High Speed Sintering-3D-Druckverfahren 20.12.2019, 09:53 Uhr

Maßgeschneiderte Schuhe aus dem 3D-Drucker

Das deutsche Unternehmen Voxeljet hat kürzlich ein neues Verfahren für den 3D-Druck von Schuhen vorgestellt. Künftig soll die additive Fertigung von Schuhen somit nicht nur einfacher, sondern auch kundenfreundlicher gestaltet werden.

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Ob diese Schuhe schon bald aus dem 3D-Drucker kommen?

Foto: panthermedia.net/NataliGlado

Voxeljet ist primär für die Herstellung von industriellen 3D-Druckern bekannt. Umso überraschender kam die Meldung, dass das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Friedberg ein neues Herstellungsverfahren für Schuhe entwickelt hat. Die Basis des neuen Prozesses bildet das sogenannten High Speed Sintering, kurz HSS genannt. Ziel des Verfahrens ist es, den 3D-Druck künftig für die passgenaue Fertigung von Schuhen zu nutzen.

Wie funktioniert die additive Fertigung mittels HSS-Verfahren?

Verglichen mit bisherigen Methoden besticht das High Speed Sintering durch unterschiedliche Faktoren. So kann eine Vielzahl von Materialien binnen kürzester Zeit miteinander verbunden werden. Im ersten Schritt wird eine feine Schicht aus Kunststoffpulvern unterschiedlicher Herkunft auf eine beheizte Konstruktionsplattform aufgetragen. Anschließend sorgt ein Tintenstrahldruckkopf dafür, dass ausgewählte Bereiche mit einer infrarotlichtabsorbierenden Tinte versehen werden. Um diese letztlich zu versintern kommt eine Infrarotlampe zum Einsatz. Danach senkt sich die Bauplattformum genau eine Schichtstärke ab. Somit kann die nächste Pulverschicht aufgetragen und versintert werden. Sämtliche bis hierhin benutzten Materialien, welche nicht mit der Tinte bearbeitet wurden, verbleiben am Ende des Prozesses als unbenutzte Werkstoffe. Diese finden dann erneut Anwendung. Auf diese Weise werden wertvolle und hochwertige Werkstoffe gespart. Zudem benötigt die additive Fertigung mittels HSS keinerlei Stützkonstruktion, wodurch noch weniger Material verloren geht.

 

3D-Druck zur Fertigung von Schuhen: Diese Vorteile ergeben sich

Aufgrund der vielfältigen Materialien, die durch die additive Fertigung mittels HSS eingesetzt werden können, sind die fertigen Schuhe sehr umweltfreundlich. Sämtliche Komponenten der Schuhe können nach dem Tragen wieder recycelt werden. In Zeiten des wachsenden Umweltbewusstseins dürften entsprechende Entwicklung ein großes Interesse nach sich ziehen.

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Noch wichtiger sind jedoch jene Vorteile, die während des Produktionsvorgangs deutlich werden und sich später auch auf den Kunden übertragen. Für Voxeljet selbst ist der 3D-Druck mithilfe des High Speed Sinterings schneller, wirtschaftlich effektiver und zudem umweltgerechter. Die durch die additive Fertigung erzielte hohe Wirtschaftlichkeit macht sich letztlich auch beim Kunden bemerkbar. Sofern günstiger produziert wird, profitieren auch die Kunden von den Einsparungen bei der Produktion. Zudem birgt das Verfahren einen weiteren, nicht unerheblichen Vorteil. So lässt sich ein jedes Modell eigens auf das Körpergewicht, die Schrittlänge sowie die Fußform des jeweiligen Kunden anpassen. Das Resultat sind passgenaue Schuhe, die vor allem aus ergonomischer Sicht besonders wertvoll sind.

High Speed Sintering nimmt Vorbildfunktion ein

Das High Speed Sintering könnte den 3D-Druck zukünftig in vielerlei Hinsicht positiv beeinflussen. Einerseits gehört die Methode zu den bisher umweltfreundlichsten, andererseits kann sie auch in weiteren Bereichen Anwendung finden. Entsprechend dürfte das HSS künftig auch für viele Unternehmen von großem Interesse sein. Zudem sucht die Branche händeringend nach Möglichkeiten, um möglichst viele Werkstoffe über die additive Fertigung vereinen zu können. Auch in diesem Punkt nimmt das High Speed Sintering eine Vorbildfunktion ein. Besonders eindrucksvoll ist jedoch die Tatsache, dass nicht mehr Werkstoffe genutzt werden, als auch tatsächlich im fertigen Produkt zu finden sind. In puncto Nachhaltigkeit gibt es daher keine bessere Alternative mit Blick auf den 3D-Druck.

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Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

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