Navi für Drohnen: Vodafone und Ericsson zeigen enormes Können von 5G
Drohnen, die Gefahren selbstständig umschiffen und einer Route völlig fehlerfrei folgen können: An diesem Szenario arbeiten Vodafone und Ericsson. Ein „Navi“ für Drohnen macht der Mobilfunk-Standard 5G möglich.
Das erste Navigationssystem für Drohnen
Per Mobilfunk lassen sich Drohnen steuern; dabei weichen die Fluggeräte Hindernissen oder anderen Gefahren selbstständig in Echtzeit aus. 5G wird aktuell von Vodafone und anderen Mobilfunkdienstleistern ausgebaut. Gemeinsam mit Ericsson testet der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern, wie Drohnen das schnelle Netz nutzen können, um potenziellen Gefahrensituationen automatisch auszuweichen. Das wäre ein Meilenstein für den Einsatz für Paketpost oder andere Services. Das Ziel beider Unternehmen: das erste Navigationssystem für Drohnen entwickeln. Die Technologie soll laut eigenen Angaben den Drohnen-Luftverkehr sicherer und effizienter machen.
Düsseldorf mit erster 5G-Tankstelle
Ohne stabile Netze keine sichere Drohnenfahrt
Die Voraussetzung für sichere Drohnenfahrten im Luftraum ist ein stabiles Netz. Wann Deutschland stabile, schnelle 5G-Netze bekommt, haben wir im Podcast „Technik aufs Ohr“ mit Guido Weissbrich, Direktor für Netzwerkplanung bei Vodafone Deutschland, besprochen.
Das Signal zwischen der Drohne in der Luft und dem Steuermann am Boden muss zu jeder Zeit aufrecht erhalten werden, um Unfälle zu vermeiden. Was aber, wenn eine Drohne plötzlich in der Nähe eines Gebietes fliegt, in dem tausende Nutzer mit ihren Smartphones zeitgleich auf das Mobilfunknetz zugreifen? Dann sollte die Drohne automatisch die begrenzten Netzkapazitäten erkennen und dem Gebiet selbstständig ausweichen. Daran arbeiten Vodafone und Ericsson im 5G Mobility Lab in Aldenhoven.
„Wir bauen das Navi für Drohnen“, so Britta Rudolphi, Leiterin des Vodafone Innovation Labs. „In Zukunft können Drohnen per Mobilfunk in Echtzeit gesteuert werden. Hier braucht es intelligente Technologien, die für maximale Sicherheit in der Luft sorgen. Diese intelligenten Technologien entwickeln wir in unserem 5G Mobility Lab in Aldenhoven.“
Die Drohnen, die beide Unternehmen in die Luft schicken, nutzen Informationen, die die Mobilfunknetze bereitstellen, um Flugrouten zu berechnen und diese bei kurzfristigen Gefahren anzupassen. Um Gebiete mit schlechter Netzabdeckung zu erkennen, nutzt der Drohnenbetreiber sich ständig aktualisierende Echtzeit-Daten von digitalen Abdeckungskarten.
Vodafone erforscht in seinen 5G Mobility-Labs Formen der Mobilität. Gemeinsam mit Continental oder Ford erprobt der Konzern Technologien, die den Straßenverkehr sicherer machen können. Gemeinsam mit EASA erarbeitet Vodafone Konzepte, um Drohnen per Mobilfunk zu steuern. Vodafone baut 5G auch in der Fläche aus, so dass auf dem Land ebenfalls Highspeed-Internet verfügbar ist.
Wo darf ich mit meiner Drohne fliegen?
Generell dürfen Nutzer mit ihrer Drohne nur in Sichtweite fliegen. Über sogenannten „sensiblen Bereichen“ ist das Fliegen untersagt. Das betrifft zum Beispiel Regionen rund um Flughäfen. Doch auch Einsatzorte von Polizei und Rettungskräften sind verboten. Drohnen können auch nicht in Naturschutzgebieten fliegen gelassen werden.
Wie hoch darf ich mit meiner Drohne fliegen?
Die Flughöhe für Drohnen beträgt in Deutschland mehr als 100 Meter, aber nur auf Modellflugplätzen. Im April 2017 wurde die neue Drohnen-Verordnung erlassen. Laut dieser ist die Flughöhe von Drohnen auf maximal 100 Meter begrenzt. Außerdem müssen 100 Meter Sicherheitsabstand zu Menschenansammlungen, Krankenhäusern, militärischen Anlagen, Bahnanlagen und Industrieanlagen eingehalten werden.
Drohnen gehören zu den unbemannten Flugobjekten. Es gibt sowohl Drohnen, die sich steuern lassen, als auch solche, die autonom fliegen. Hobby-Fotografen können mit den Gefährten außergewöhnliche Aufnahmen aus der Luft machen.
Lesen Sie auch:
Ein Beitrag von: