Düsseldorf mit erster 5G-Tankstelle
Tankstellen mit schnellem 5G-Mobilfunknetz: Die ersten Zapfstellen dieser Art gibt es in Düsseldorf und Erfurt. Doch was soll nun der Vorteil der 5G-Vernetzung sein?
Tanken, bezahlen, weiterfahren: Dieses übliche Szenario soll dank Vodafone und Total nun noch schneller gehen. An den beiden 5G-Tankstellen in Düsseldorf am Höherweg und Erfurt können Autofahrer direkt an der Zapfsäule bezahlen. Schlange stehen an der Kasse entfällt.
Mit der 5. Mobilfunkgeneration sollen Autotankstellen vernetzt werden. Der Telekommunikationsanbieter Vodafone aus Düsseldorf und der französische Energiekonzern Total sind für dieses Projekt eine Kooperation eingegangen. Gemeinsam haben sie die ersten beiden 5G-Tankstellen in ganz Europa vernetzt. Vodafone hat bereits erste Initiativen mit 5G umgesetzt. Ein Teil der Mobilfunkstationen soll künftig mit erneuerbarer Energie versorgt werden. LTE- und 5G-Stationen erhalten dafür mir Windkraftturbinen in 50 Meter Höhe ihren Strom. Wir berichten hier darüber.
An den mit 5G verbundenen Tankstellen sollen Kunden nicht nur unmittelbar an der Zapfsäule ihre Spritladung begleichen können, sondern auch von einem schnellen lokalen Mobilfunknetz (WLAN) profitieren. In Deutschland gibt es 1.200 Total Tankstellen. Sollte das Pilotprojekt glücken, könnten alle Zapfsäulen online gehen. Doch dessen nicht genug: Über die 5G-Leitungen sollen auch die Preisanzeigen und digitale Werbetafeln gesteuert werden. Klingt schön und gut, doch war da nicht was: ein Handyverbot an Tankstellen. Wie sollen Nutzer also mobil bezahlen?
Ganz ohne Kassenhäuschen geht es also doch (noch) nicht, denn das an Tankstellen geltende Handyverbot wegen der leicht entflammbaren Akkus in den Smartphones ist auch an den 5G-Stationen gültig. Autofahrer können ihr Device allerdings in den Kassenräumen einsetzen, die häufig auch kleine Supermärkte und Cafés sind. Also: Anhalten, Tank aufladen und weiterfahren geht so nicht.
Gigacube 5G als stationärer Router
Wie kann man sich die vernetzte Tanksäule vorstellen? Technisch wird die Lösung mit einem stationären 5G-Router umgesetzt. Unter dem Namen „Gigacube 5G“ empfängt der Router das 5G-Signal aus dem Mobilfunknetz. Dieses wird an einen Netzverteiler auf der Tankstelle übergeben. Laut Vodafone-Deutschland Chef Hannes Ametsreiter führe 5G nicht nur in großen Industriehallen zu klaren Wettbewerbsvorteilen:
„Die neue Mobilfunktechnologie wird auch dort gebraucht, wo wir es nicht auf Anhieb vermuten – sogar beim Tanken.“
Wie die 5G-Tankstelle funktioniert zeigt die Grafik von Vodafone:
Im Juni 2019 begann die Auktion der Frequenzen für den extrem schnellen Funkstandard. Insgesamt zahlten die Mobilfunkkonzerne dafür 6,55 Milliarden Euro. Zu Beginn sollen 5G-Anwendungen vor allem in der Industrie getestet werden. Siemens hat sich beispielsweise ein privates Mobilfunkcenter einrichten lassen, das wir hier vorstellen.
Über 5G
Der Name 5G bezeichnet die 5. Generation des Mobilfunks und wird seltener auch NGN genannt, das für „Netzwerk der nächsten Generation“ steht. Die Namen der Vorläufersysteme LTE (4G), UMTS sowie die der Weiterentwicklung Edge (3G) und GSM (2G) dürften den meisten Handynutzern zumindest bekannt vorkommen.
Die Industrievereinigung Third Generation Partnership Project (3GPP) hat gemeinsam die internationalen Standards für 5G New Radio definiert. Es soll nicht nur schneller und flexibler als der bisherige Standard LTE sein, sondern auch abwärts- und – wo vorhersehbar – aufwärtskompatibel. Technisch betrachtet funkt 5G primär elektromagnetische Wellen im Millimeterbereich. Erst in diesen hochfrequenten Bereichen kommen die Vorteile der neuen Technologie gegenüber dem Vorgänger durch. Experten und Betreiber geben Höchstbandbreiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde an.
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