Kommunikation der Zukunft 04.12.2023, 10:33 Uhr

Hologramm-Telefonate: Telefónica (O2) strebt innovative Kommunikation an

Die Telekommunikationspläne von Telefónica (O2) sehen vor, bis 2026 Hologramm-Telefonate einzuführen, bei denen Gesprächspartner als dreidimensionale Abbilder sichtbar sind. Die Technologie wird zunächst mit Firmenkunden getestet und soll anschließend für den Massenmarkt verfügbar sein.

Hologramm

Hologramm-Telefonate: Telefónica (O2) auf dem Weg zur Zukunft der Kommunikation.

Foto: PantherMedia / peshkova

Die Telekommunikationspläne von Telefónica (O2) sehen vor, dass bis zum Jahr 2026 Hologramm-Telefonate eingeführt werden sollen, bei denen der Gesprächspartner in Form eines dreidimensionalen Abbilds sichtbar ist. „In zwei bis drei Jahren dürfte die Marktreife des Produkts erreicht sein“, erklärte der Technikchef von Telefónica Deutschland, Mallik Rao gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollen mit Firmenkunden anfangen und es im zweiten Schritt auch für den Massenmarkt anbieten“, sagte er weiter. Nach Abschluss der Integration in dasr System und umfassender Testphasen soll die Technologie einsatzbereit sein.

Derzeit führt O2 Tests mit Holografie durch, wobei Virtual-Reality-Brillen (VR) auf dem Campus in München eingesetzt werden. Das Unternehmen feiert dort am Montag sein 25-jähriges Bestehen seit dem Start seines Netzes im Jahr 1998 in Deutschland unter dem damaligen Firmennamen Viag Interkom. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird als Gast erwartet und soll ein Hologramm-Telefonat führen.

Hologramm-Telefonat netzübergreifend ermöglichen

Seit dem vergangenen Jahr arbeitet ein gemeinsames Projekt der deutschen Mobilfunkanbieter Telekom, Vodafone und O2 sowie der französischen Firma Orange und des japanischen Technologie-Start-ups Matsuko daran, Standards für Verbindungen zwischen den Netzen zu definieren. Das Ziel besteht darin, Holografie nicht nur innerhalb eines einzelnen Netzes, sondern auch netzübergreifend zu ermöglichen. Dies würde beispielsweise bedeuten, dass ein O2-Kunde ein Hologramm-Telefonat mit einem Vodafone-Kunden führen kann.

Parallel dazu setzen die Mobilfunkbetreiber individuell Anstrengungen ein, um Holografie in ihren eigenen Netzen zu ermöglichen. Der O2-Innovationsmanager Karsten Erlebach gibt an, dass die Fortschritte in diesem Bereich vielversprechend sind. „Wir machen testweise die ersten Hologramm-Konferenzen, aber die Technologie muss noch weiterentwickelt werden“, sagte er. Zu Beginn würden vermutlich vor allem Unternehmen von dieser Technologie Gebrauch machen und virtuelle Meetings abhalten, bei denen Hologramme ein Gefühl von Nähe vermitteln könnten.
Holografie profitiert wesentlich vom Einsatz des 5G-Funkstandards, jedoch ist sie ebenfalls über Glasfaser-Festnetzverbindungen realisierbar.

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Aber was bedeuten eigentlich die Hologramm-Telefonate?

Hologramm-Telefonate würden eine Weiterentwicklung in der Welt der Kommunikationstechnologie darstellen. Dieses Konzept könnte Gespräche auf eine ganz neue Ebene heben, indem es dreidimensionale Hologramme von Gesprächspartnern in Echtzeit darstellt. Statt nur auf einem Bildschirm oder durch Audio verbunden zu sein, könnten die Teilnehmer eines Hologramm-Telefonats sich in Form von lebensechten, projizierten Abbildern miteinander austauschen.

Diese Technologie verspricht nicht nur eine intensivere und persönlichere Kommunikation, sondern hätte auch das Potenzial, die Grenzen von Fernbeziehungen und Geschäftskommunikation zu überwinden. Mit Hologramm-Telefonaten könnte die Distanz zwischen Menschen durch die Illusion der physischen Präsenz verringert werden, was eine aufregende und futuristische Perspektive für die Art und Weise, wie wir miteinander interagieren, darstellte.

Verschiedene Arten der Holografie

Es existieren diverse Varianten der Holografie. In der am weitesten fortgeschrittenen Version setzt der Anrufer eine Virtual-Reality-Brille auf und sieht dann ein dreidimensionales Abbild des Angerufenen, der seinerseits in sein Smartphone oder Tablet blickt. Eine Kamera nimmt ihn dabei auf, und eine Software von Matsuko erstellt aus den Aufnahmen ein dreidimensionales Abbild, das in der VR-Brille des Anrufers erscheint. Der Angerufene hingegen sieht seinen Gesprächspartner nicht in 3D. Es wäre zwar möglich, dass beide Anrufer VR-Brillen verwenden und beide ein dreidimensionales Abbild vor sich haben, jedoch sind ihre Augen dabei verdeckt.

