Mobile-Business-Apps müssen auf Ergonomie achten
Mobilität hat auch in der Nutzung von kaufmännischer Software Einzug gehalten. Manager, Außendienstler und andere Mitarbeiter wollen in die Geschäftsabläufe eingebunden sein und gewünschte Daten auf ein Fingertippen hin abrufen können. Nur solche Apps, die dem Gerät und seiner Bedienweise völlig entsprechen, haben eine Überlebenschance.
Geschwindigkeit ist im heutigen Geschäft Trumpf. „Mobilität bringt dem mittelständischen Mitarbeiter wirklich die Geschwindigkeit, die er braucht“, weiß Markus Haller, der CEO des ERP-Anbieters Asseco Germany (ERP: Enterprise Resource Planning). „Die Nachfrage nach mobilen Geräten ist ungebrochen“, berichtet Andreas Zipser, Mitglied der Geschäftsführung beim Softwarehersteller CAS in Karlsruhe, „und wird vorrangig im Mittelstand noch weiter wachsen.“
Mobile Lösungen würden laut Zipser insbesondere Unternehmen, die viele Mitarbeiter im Außendienst beschäftigen, neue Möglichkeiten eröffnen. „Der Blick in die vollständige Projekt- und Kundenakte“, so Zipser, „sowie Auswertungen und Besuchsberichte – das alles aktuell und in Echtzeit – sind genau das, was die Kunden neben der intuitiven Bedienbarkeit auf Smartphones und Tablets wünschen.“
Nach Ansicht von Helmut Schug, zuständig für Product Delivery beim Softwareanbieter IFS Deutschland, gibt es drei Gruppen von kaufmännischen Anwendungen für mobile Nutzer. „Erstens: Anwendungen für Benutzer, die von Zeit zu Zeit unterwegs damit arbeiten, sei es auf Notebook oder Smartphone.“ Die zweite Kategorie besteht aus „Anwendungen für Personen wie Außendienstmitarbeiter, die unterwegs unternehmenskritische Aufgaben erledigen müssen“. Zu dieser Gruppe zählen Servicetechniker oder Personen, die mit Wartungs- und Lagerarbeiten befasst sind, sowie generell Mitarbeiter, die mit mobilen Endgeräten problemlos und schnell Daten erfassen müssen.
Die dritte Gruppe von Anwendungen richtet sich laut Schug an sogenannte „transaktionale“ Benutzer, die das gesamte gewohnte ERP-Funktionsspektrum auch auf ihrem mobilen Endgerät zur Verfügung haben wollen. Sie benötigen einen uneingeschränkten Zugriff auf Anwendungen und Daten, mit einer komfortablen, Touch-fähigen Benutzeroberfläche.
Bedienung von Apps muss intuitiv und einfach funktionieren
Im Hinblick auf die Akzeptanz beim Nutzer ist die Benutzeroberfläche der Apps von entscheidender Bedeutung. „Sie muss einfach und intuitiv, ohne Schulung zu bedienen sein“, fordert Schug. „Unserer Erfahrung nach haben sich Features wie GPS, Kamera oder QR-Reader, die Anwender von ihrem Smartphone gewohnt sind, auch im Unternehmensumfeld als sehr hilfreich erwiesen.“ Mit der Kamera etwa lasse sich eine Schadensmeldung dokumentieren, GPS helfe bei der Routenplanung von Servicetechnikern.
In der Ausstattung der Apps, so Schug, „sollten Unternehmen keine Kompromisse eingehen“. Anwender wollen die Business-Software nämlich ebenso einfach und komfortabel bedienen, wie sie es von den privat genutzten Apps gewohnt sind.
Alexander Arnold, zuständig für mobile Lösungen bei SAP, berichtet, dass die Walldorfer Strategie darauf ausgerichtet ist, den Kunden von einer zweifachen Komplexität zu entlasten: „Vor dem Hintergrund von BYOD (Bring Your Own Device) fordern Endanwender, dass eine große Palette an mobilen Endgeräten unterstützt wird. Hierauf muss der IT-Leiter reagieren“, weiß Arnold. „Auf der anderen Seite gibt es eine Vielzahl von IT-Systemen, die diese Endgeräte mit Daten, Apps und Anwendungen versorgen müssen.“
Mit der Programmiersprache HTML5 steht ein neuer Standard für Apps bereit, den SAP in der SAP Mobile Platform unterstützt. „Webbasierte Apps, die auf HTML 5 basieren, lassen sich zwar auf verschiedenen Plattformen einsetzen“, gibt Andreas Zipser von CAS zu bedenken, „doch unter Umständen können nicht alle Möglichkeiten der einzelnen Geräte in vollem Umfang genutzt werden“, etwa die jeweilige Kamera.
Achtung: Zahl der Transaktionen kann begrenzt sein
Bei der Lizenzierung von Business-Apps wie etwa von IFS sollte der Interessent aufs Kleingedruckte achten. Wenn er eine der unterschiedlichen IFS-Apps in der Cloud auswählt, findet er heraus, dass sie nach der Anzahl der Transaktionen lizenziert werden. Der Begriff „Transaktionen“ bezeichnet nach Angaben der IFS-Pressesprecherin Annett Obermeyer Vorgänge, die zwischen IFS Touch Apps und IFS Applications, also zwischen Touch-Apps und dem ERP-System, durchgeführt werden. Die jeweiligen Preise seien bei IFS zu erfahren.
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