Neues biometrisches Merkmal 17.05.2016, 09:59 Uhr

Diebstahlschutz mit Köpfchen: Schädelknochen ersetzt Passwort

Mit einem Tonsignal, das direkt in den Kopf eingeleitet wird, sollen künftig mobile Endgeräte vor Missbrauch geschützt werden. Jeder Knochen überträgt Schall in charakteristischer Weise. Damit gibt es ein neues biometrisches Merkmal ähnlich dem Fingerabdruck.

Jeder Knochen übertragt Schall in charakteristischer Weise. Dieses biometrische Merkmal lässt sich als Passwort zur Entriegelung mobiler Geräte nutzen.<strong> </strong>

Jeder Knochen übertragt Schall in charakteristischer Weise. Dieses biometrische Merkmal lässt sich als Passwort zur Entriegelung mobiler Geräte nutzen. 

Foto: Universität Stuttgart/hcilab.org

PIN-Codes und Passwörter vergisst man leicht – den eigenen Kopf wohl kaum. Der soll künftig das Eintippen von Ziffern und Buchstaben oder das biometrische Lesegerät, das Finger oder Iris checkt, überflüssig machen, wenn ein elektronisches Gerät entsperrt werden soll. Das jedenfalls schlagen Wissenschaftler vom Exzellenzcluster für Multimodal Computing and Interaction der Universität des Saarlandes, des benachbarten Max-Planck-Instituts für Informatik und der Universität Stuttgart vor. Als Schlüssel dient der Schädelknochen, der Schall zum Ohr überträgt, wenn der Lautsprecher direkten Kontakt hat. Auf dem Weg dorthin verändern sich die Frequenzen ein wenig. Die, die schließlich ankommen, sind charakteristisch für jeden Menschen.

Google Glass als Forschungsgerät

Dieses Phänomen nutzen die saarländischen Forscher. Als Experimentiergerät haben sie Google Glass gewählt, einen Brillencomputer des Internet-Giganten. Der überträgt Sprache und Musik über den sogenannten Bone Conduction Speaker, der unsichtbar in das Gestell in der Nähe des rechten Ohrbügels eingelassen ist. Das ist ein Schallerzeuger, der direkten Kontakt zum Schädelknochen hat.

Informatiker nutzen den Schädelknochen und Sensoren des Brillencomputers Google Glass, um den legitimen Nutzer zu identifizieren.

Informatiker nutzen den Schädelknochen und Sensoren des Brillencomputers Google Glass, um den legitimen Nutzer zu identifizieren.

Quelle: Oliver Dietze

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Internetkommunikation / Telekommunikation Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Glasfaserausbau Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
Eckelmann AG-Firmenlogo
Systemingenieur Echtzeit-Programmierung/-Entwicklung (m/w/d) Eckelmann AG
Wiesbaden Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur FPGA / VHDL (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) zur Ausbildung zum deutschen Patentanwalt (m/w/d) und European Patent Attorney Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke
Westfälische Hochschule-Firmenlogo
Professur Smarte Robotik und KI (W2) Westfälische Hochschule
Bocholt Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur (W2) für das Lehrgebiet "Daten und IoT-Systeme" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) der Elektro- bzw. Informationstechnik für die Erneuerung der Kulturbauten Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software-Testingenieur (m/w/d) Testautomatisierung -Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Embedded Software Engineer (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Project Manager Surveying and Designfor Machine Control (m/w/d) WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Technischer Kundenbetreuer / Elektroingenieur (m/w/d) im Customer Support Prognost Systems GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Informationssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt Zum Job 
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)-Firmenlogo
Doktorandin / Doktorand (w/m/d) im Themenfeld: Künstliche Intelligenz Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Dortmund Zum Job 
Hochschule Bielefeld-Firmenlogo
W2-Professur Software Engineering Hochschule Bielefeld
Gütersloh Zum Job 

„Da der Schädelknochen individuell unterschiedlich ist, wird dabei das Tonsignal auf eine für jeden Menschen charakteristische Art und Weise verändert“ sagt der Informatiker Andreas Bulling, der das Forscherteam leitet. „Das aus dem Schädelknochen austretende Tonsignal nutzen wir dann als biometrisches Merkmal.“ Die Erfolgsquote liegt bei 97 %.

Vielleicht klappt es auch mit unhörbaren Signalen

Wenn jemand die Datenbrille aufsetzt ertönt automatisch ein akustisches Signal, das in den Schädelknochen eingespeist und hörbar wird. Das ebenfalls eingebaute Mikrofon fängt den Schall ein. Der Brillencomputer vergleicht ihn mit dem abgespeicherten Muster und gibt das Gerät frei, wenn er eine Übereinstimmung feststellt. Setzt beispielsweise ein Dieb die Brille auf verweigert sie den Dienst.

Diese Technik wollen die Forscher auch für andere Geräte nutzen. So könnte künftig das Smartphone entsperrt werden, indem es kurzzeitig an den Kopf gepresst wird. Laptops, Tablet-PCs und andere mobile Geräte ließen sich ebenfalls gegen Diebe, die es auf die gespeicherten Daten abgesehen haben, durch die Schädelknochen-Identifikation schützen. „Es reicht, wenn das Signal eine Sekunde lang abgespielt wird. Damit sind wir gut eine halbe Sekunde schneller als klassische, nicht-biometrische Verfahren, die auf mobilen Endgeräten den rechtmäßigen Nutzer erkennen“, sagt Bulling.

Banken stark an biometrischen Sicherheitssystemen interessiert

Biometrische Verfahren sind stark im Kommen. So will die britische Großbank Barclays Onlinebanking mit einem biometrischen Scanner, der den Verlauf der Blutadern im Finger erkennt, noch sicherer machen. Und die Halifax Bank stattete Kunden testweise mit einem Armband aus, das wie ein Elektrokardiogramm-Gerät agiert und den Herzschlag des Trägers misst, der dann als Passwort genutzt werden kann. Doch auch biometrische Passwörter haben ihre Grenzen: US-Forschern gelang es, mit ein paar Stimmproben und frei erhältlicher Bearbeitungssoftware Sicherheitssysteme auszuhebeln, die eine Person mittels ihrer Stimme identifizieren.

Bis die biometrischen Passwörter kommen, müssen wir uns mit den eigenen begnügen. Aber was sind eigentlich die beliebtesten Passwörter? Hier sind sie.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.