eSIM: Netzbetreiber bieten fest eingebaute SIM-Karte an
In wenigen Wochen kommt zum ersten Mal ein Gerät mit fest eingebauter SIM-Karte in den Handel. Die Netzbetreiber Vodafone und O2 wollen eine Samsung-Smartwatch damit anbieten. Die Zeit dafür ist längst reif.
Zugegeben: Die Plastik-SIM-Karten sind im Laufe der Zeit immer kleiner geworden. Aber unhandlich geblieben sind sie trotzdem. Wer kennt das nicht? Umständliches Gefriemel und Gefummel bis man die Karte drin oder draußen hatte. Und auch keine Seltenheit: Die Karte fällt runter und weg ist sie – für immer. Mit einer fest integrierten SIM kann das nicht passieren.
SIM-Profil des Kunden wird elektronisch installiert
Als erstes Gerät in Deutschland soll die Samsung Gear S2 Classic 3G über eine eSIM (embedded SIM) verfügen. Dabei ist der entsprechende SIM-Chipsatz fest mit der Geräte-Hardware verbunden. Mobilfunkverträge werden dann digital freigeschaltet und konfiguriert. Das SIM-Profil des Kunden wird also elektronisch installiert. Bei einem Provider-Wechsel ist die eSIM einfach von außen neu programmierbar. Der Netzbetreiber kann direkt auf dem Gerät ausgewählt werden. Ein Wechsel der klassischen SIM entfällt.
Vodafone startet zuerst in einigen Städten
Schon bald, ab dem 11. März, soll es die Samsung-Armbanduhr mit der eSIM bei Vodafone geben. Zuerst in ausgewählten Vodafone-Shops in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf und Dortmund. Ab April wird die Uhr auch in O2-Shops angeboten. Zu haben ist Smartwatch in Verbindung mit einem Vertrag für rund 20 Euro pro Monat.
Samsung hat die Gear S2 Classic 3G auf dem Mobile World Congress MWC 2016 in Barcelona vorstellt. Sie entspricht weitestgehend der regulären Variante, die im September vergangenen Jahres auf der Ifa in Berlin Premiere hatte.
Integrierte SIM-Karten werden längst verwendet
Die Technik der integrierten SIM-Karten ist nicht neu. Und in Zukunft kommt sowieso keiner drum herum. Sie hilft zum Beispiel dabei, Fitness-Tracker oder Daten-Brillen, die keinen Platz für physische SIM-Karten haben, mit dem Internet zu verbinden. Auch in vernetzten Autos ist die eSIM schon gängig; etwa um Roaming-Gebühren bei Fahrten zwischen verschiedenen Ländern zu vermeiden.
Anscheinend war die Branche der Netzbetreiber bisher jedoch nicht sonderlich von integrierten Karten in Smartphones angetan. Der einfache Grund: Die Sorge, dass Kunden eher abwandern, weil es leichter wird.
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