Eine alternative Form der Holografie findet Anwendung in Gruppengesprächen oder Konferenzen. Dabei schauen die Teilnehmer ohne spezielle Brillen in Tablets oder Smartphones und sehen auf deren Bildschirmen die Gesprächsteilnehmer, als säßen deren Abbilder in dreidimensionaler Form vor ihnen – quasi im selben Raum, auf der anderen Seite des Tisches. Dieser Effekt könnte jedoch aufgrund des Fehlens von VR-Brillen begrenzt sein.

Für die Übertragung eines Hologramms wird laut Erlebach eine Bandbreite von 20 Megabit pro Sekunde benötigt. Dies sei durchaus realisierbar und sogar weniger als bei der Übertragung hochauflösender 4K-Filme erforderlich ist. Damit das dreidimensionale Abbild flüssig erscheint, müssen 35 Bilder pro Sekunde übertragen werden, was mit „5G-Standalone“ – also reinem 5G ohne 4G-Technik – gut machbar ist.

Digitalverband Bitkom sieht Potenzial

Der Digitalverband Bitkom unterstreicht ebenso die Vorzüge dieser Technologie. „Die Kommunikation mit Menschen, die sich an anderen Orten befinden, wird durch Hologramm-Telefonie realistischer“, kommentiert der Bereichsleiter Consumer Technology, Sebastian Klöß. Er betont zudem, dass Hologramme möglicherweise den Eindruck vermitteln könnten, dass das Gegenüber sich im selben Raum befindet, selbst wenn es sich an einem anderen Ort aufhält. Er erklärt, dass dies die ortsübergreifende Zusammenarbeit im beruflichen Kontext sowie den persönlichen Kontakt zu Freundinnen, Freunden und der Familie fördern könnte. Zudem könnten Mimik und Gestik auf diese Weise besser übertragen werden. Klöß sieht in dieser Technologie die Möglichkeit, auch über große Entfernungen hinweg einen emotionaleren und realitätsnäheren Austausch zu ermöglichen.
Um ein intensives dreidimensionales Erlebnis zu schaffen, wird eine VR-Brille als zusätzliches Gerät erforderlich sein, was natürlich mit Kosten verbunden ist. Unternehmen wie Microsoft, Meta und Apple zählen zu den Anbietern solcher Brillen. Der Preis für die Meta Quest 3 liegt derzeit bei über 500 Euro. O2-Innovationsmanager Erlebach merkt an, dass die Qualität der Brillen mit jedem neuen Modell verbessert wird und die Preise tendenziell sinken.

Hologramme aus Science-Fiction-Filmen – Zukunftsvision

Hinsichtlich der Hologramme, wie sie aus Science-Fiction-Filmen wie „Star Trek“ oder „Star Wars“ bekannt sind, sieht O2-Innovationsmanager Karsten Erlebach dies noch als Zukunftsvision. In solchen Werken erscheinen dreidimensionale Bilder von Menschen plötzlich im Raum und sind für alle gut sichtbar, auch ohne VR-Brille. Erlebach erklärt, dass es zwar möglich sei, Nebel oder transparenten Stoff von unten so zu beleuchten, dass dreidimensionale Bilder entstehen, jedoch sei dies äußerst kostspielig. Solche Hilfsmittel seien daher für die Einführung von Holografie in der Telekommunikation nicht geeignet. „Das ist etwas für visuelle Effekte bei Shows auf der Bühne, aber nichts für das persönliche Gespräch“.

Videochat-Zelle – „Project Ghost“

Dennoch ist der Ansatz nicht neu, und wir von ingenieur.de haben bereits darüber berichtet. So hat Logitech, ein Unternehmen im Bereich Technologie, das sich auf die Herstellung von Computerzubehör, Lösungen für Video-Kollaboration und Smart Home-Geräte spezialisiert hat, Anfang 2023 eine neu gestaltete Video-Chat-Kabine namens „Project Ghost“ vorgestellt. In diesem Raum können virtuelle Besprechungen stattfinden, was bedeutet, dass man in dieser Kabine mit einer lebensechten Projektion einer anderen Person sprechen kann, die sich jedoch an einem anderen Ort befindet. Ziel ist es, eine face-to-face-Konversation zu ermöglichen.

In der Kabine wird ein spezieller Glasscheibe-Effekt eingesetzt, um die Projektion des Gesprächspartners zu erzeugen. Die Kamera ist direkt hinter der Glasscheibe platziert, um die Illusion von Augenkontakt zu schaffen. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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