Elektroauto: Alternative Methode löst Problem beim Laden
Demnächst funktioniert das Laden elektrischen BMW noch einfacher. Der Hersteller bietet bald eine neue Funktion: Plug&Charge. Einfach die vorhandenen Autostrom-Verträge im Fahrzeug hinterlegen, an der Ladesäule das Kabel anschließen, alles andere funktioniert sicher und rein automatisch.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden allein 358.962 Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb neu zugelassen, so die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes. Das sind mehr als im gesamten Jahr 2020, als 394.940 Elektroautos neu zugelassen worden sind. Das vergangene Jahr war mit 681.874 Fahrzeugen bislang das mit den stärksten Zulassungszahlen. Insgesamt belegt es den Trend, der auch von der Politik gewollt und unterstützt wird: Elektromobilität soll die Mobilität der Zukunft sein und diese Zukunft hat längst begonnen. Trotzdem gibt es weiterhin kritische Stimmen. Zwei nach wie vor viel diskutierte Themen betreffen die Reichweite und ein komfortables Laden. Der Automobilhersteller BMW schafft ab Mitte 2023 neue Fakten und bietet mit der Plug&Charge-Funktion eine flexible Alternative. Was steckt dahinter?
Elektroauto laden: Im Asphalt versteckt sich ungeahntes Potenzial
Mit Plug&Charge benötigen Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos künftig weder eine App noch eine Ladekarte zur Identifizierung an der Ladesäule sowie zur Freischaltung des Ladevorgangs. Die Funktion ermöglicht eine automatische Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladesäule, so dass auch Authentifizierung und Datenaustausch ebenso funktionieren. Damit will BMW seinen Kundinnen und Kunden den Weg in die E-Mobilität weiter erleichtern. Das Besondere an dem Plug&Charge-Konzept: Es lassen sich mindestens fünf verschiedene Verträge im Auto hinterlegen. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter solcher Autostrom-Verträge: Etliche Stadtwerke, haben sie im Portfolio. Daraus ergibt sich eben das Problem, dass einheitliche Tarife fehlen.
Elektrische BMW-Modelle laden per Plug&Charge
Die Lösung: BMW integriert künftig die gültigen Standards der Normen ISO-15118-2 und ISO 15118-20 in die Fahrzeuge. Damit ist es möglich, mindestens fünf verschiedene Autostrom-Verträge digital abzuspeichern, so dass Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos deutlich mehr Ladesäulen deutschlandweit nutzen können. Damit ist auch der Zugriff auf das von BMW initiierte Ladenetzwerk von Ionity möglich. Die Standards bieten die notwendige Datensicherheit.
Grundsätzlich bedeutet die Plug&Charge-Funktion in einem BMW mehr Komfort. Und das Laden wird zu einem rein automatisierten Vorgang: Einfach das Fahrzeug mit dem Ladepunkt verbinden, danach kommunizieren Fahrzeug und Ladesäule eigenständig miteinander. Neben Strom fließen dann auch Daten über das Ladekabel. Die Bezahlung des Autostroms erfolgt ebenfalls voll automatisch. Vorteil des Plug&Charge-Systems: Es muss keine Internet-Verbindung am Standort bestehen, die Authentifizierung des Fahrzeugs an der Ladesäule funktioniert „offline“, demnach zum Beispiel auch in Tiefgaragen.
BMW bietet Kundinnen und Kunden mehr Komfort rund ums E-Auto
BMW will mit diesem Angebot, den Fahrerinnen und Fahrern von E-Autos mehr Flexibilität ermöglichen. Das ist vor allem für diejenigen interessant, die viel mit dem E-Auto unterwegs sind und bevorzugt lange Strecken fahren, zum Beispiel aus beruflichen Gründen. Dienst- und Firmenfahrzeuge hat der Hersteller mit dem sogenannten BMW Charging Account deshalb besonders berücksichtigt: In einigen Fällen haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen eigenen Autostrom-Vertrag. Zusätzlich gibt es noch einen der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers, der ebenfalls genutzt werden kann. Damit Fahrerin oder Fahrer den passenden Vertrag auswählen, muss dieser lediglich im Menu des Fahrzeug-Bediensystems nach Anschluss des Ladekabels ausgewählt und bestätigt werden. Und schon startet der Ladevorgang: eine komfortable Lösung.
Um die Plug&Charge-Lösung von BMW nutzen zu können, gibt es eine Voraussetzung: Die Anbieterinnen und Anbieter der Autostrom-Verträge müssen an das europaweite eRoaming-Netzwerk von Hubject angeschlossen sein. Dem Netzwerk gehören neben Automobilherstellern und Anbietern von Ladeinfrastruktur für E-Autos auch Mineralölunternehmen und Energiekonzerne an. Insgesamt sind es nach eigenen Angaben von Hubject bereits mehr als 1.000 Partner, mehr als 100 kommen jedes Jahr hinzu. Das Angebot funktioniert bereits in 52 Ländern, Tendenz steigend. Eine erste Präsentation der Funktion „Multi Contract Plug&Charge“ in der Öffentlichkeit fand erstmals am 12. September in Berlin auf der Intercharge Network Conference statt. Ab Mitte 2023 soll die Funktion in den ersten BMW-Modellen den Kundinnen und Kunden zur Verfügung stehen.
Mehr zum Thema Elektromobilität:
Ein Beitrag von: