Ericsson: Software soll mehr Geräte effizient in 5G-Netze integrieren
RedCap heißt die neue Software der Firma Ericsson. Im November 2023 soll sie am Markt erhältlich sein. Das Unternehmen will damit mehr Geräten den Zugang zu 5G-Netzen ermöglichen und zugleich deren Energieverbrauch dabei senken.
Der moderne Mobilfunkstandard 5G ist nicht nur eine Highspeed-Autobahn, damit Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer auf der Überholspur im Internet surfen können. Das neue Netz ist viel mehr als das. Man kann es mit einer Art Baukasten vergleichen, der es ermöglicht, Funktionen und Anwendungen so zu kombinieren, dass eine Vernetzung zwischen Menschen, Dingen und Prozessen weitgehend optimal drahtlos funktioniert. Da sie eine hohe Datenkapazität bieten, können sie zum Beispiel bei Großveranstaltungen, wenn Tausende Menschen auf engem Raum die Netze nutzen, diese Anfragen besser abbilden als der moderne 4G-Standard. Der gelangt dabei schon heute an seine Grenzen. Für die Industrie ist 5G von besonderer Bedeutung: Das Netz kann den durchgängigen Datenaustausch zwischen Maschinen, Anlagen, Menschen und Robotern in Echtzeit gewährleisten. Auch Straßenverkehr, der zunehmend vernetzter wird, spielt 5G künftig eine große Rolle. Dazu kommen noch zahlreiche weitere Anwendungen.
Ericsson: So lassen sich 5G-Netze nachhaltig betreiben
In Deutschland haben Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 mit dem Ausbau begonnen. Daneben ist auch Ericsson an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetzen beteiligt – unter anderem in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen hat nun eine Software auf den Markt gebracht, mit der sich der Energieverbrauch von Geräten im 5G-Netz gezielt reduzieren lässt. Darüber hinaus ermöglicht diese Software auch Smartwatches, Wearables und IoT-Sensoren den Zugang zum Netz beziehungsweise erweitert deren Einsatzmöglichkeiten. Im November 2023 soll Ericsscon Reduced Capability, kurz RedCap, nach Angaben des Herstellers am Markt verfügbar sein.
Mehr Geräte ins 5G-Netz dank neuer Software
Eine neue Hardware ist nicht notwendig, wenn man RedCap nutzen möchte. Die neue Software soll neue Geräteklassen an die 5G-Netze anschließen. Durch diese Erweiterung ergäben sich nach Angaben des Herstellers auch mehr 5G-Anwendungsfälle. Sinnvoll sei es deshalb, dass die Geräte weniger Energie verbrauchen. Auch eine solche Option biete Ericsson RedCap. Wearables, die derzeit nur in Kombination mit LTE-Geräten funktionieren, ließen sich ebenfalls über die neue Software in das 5G-Netz integrieren.
„Ericsson Reduced Capability wird neue Möglichkeiten für Geräteklassen eröffnen, die nicht die volle Bandbreite der 5G-Funktionen benötigen. Die RedCap-Software wird die 5G-Konnektivität für alle Arten von Geräten – von Verbraucher-Wearables bis hin zu industriellen Sensoren – kosten- und energieeffizient verbessern und so eine ganze Reihe neuer Anwendungsfälle erschließen“, sagt David Hammarwall, Head of Product Area Networks bei Ericsson.
RedCap soll auch Mobilfunkbetreiber unterstützen, indem sie für das Funkzugangsnetz (RAN) Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Unternehmen mehr Konnektivitätsoptionen für verschiedene Anwendungen anbieten können. Für industrielle Umgebungen zum Beispiel in den FDD- und TDD-Funkspektren. FDD steht für Frequency Division Duplex. Mit diesem sogenannten Frequenzmultiplex-Verfahren wird eine Funkverbindung zur bidirektionalen Datenübertragung verwendet. Auch beim TDD-Verfahren, das für Time Division Duplex steht, wird die gleiche Frequenz zur Datenübertragung genutzt. Möglich wird sie in diesem Fall durch den Zeitmultiplex.
Software soll für eine kosteneffiziente Integration sorgen
RedCap soll einerseits dazu beitragen, das 5G-Netz zu erweitern und erheblich mehr Verbindungen zu dem Netz herstellen. Technisch funktioniert das, indem die Leistungs- und Komplexitätslücke zwischen Low-Power Wide-Area (LPWA) und Ultra-Reliable Low Latency Communications (URLLC) überbrückt wird. Basis dafür ist ein optimiertes Design für mittlere Anwendungsfälle. Darüber hinaus ist RedCap in der Lage, Komplexität, Größe und Fähigkeiten von Geräteplattformen zu reduzieren. Dadurch wird eine kosteneffiziente Integration der Geräte möglich.
„5G ist grundsätzlich als hochgradig flexibler Dienst konzipiert. Die Entwicklung von NR RedCap von Ericsson wird in Verbindung mit den fortschrittlichen Technologien, die in unserem 5G-Netz eingesetzt werden, dazu dienen, diese Technologie für eine Vielzahl von Geräten verfügbar zu machen. So können wir Netzressourcen effizient zuweisen und den Kunden das bestmögliche Erlebnis in unserem Netz bieten. Wir freuen uns darauf, dass diese Lösung das 5G-Ökosystem weiterentwickeln wird“, sagt Bill Stone, Vice President for Technology Planning bei Verizon.
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