Drei „Must Dos“ für die Lebensmitteltechnologie nach der Pandemie
Schon mal Lebensmittel online bestellt? In der aktuellen Corona-Pandemie fühlen sich viele Konsumenten sicherer, wenn sie den stationären Handel meiden. Doch dieser kann mit drei Must Dos trumpfen.
Von der Möglichkeit den Kühlschrank “online” aufzufüllen, machen immer mehr Nutzer Gebrauch. Bereits 2018 bestellten 15 % der Befragten einer pwc-Umfrage mehr als die Hälfte ihrer Lebensmittel online. 2019 betrug der Umsatz mit Lebensmitteln im interaktiven Handel in Deutschland 1,4 Milliarden Euro, so Statista. Hat der gewohnte Lebensmittelhandel in Deutschland um die Ecke also in absehbarer Zeit ausgedient? Die Corona-Pandemie hat zunächst dazu geführt, dass sich das Einkaufserlebnis im Supermarkt nicht verbessert. Maskenpflicht und Sicherheitsabstände sind immer noch geboten. Das Einkaufen verläuft dann eher so: „Schnell alle Produkte von der Liste in den Wagen legen und wieder raus.“
Wie können Lebensmittelhändler angesichts der Herausforderungen weiterhin rentabel bleiben? Oder haben sie sogar ein Ass im Ärmel, gegen das der E-Commerce machtlos ist? Die Antwort lautet: Sie sollten auf eine Kombination aus alten und neuen Technologien setzen.
Zu den drei “Must Dos” für die Lebensmittelbranche gehören: Verlassen Sie sich auf Ihre Daten, verlassen Sie sich auf die Vernetzung und verlassen Sie sich auf die Hardware.
Must Do 1: Daten nutzen, Bestandsplanung automatisieren
Das Markenzeichen des Einkaufs in einem Geschäft ist die konstante Verfügbarkeit und große Auswahl an frischen Produkten. Diese ist in der Regel weitaus höher als im Online-Shop. Da die Anzahl der Kunden im stationären Handel weiterhin schwankt, ist die Planung des Lagerbestands und die Reduzierung des Abfalls für Manager in der Lebensmittelbranche eine große Herausforderung. Im Durchschnitt werfen Lebensmittelhändler mehr als 12 % ihrer Produkte im Regal weg, wenn sie erste Anzeichen des Verfalls aufweisen.
Im E-Commerce sorgen Content-Management-Systeme und eFood-Features für einen reibungslosen und rentablen Verkauf. Ob Lieferungen am selben Tag, hochwertige Produktfotos oder Mengenrabatte: Von diesen Funktionen kann der stationäre Lebensmittelhandel profitieren. Als erstes sollte die Bestandsplanung optimiert und automatisiert werden. Dazu müssen vorhandene Kunden-, Geschäfts- sowie externe Datenmengen genutzt werden, um Filialleitern wertvolle Erkenntnisse zu liefern. Der US-Händler Walmart setzt zum Beispiel auf das System von Eden Technologies. Aus einem Hackathon-Projekt wurde ein neues internes Tool geschaffen, das landesweit in 43 Vertriebszentren eingesetzt wird. Walmart verspricht sich davon, in den kommenden zwei Jahren mehr als zwei Milliarden US-Dollar einzusparen. Wie soll das gelingen?
Das Tool erkennt unter anderem, wenn Produkte wie Obst, die für eine weit entfernte Filiale bestimmt sind, bereits anfangen zu reifen. Durch den Hinweis können die Lebensmittel zu einer nahegelegenen Filiale gebracht und zeitnah verkauft werden. Dazu wird eine künstliche Intelligenz verwendet, die über eine Million Bilder erkennen und auswerten kann. Die Analyse ist eine der wichtigsten Punkte für den Lebensmittelhandel der Zukunft.
Must Do 2: Auf das Internet der Dinge (IoT) setzen, um Epidemien zu verhindern
Die Einführung des Internet der Dinge in der Lebensmittelindustrie hat das Risiko einer lebensmittelbedingten Krankheit deutlich reduziert. Dazu tragen Sensoren bei, um Temperaturen oder die Lieferzeit zu überwachen. Durch die Verwendung von Temperatursensoren in Echtzeit können Unternehmen Datenpunkte zur Lebensmittelsicherheit genau überwachen und so ein effektives Kühlkettenmanagement sicherstellen.
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Mit IoT-Systemen können auch Lieferketten an globale oder lokale Vorschriften angepasst werden. Checklisten stehen zum gesamten Herstellungs-, Produktions- und Transportverfahren zur Verfügung. Auch für die Logistik ist die Vernetzung ein klarer Vorteil.
Mit Hilfe von RFID-Sendern (Radio Frequency Identification) und GPS-Systemen kann die Vertriebskette während des gesamten Lager- und Versandprozesses effektiv überwacht werden. Dies ermöglicht es Lebensmittelhändlern auch, sich mit den Kaufvorlieben der Kunden vertraut zu machen, besser auf Marktanforderungen zu reagieren und Überschüsse im Regal zu verringern.
Must Do 3: Hardware im Supermarkt für positive Kundenerfahrung
Hardware im Geschäft? Klar, die gibt es beim bekannten Händler mit dem Planetennamen. Aber nein, Hardware spielt auch beim Lebensmittelhändler eine tragende Rolle. Durch die Pandemie ist das kontaktlose Bezahlen immer wichtiger geworden. Kunden wollen ihre EC-Karte auflegen und möglichst kontaktfrei einkaufen. Ein guter Online-Shop bietet seinen Kunden stets mehrere Bezahlmöglichkeiten. Der stationäre Handel sollte es auch so halten und über die passende Technologie nachdenken. Mobile Wallet und Co. boomen.
Die Corona-Pandemie hat zudem dafür gesorgt, dass Kunden ihre Ware selbst scannen. So sieht das moderne Einkaufen aus. Konsumenten agieren selbstständig, legen Wunschprodukte zwar nicht in den digitalen Warenkorb, dafür aber auf das Kassensystem. Kassierer berühren die Produkte nicht mehr, sondern unterstützen bei der Bedienung der Hardware. Lebensmittelhändler – auch kleine, lokale Geschäfte, sollten über die Anschaffung der Hardware nachdenken.
Was ist Food Tech?
Unter dem Begriff “Food Tech” versteht man einen aufstrebenden Sektor, der untersucht, wie Technologie genutzt werden kann, um nachhaltig und effizient zu Produzieren, Liefern und letzten Endes zu Genießen.
Technologie als Zutat in unserer Ernährung
Technologie und Lebensmittel lassen sich nicht trennen. Ohne passende Technik kommen Kartoffeln und Co. nicht vom Feld, ohne Solarenergie wächst die Zitrone am Baum nicht nachhaltig und ohne Datenanalyse des Bodens wirtschaften Bauern nicht effizient. Technologie ist zu einer wichtigen Zutat in unserer Ernährung geworden. Das belegen auch zunehmende Investitionen in die Lebensmitteltechnologie.
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Lebensmitteltechnologie Studium in Deutschland
Sie interessieren sich für die Entwicklungen in der Lebensmitteltechnologie? Das Studium ist eine Mischung aus naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen. Produktionsprozesse von Lebensmitteln und verschiedene chemische und physikalische Prozessen der Verarbeitung sind Bestandteil des Studiums. Studiengänge werden zum Beispiel an der Hochschule Fresenius oder an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe angeboten.
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