Superschnelles Seekabel 14.10.2016, 12:39 Uhr

Facebook und Google sichern sich gemeinsam Daten-Überholspur durch den Pazifik

Im Kampf um User sind sie Rivalen, aber bei der Datenübertragung machen sie gemeinsame Sache: Facebook und Google investieren gemeinsam in ein Untersee-Kabel zwischen China und den USA. 120 TBit/s schafft die Leitung mit fünf Glasfaserpaaren – das ist derzeit Spitze bei den Übertragungsraten. Je ein Faserpaar ist für die beiden Internetgiganten reserviert.

Die künftige Unterwasser-Datenautobahn mit dem Namen Pacific Light Cable Network (PLCN) verläuft auf 12.800 Kilometern zwischen Hongkong und Los Angeles.

Die künftige Unterwasser-Datenautobahn mit dem Namen Pacific Light Cable Network (PLCN) verläuft auf 12.800 Kilometern zwischen Hongkong und Los Angeles.

Foto: TE SubCom

Die schnellste Autobahn der Welt verläuft quer durch den Pazifik. Tankstellen und Rastplätze sucht man vergebens: Auf der Express-Verbindung mit dem Namen Pacific Light Cable Network (PLCN), die auf 12.800 Kilometern zwischen Hongkong und Los Angeles verläuft, reisen keine Autos, sonder Bits und Bytes. Und zwar viele davon: 120 TBit/s werden durch die fünf Glasfaserkabel-Paare rasen, wenn die gigantische Datenleitung im Jahr 2018 ans Netz geht – genug für beispielsweise 80 Millionen HD-Videotelefonate gleichzeitig. Damit verdoppelt das Projekt mal eben die Kapazität des bisherigen Spitzenreiters: Das Untersee-Kabel Faster, das Japan und die USA seit Sommer 2016 verbindet, schafft 60 Terabit – mit insgesamt zwölf Fasern.

24 Tbit/s für jeden Geldgeber

Die Überholspur haben sich bereits zwei Schwergewichte gesichert, an denen man im Internet sowieso kaum noch vorbeikommt. Google und Facebook, normalerweise scharfe Konkurrenten, beteiligen sich in ungewohnter Eintracht maßgeblich an der Finanzierung des schätzungsweise 400 Millionen Dollar schweren Projekts der chinesischen Firma Pacific Light Data Communication. Auch das amerikanische Unternehmen TE SubCom, spezialisiert auf Unterseetechnologien, ist mit im U-Boot.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 
Die geplante Route für die Verlegung des Pacific Light Cable Network (PLCN).

Die geplante Route für die Verlegung des Pacific Light Cable Network (PLCN).

Quelle: TE Connectivity Ltd.

Wie viel Google und Facebook jeweils investieren, ist bisher unbekannt. Jedenfalls reicht es, sich jeweils ein Faserpaar à 24 TBit/s exklusiv zu sichern. Auf diese Weise können Daten schneller und sicherer zwischen den Datenzentren ausgetauscht werden, zumal separate Kabel den Zugriff von außen erschweren. Übertragen werden die Daten nach Angaben von TE SubCom in den Bändern C (1530 – 1565 nm) und zusätzlich in L (1565 – 1625 nm). Damit verdoppelt sich die Kapazität gegenüber einem auf das C-Band beschränkten System.

Für Google ist es bereits das fünfte Unterwasser-Kabel

So langsam wird’s voll in den Ozeanen. Auf dem Meeresgrund ballen sich die Datenautobahnen, viele davon unter prominenter Beteiligung. Allein Google ist an vier weiteren Unterseekabeln beteiligt, darunter an dem bisherigen Rekordhalter Faster.

Glasfaserkabel: Facebook und Google investieren gemeinsam in ein Untersee-Kabel zwischen China und den USA. 120 TBit/s schafft die Leitung mit fünf Glasfaserpaaren. 

Glasfaserkabel: Facebook und Google investieren gemeinsam in ein Untersee-Kabel zwischen China und den USA. 120 TBit/s schafft die Leitung mit fünf Glasfaserpaaren.

Quelle: Jens Büttner/dpa

Auch für Facebook ist PLCN keine Premiere: Im Mai 2016 kündigte das Unternehmen gemeinsam mit Microsoft ein Unterseekabel zwischen den USA und Spanien an. Ende 2017 soll die 6.600 Kilometer lange transatlantische Leitung namens Marea aktiviert werden, das 160 TBit/s mit acht Glasfaserkabeln schafft. Das Internetkaufhaus Amazon, inzwischen längst Allrounddienstleister, will ebenfalls mitspielen und Australien und Neuseeland mit den USA verbinden, hieß es vor wenigen Monaten.

Mehr Kabel, verbesserte Technik

Parallel zur Anzahl der Leitungen steigt auch die Durchsatzrate. Angesichts der stetig wachsenden Datenmenge zum Beispiel durch Streaming, hohe Auflösungen von Bildmaterial und Cloud-Services aller Art ist das auch sinnvoll. Erreichen lässt sich der gesteigerte Durchsatz zum einen durch dickere Kabel mit mehr Fasern, zum anderen jedoch durch neue Technologien. Der Nokia-Tochter Alcatel-Lucent Submarine Networks ist es erst vor wenigen Tagen gelungen, 65 TBit/s über eine Strecke von 6.600 Kilometer zu übertragen – zwar nur halb so weit, wie es für PLCN geplant ist, aber dafür in einer einzigen Glasfaser. Zur Erinnerung: Das Google-Facebook-Projekt nutzt zehn Fasern. Wenn diese Technik Schule macht, kann die Übertragungsrate also noch einmal deutlich gesteigert werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.