen abgedeckt, und es gibt keine Veranlassung für ein spezielles App-Gesetz“, sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD).

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verwies auf die DSGVO. In der Datenschutz-Grundverordnung seien die Freiwilligkeit und die Einwilligung für jede Nutzung der Daten geregelt.

„Besser geht es nicht“, betonte Spahn in der „Rheinischen Post“.

Die Einschätzung der Regierung teilen allerdings längst nicht alle. Die Entwicklung der Corona-App hat kontroverse Diskussionen hervorgerufen, denn viele Bürger fürchten um ihren Datenschutz. Die Grünen und die Linkspartei fordern ein gesetzliches Fundament. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verlangte zuletzt, eine Nutzungspflicht von vornherein gesetzlich auszuschließen. Das würde die Akzeptanz der Corona-App erhöhen.

Peter Kenning, Wissenschaftler an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, sieht in der App einen „wichtigen Baustein“ der Pandemie-Bekämpfung. Allerdings sei die App auch kein Allheilmittel. Einführung, Betrieb und Nutzung der Anwendung stellten eine „gewaltige und einzigartige Herausforderung“ dar, wie er im Handelsblatt zitiert wird.  Wird die Corona-App ein Erfolg, sieht Kenning darin auch ein gewisses Druckmittel. „Diejenigen, die diesen Ansatz grundsätzlich ablehnen, werden dann in die Defensive geraten“, glaubt der Wissenschaftler. Es entstehe automatisch ein sozialer Druck, nachzuweisen, dass man sich „vernünftig“ verhalte. Sollte es eine zweite Welle der Pandemie geben, könnte sogar der Druck auf die Politik wachsen, die Nutzung der Warn-App zur Pflicht zu machen. „Dies wäre sehr problematisch und zeigt, welche Bedeutung die parlamentarische Kontrolle in diesem Zusammenhang hat“, gibt Kenning an. Durch eine gesetzliche Regelung, die die Freiwilligkeit festhält, würde dieser Punkt nicht auftreten.

Corona-Warn-App: Breite Werbekampagne geplant

Die Bundesregierung begleitet den Start der App mit einer breit geplanten Werbekampagne. Gesundheitsminister Spahn hofft auf einen nachhaltigen Effekt durch die Werbemaßnahmen.

„Wenn wir in den kommenden Wochen einige Millionen Bürger von der App überzeugen, dann bin ich schon zufrieden.“

Ein Forschungsteam der TU München hat eine Contact-Tracing-App entwickelt, die sich von der Technologie der offiziellen Corona-Warn-App unterscheidet. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Auf welchen Smartphones läuft die Corona-Warn-App?

Die App läuft sowohl auf dem iPhone als auch auf Android-Handys. Beim Apple-Phone ist das aktuelle Betriebssystem iOS 13.5 Mindestvoraussetzung. Das gibt es für Geräte ab dem iPhone 6s oder dem iPhone SE.

Bei Android-Handys ist Android 6 und die Unterstützung von Bluetooth LE Mindestvoraussetzung. Zum anderen müssen aber auch die Google Play Services laufen, weil der Konzern die Schnittstellen nicht über Android selbst zu Verfügung stellt, sondern über diese Google-Dienste. Android-Handys ohne Google Play Services bleiben zunächst außen vor.

Die App wertet die Dauer eines Kontakts aus und registriert dabei, wie stark das Bluetooth-Signal war. Aus der Signalstärke lässt sich der Abstand berechnen. Bei der Benachrichtigung spielt aber auch der Zeitpunkt des Kontakts eine Rolle.

Werden Sie die Corona-App nutzen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung doch gerne an redaktion@ingenieur.de.

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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