Kochtöpfe der Generation Smartphone sind vernetzt
Der Küchenutensilien-Hersteller Fissler hat einen vernetzten Schnellkochtopf vorgestellt. Dieser kommuniziert mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet. Die App hat Rezepte parat, liefert Nährwertangaben und warnt, wenn es im Topf zu heiß wird.
Technik-affine Kochmuffel werden begeistert in die Hände klatschen: Die Hardware am Herd, der Kochtopf vereint sich mit der Software, der App, auf dem Smartphone. Sie müssen sich nur noch bis Mai 2015 gedulden. Dann steht das neue Kochgefühl mit dem hübschen Namen „vitacontrol digital“ des eigentlich sehr traditionsbewussten Kochutensilien-Herstellers Fissler mit Sitz in Idar-Oberstein als Serienprodukt in den Geschäften zum Kauf bereit.
Der digitale Helfer in der Küche ist ein Kochassistent, der den Schnellkochtopf „vitacontrol digital“ via Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet vernetzt. Vorbei die Zeit, als Mutti einsam und verzweifelt in Omas speckiger Rezeptsammlung blätterte, um die Zutaten für das Mittagessen richtig zu gewichten. Jetzt steht die App zur Seite und der Koch genießt das neue Kochgefühl.
Der Koch sieht auf dem Sofa, was im Topf abgeht
Fissler erläuterte dieses neue Kochgefühl am Rande der Konsumgütermesse Ambiente, die noch bis Dienstag, 17. Februar, in Frankfurt Trends rund um das moderne Leben ausstellt. „Da kann man bequem auf dem Sofa sitzen und auf dem Smartphone sehen, ob die Temperatur ok ist und wie lange es noch dauert“, sagte Fissler-Geschäftsführer Markus Kepka – der aber auch gleich die Erwartungen dämpfte.
„Das digitale Zeitalter wird das Kochen nicht revolutionieren. Aber es bietet Möglichkeiten, den Kochprozess leichter zu machen.“ Und das geht so: Der digitale Schnellkochtopf kommuniziert mit dem Koch und die App führt ihn durch die Rezeptsammlung, die dort hinterlegt ist und permanent erweitert werden kann.
Apps mit 200.000 Rezepten im Internet
Es gibt schon eine ganze Reihe solcher Kochassistenz-Apps, die im Prinzip nichts anderes als eine gigantische Rezeptsammlung sind. Die App des Küchenportals Chefkoch.de umfasst zum Beispiel etwa 200.000 Rezepte. Der Vorteil solcher Apps: Eine riesige Fangemeinde präsentiert am laufenden Band neue Gerichte und bewertet Geschmack und Schwierigkeitsgrad der nachgekochten Mahlzeiten. Zudem lassen sie sich ganz einfach und kostenlos auf das Smartphone laden.
Kochtopf wird über die App programmiert
Die Idee von Fissler greift diese Rezeptsammlungen auf, geht aber weit darüber hinaus. Denn die kostenlose App hilft dem Möchtegerne-Sternekoch dabei, das richtige Programm am Schnellkochtopf und die richtige Garzeit einzustellen. Und dann überwacht der digitale Helfer permanent die Temperatur des Topfes – und meldet sich, wenn etwas an den Einstellungen geändert werden muss.
Das Ganze ist nicht nur ein nettes Gimmick als Verkaufsargument. Ein Schnellkochtopf arbeitet mit hohem Druck. Und das macht vor allem den vielen Hobbyköchen Angst, weiß Fissler-Chef Kepka. Diese Angst vor dem überhitzen Topf, der dann in die Luft fliegt, kann die App den Hobbyköchen nehmen: „Wenn es ihm zu heiß wird, piept er sie über die App an und sagt: Komm rüber und ändere die Einstellungen.“
App erinnert daran, den Dichtungsring zu erneuern
Zusätzlich liefert die Fissler-App Nährwertangaben von über 140 Lebensmitteln – schließlich werden die Menschen, die tatsächlich kochen, immer gesundheitsbewusster. Die App hat sogar Wartungsfunktionen im Angebot. Sie erinnert den Koch zum Beispiel daran, dass der Dichtungsring dringend ausgetauscht werden muss. Nicht dass der Schnellkochtopf doch noch in die Luft fliegt.
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