Google finanziert 25.000 Internet-Laptops für Flüchtlinge in Deutschland
Mit Google als Geldgeber spendiert NetHope der Flüchtlingshilfe in Deutschland 25.000 Chromebooks. Die Google-Laptops sollen Flüchtlingen den Zugang zum Internet und zu webbasierten Informations- und Bildungsangeboten eröffnen. Ab sofort können sich gemeinnützige Organisationen, die mit Flüchtlingen arbeiten, für das „Project Reconnect“ bewerben.
Mit rund fünf Millionen Dollar finanziert Google, seit 2015 Tochter der neu gegründeten Holding-Dachgesellschaft Alphabet, 25.000 Chromebooks für gemeinnützige Organisationen, die sich für Flüchtlinge in Deutschland engagieren. „Project Reconnect“ heißt das groß angelegte Hilfsprojekt, das die Organisation NetHope, ein Zusammenschluss humanitärer Hilfsorganisationen, Stiftungen und technologischer Sponsoren, initiiert hat. Unterstützt wird das Projekt auch von der Deutschen Telekom und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
Informationsquelle und Integrationshilfe
In einer vom ASB unterhaltenen Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wilmersdorf befindet sich Reconnect bereits im Testlauf. Dort stehen den Flüchtlingen vernetzte und zentral verwaltete Laptops mit Googles Betriebssystem Chrome OS zur Verfügung. „Die Chromebooks, zusammen mit der Internetverbindung, sind für die Bewohner oft die einzige Möglichkeit, den Kontakt zu ihren Familien zu halten“, sagt ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch. „Außerdem sind sie Informationsquelle und Integrationshilfe – wie etwa durch Onlinesprachkurse. Wir freuen uns daher über die Unterstützung, denn in den Unterkünften fehlen oft Zeit und Ressourcen für derartige Projekte.“
Die Benutzeroberfläche von Chromebook basiert auf dem Chrome Browser von Google. Über eine Chrome-Geräteverwaltung können die Geräte zentral verwaltet und Benutzer eingerichtet werden. Daten und Einstellungen eines Chromebooks werden in einer Cloud gespeichert, Anwendungen online zur Verfügung gestellt. Änderungen, Aktualisierungen, neue Programme und Inhalte werden mit wenigen Klicks per Fernwartung an die vernetzten Chromebooks verteilt.
Kontrolliert ins Netz
„Mithilfe der Software für die Chrome-Geräteverwaltung können gemeinnützige Organisationen die Chromebooks entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse einrichten“, erklärt Dr. Wieland Holfelder, Engineering Director von Google Deutschland „So kann Lernsoftware zum Beispiel zentral installiert werden und dann auf mehreren Chromebooks laufen.“ Der Installationsprozess sei einfach, die Organisationen müssten sich nicht mit komplizierten technischen Fragen auseinanderzusetzen, versichert der Google-Manager.
Datenschützer haben mit Chromebooks übrigens ein Problem, weil in hohem Maße Nutzerdaten an Google übertragen werden und die Nutzer keine Kontrolle über ihre Daten und Anwendungen haben. Auch mit den geschenkten Chromebooks werden Flüchtlinge jederzeit kontrollierbar im Internet surfen und nur solche Webanwendungen nutzen können, die zentral freigegeben und eingerichtet wurden – und die überwacht werden können.
Bei NetHope bewerben
Ab sofort können sich gemeinnützige Organisationen, die mit Flüchtlingen in Deutschland arbeiten, per E-Mail unter reconnect.nethope.org bewerben. Die Ausschreibung auch in deutscher Sprache finden Sie hier. Die Bewerbung muss spätestens am 8. Februar 2016 bei NetHope eingehen. Die ausgewählten Organisationen können die Chromebooks dann ab dem 1. März 2016 in Empfang nehmen. Bewerbungen für die zweite Projektphase müssen bis zum 8. März 2016 eingehen.
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