Biometrische Sicherheitssysteme 26.08.2021, 10:56 Uhr

Peace-Zeichen auf Selfies: Forscher warnen vor Risiko

Datenschützer warnen: Kriminelle können Fingerabdrücke von Selfies kopieren. Tatsächlich ist es Forschenden, eine Rekonstruktion anhand eines Fotos zu erstellen. Doch ist das wirklich so einfach?

Das Peace- oder Victory-Zeichen ist ein Klassiker unter den Selfie-Posen. Manche Datenschützer glauben: Es stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Foto: Panthermedia.net/dolgachov

Das Peace- oder Victory-Zeichen ist ein Klassiker unter den Selfie-Posen. Manche Datenschützer glauben: Es stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Foto: Panthermedia.net/dolgachov

Es ist ein Selfie-Klassiker: Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt zum Victory-Zeichen oder Peace-Zeichen. Instagram ist voll mit Fotos von Menschen, die eben diese Geste zeigen. Doch Datenschützer raten von solchen Bildern ab.

Der Grund: Cyberkriminelle könnten die zu sehenden Fingerabdrücke kopieren. Das kann fatal sein, denn biometrische Sicherheitsabfragen spielen eine immer größere Rolle im Alltag: Beim Entsperren des Smartphones, beim Bezahlen mit Paypal, beim Entriegeln der Autotür. Doch ist es wirklich so leicht, Fingerabdrücke von einem Foto zu kopieren?

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Peace-Zeichen auf Foto: „Fingerabdrücke weltweit verfügbar“

Forschende vom National Institute of Informatics (NII) in Japan haben bereits vor einigen Jahren gewarnt: Durch die Victory-Geste könnten Fingerabdrücke weltweit verfügbar gemacht werden. Ein Experiment des Teams zeigt das eindrücklich: Isao Echizen vom NII machte mit einer herkömmlichen Digitalkamera Fotos Bilder von Fingern aus drei Metern Entfernung. Aus den Aufnahmen konnte er die Fingerabdrücke rekonstruieren.

Fingerabdruck: Unsicherheitsfaktor beim Smartphone

Bereits 2014 hatte Jan Krissler alias Starbug vom Chaos Computer Club (CCC) eine Kopie des Daumenabdrucks der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erstellt. Dazu hatte es lediglich eines Fotos des Fingers bedurft. Der CCC wollte seinerzeit auf entsprechende Sicherheitslücken aufmerksam machen – wenngleich biometrische Systeme damals im Gegensatz zu heute noch im Alltag der meisten Menschen noch keine besonders große Rolle gespielt hatten.

 Polizei nutzt Fingerabdruck-Fotos für Ermittlungen

Fälle, bei denen Kriminelle tatsächlich mit gestohlenen Fingerabdrücken Straftaten begangen haben, sind nicht bekannt – wenngleich es eine unbekannte Dunkelziffer geben mag. Das Potenzial der Fingerabdruck-Kopie zeigt sich aber aus einer entgegengesetzten Perspektive: Britischen Polizisten ist es vor wenigen Jahren gelungen, einen Drogendealer anhand eines solchen Fotos zu identifizieren.

Blockchain: Wie funktioniert die Technik hinter Bitcoin und Co.? 

Die Polizei der walisischen Stadt Bridgend hatte ein Bild im beschlagnahmten Smartphone eines Verhafteten entdeckt. Darin fanden sie Whatsapp-Nachrichten mit Kaufangeboten für Drogen – und ein Foto. Darauf zu sehen: Eine Hand, die ein Tütchen mit Ecstasy-Pillen hält.  Forensiker der Polizei South Wales untersuchten das Bild. Problem: Nur der mittlere bis untere Bereich der Finger war auf der Aufnahme zu erkennen. In den britischen Fingerabdruckdatenbanken sind allerdings nur Abdrücke von Fingerkuppen gespeichert. Doch zusammen mit weiteren Beweisen konnten die Informationen aus dem Bild dazu beitragen, den Dealer zu identifizieren.

Lohnt sich der Aufwand wirklich für Kriminelle?

Indes: Die Fotos der Finger müssten schon ziemlich perfekt belichtet sein, auch muss der Winkel stimmen. Wenn die Finger nicht ganz frontal aufgenommen werden und Bildrauschen bei nicht optimalen Lichtbedingungen auftritt – und optimal sind Lichtbedingungen eben selten – wird es sehr schwer, Fingerabdrücke einfach so zu kopieren. Unwahrscheinlich, dass sich der Aufwand für Kriminelle dann überhaupt lohnt; zumindest derzeit, bei fortschreitender Technik und angesichts immer besserer und schärferer Bilder, die schon Smartphones produzieren können, kann sich das ändern.

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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