Jeder Zweite nutzt das Handy auf dem Klo
Fast jeder Zweite in Europa nimmt sein Handy mit aufs Klo, um die Langeweile zu vertreiben. Das ist das Ergebnis einer repräsentiven Befragung.
Die Internetplattform Galaxus hat zusammen mit dem Marktforscher YouGov 2.547 Personen in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz befragt, wie viele ihr Smartphone auf dem Klo nutzen und was sie damit machen. Das Ergebnis in Kürze: Fast die Hälfte (47 %) der Befragten in allen fünf Ländern gab an, ihr Handy aus Langeweile auf der Toilette zu benutzen. In Italien ist die Nutzung mit 66 % am höchsten, gefolgt von Frankreich (43 %), Deutschland (42 %), Österreich (41 %) und der Schweiz (38 %).
Große Unterschiede beim Alter
Sind es eher die älteren oder die jüngeren Smartphone-Nutzer, eher Frauen oder Männer, die ihr Handy mit aufs Klo nehmen? Die Umfrage ergab folgendes Bild:
- Je jünger die Befragten, desto häufiger das Handy auf dem Klo: 7 von 10 der 15- bis 29-Jährigen nutzen ihr Smartphone auf dem WC, bei den über 60-Jährigen sind es nur 2 von 10. In Italien ist die Nutzung unter den Jüngsten besonders hoch: 8 von 10 greifen dort zum Handy.
- Männer und Frauen nutzen ihr Handy auf dem Klo ähnlich oft: Rund 5 von 10 Männern und 4 von 10 Frauen schauen auf dem WC TikTok-Videos, verschicken Reels oder buchen ihren nächsten Urlaub.
- Mehr als die Hälfte der Nutzer nutzt ihr Handy „immer“ oder „oft“ auf dem Klo: In Italien und Frankreich ist der Griff zum Smartphone auf dem WC besonders häufig.
- Ältere Menschen nutzen ihr Handy auf dem WC seltener: Nur 20 Prozent der über 60-Jährigen nutzen das Smartphone auf der Toilette, bei den unter 30-Jährigen sind es rund zwei Drittel. Generell gilt: Männer greifen auf dem Klo häufiger zum Handy als Frauen.
Fazit: Das Smartphone ist auf dem Klo vor allem bei jungen Menschen und Italienern beliebt. Ältere Menschen und Frauen nutzen es seltener.
Liebe hat auf dem Klo keine Chance: Soziale Medien und News sind die Favoriten
Kommen wir nun zu den Programmen, die auf der Toilette mit dem Smartphone aufgerufen werden. Die Umfrage ergab folgendes Bild:
- Liebes-Apps auf dem Klo kaum gefragt: Nur 3 % der Befragten, die ihr Handy auf dem Klo nutzen, gaben an, dass sie dort Tinder, Bumble oder Grindr nutzen.
- Soziale Medien und News sind die Favoriten: Knapp 70 % konsumieren auf dem Klo soziale Medien wie Facebook, TikTok oder Instagram. 40 % lesen, hören oder schauen News.
- Auch beliebt: Chatten und Spiele: 40% chatten auf dem WC via WhatsApp, Threema und Co. 30 % zocken Handy-Spiele wie Candy Crush.
- Online-Shopping auf dem Klo: 13 % besuchen sogar ihre liebsten Onlineshops, während sie auf dem stillen Örtchen sitzen.
- Was wird am häufigsten am Handy gemacht? Knapp die Hälfte der Befragten gaben „Social Media“ an, gefolgt von News und Games auf Platz zwei und drei.
Fazit: Auf dem Klo regieren Information und Unterhaltung. Für Liebesapps bleibt kaum Zeit.
Wie hygienisch ist es, das Handy mit aufs Klo zu nehmen?
Wird das Smartphone zur Keimschleuder, wenn man es auf der Toilette benutzt? Laut Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene an der Hochschule Furtwangen, hängt das stark von den allgemeinen Hygienegewohnheiten ab. In der „Sächsischen Zeitung“ erklärte er, dass das Smartphone quasi eine verlängerte Hand sei. „Wenn Sie mit Händen, die durch Fäkalbakterien kontaminiert sind, an Ihr Smartphone gehen, landen die natürlich auch dort“, erklärt der Wissenschaftler, der zu diesem Thema forscht. Wer sich aber nach dem Toilettengang konsequent und gründlich die Hände wäscht, muss sich um die Keimbelastung seines Handys keine großen Sorgen machen.
Auch in einem anderen Punkt kann Egert beruhigen: „Durch die Umgebungsluft auf der Toilette kommen nicht mehr Bakterien auf das Handy als sonst.“ Beruhigend ist auch, dass das Display eines Smartphones keine idealen Bedingungen für Mikroorganismen bietet. „Es ist sehr glatt, trocken und relativ nährstoffarm“, erklärt Egert. Trotzdem empfiehlt er, das Smartphone regelmäßig abzuwischen, zum Beispiel mit einem Mikrofasertuch oder einem leicht feuchten Lappen. So lassen sich laut Egert etwa 80 bis 90 Prozent der Keime mechanisch vom Touchscreen entfernen.
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