Konzertreihe mit Hologramm von Whitney Houston
Die Stimme ist echt, der Gesang der verstorbenen Künstlerin wird live eingespielt. Ein Hologramm sorgt dafür, dass die Zuschauer das Gefühl bekommen, Whitney Houston selbst stehe noch einmal auf der Bühne. Die ersten Bilder waren nun erstmals in einer britischen Fernsehsendung zu sehen.
Im Februar 2012 wurde Whitney Houston tot in einem Hotelzimmer gefunden. 8 Jahre später soll es noch einmal eine Tournee geben, bei der die Künstlerin als Hologramm auf der Bühne steht. Nach Angaben ihrer Managerin und Schwägerin Pat Houston habe die Sängerin immer von einer „Unplugged-Tour“ geträumt. Der Begriff bedeutet übersetzt so viel wie „nicht eingesteckt“ oder „ausgestöpselt“. Bei Konzerten dieser Art wird komplett ohne Strom gespielt. Es kommen keine elektronischen Hilfsmittel zum Einsatz, keine Verstärker, Keyboards oder E-Gitarren. Orchester machen es vor: Instrumente erzeugen die Musik. Die Idee zu einer solchen Konzert-Tournee stamme noch von der Sängerin selbst, wie ihre Managerin in einem Interview in der Sendung „This Morning“ des britischen Fernsehsenders ITV berichtete.
In der Sendung war nun erstmals ein exklusiver Ausschnitt zu sehen. Whitney Houston steht neben zwei Backround-Sängerinnen als Hologramm auf der Bühne und singt ihren weltbekannten Hit „The Greatest Love of All“. Die Moderatoren zeigen sich sichtlich überrascht und beeindruckt: Es erwecke den Anschein, als sei sie wirklich hier im Studio. Man könne jegliche Details ihres Gesichtes erkennen und habe den Eindruck, sie schaue einen wirklich an.
Hologramm transportiert auch Gefühle
„Natürlich ist Whitney unnachahmlich, aber das Hologramm ist nahezu perfekt“, sagt Pat Houston in dem Interview mit dem britischen TV-Sender. Sie selbst sei zwar nicht mehr unter uns, aber ihre Musik immer noch da. Alle Lieder werden während der Konzerte eingespielt. Es handelt sich um Originalaufnahmen – sind also von der Künstlerin selbst gesungen. Das Hologramm soll neben der Stimme die Illusion erzeugen, die Sängerin stehe wirklich auf der Bühne.
Ein Hologramm ist sozusagen ein projiziertes Objekt, das scheinbar im Raum schwebt – ein dreidimensionales Abbild eines tatsächlichen Gegenstandes. Das funktioniert, indem der Wellencharakter des Lichts ausgenutzt wird, um eine möglichst realitätsnahe Darstellung zu erreichen. Man kennt Hologramme unter anderem von Messen. Hier werden sie gern für Produktpräsentationen eingesetzt. Aber auch auf Konzertbühnen und in Filmen nutzt man diese Technik. Bekanntestes Beispiel ist sicher eine Szene aus dem Science-Fiction-Film Star Wars. Ein Hologramm von Prinzessin Leia sendet einen Hilferuf an Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi. Das Besondere an einem Hologramm: Die Botschaft, die man auf diese Art und Weise überbringt, ist authentisch, der Absender ist eindeutig und es werden Gefühle transportiert.
Rasanter Farbpartikel lässt 3D-Bild in der Luft entstehen
Forscher an der University of Sussex haben erst vor einigen Monaten mit einer innovativen Technologie 3D-Hologramme in die Luft projiziert – ganz ohne Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) oder andere technische Hilfsmittel. Inspirieren ließen sich die Forscher von alten Fernsehgeräten, bei denen ein einziger Farbstrahl so schnell über den Bildschirm gescannt wird, dass das Gehirn ihn als einziges Bild registriert. Ihr Prototyp nutzt dafür ein farbiges Partikel, das sich im 3D-Raum so schnell bewegen kann, dass für das bloße Auge ein Volumenbild in der Luft entsteht. Stellt man sich dieses Partikel wie eine Kugel vor, wird es etwas deutlicher: Sie wird von den Wellen aus einem Ultraschalllautsprecher mit rotem, grünem und blauem Licht beleuchtet. Das beeinflusst die Farbgebung. Sobald die Forscher den Ultraschall beeinflussen und ihn so lenken, dass sich die Kugel bewegt, entsteht dadurch praktisch eine dreidimensionale Zeichnung in der Luft. Da das Farbpartikel bis zu 100 Mal in der Sekunde seine Position wechselt, kann das menschliche Auge die verschiedenen Lichtreize optisch nur zu einer einzigen Form verbinden: Man sieht ein Hologramm.
Die Tournee „An Evening with Whitney“ mit dem Hologramm der Künstlerin startete am 25. Februar im englischen Sheffield. In Deutschland gibt es am 20. März die Möglichkeit, dieses besondere Konzert im Admiralspalast in Berlin zu erleben. Es ist das einzige, das für Deutschland geplant ist. Die Fangemeinde der verstorbenen Künstlerin reagiert sehr unterschiedlich auf die Hologramm-Tour. Während die einen sich freuen, noch einmal ein Konzert mit ihrem Idol zu erleben, finden es andere makaber, pietät- und respektlos gegenüber der Sängerin.
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