Neue Höchststände für Ethereum: Top-Analyst sagt Kurs-Explosion voraus
Bitcoin enttäuscht, dafür überrascht Ethereum umso mehr. Analysten rechnen mit neuen Höchstständen. Was das für den Kryptomarkt bedeutet.
Bitcoin bleibt hinter den Erwartungen zurück, kann sich nicht über ein kritisches Niveau erheben. Dafür kommt bei Ethereum Leben in den Kurs: Die Kryptowährung Nummer 2 nach Marktkapitalisierung heizt sich auf, Analysten rechnen kurzfristig mit neuen Höchstständen. Das wiederum könnte den gesamten Markt für alternative Kryptowährungen mit nach oben reißen. Sollte man jetzt einen Blick auf Altcoins werfen?
Bitcoin enttäuscht, Ethereum überrascht
Die Hoffnungen waren groß, der November sollte Bitcoins bullisher Monat werden. Top-Analyst „PlanB“ hatte schon vor geraumer Zeit ein Preisziel von mindestens 98.000 Dollar in Aussicht gestellt – doch es kam anders. Die Leitwährung konnte in den letzten vier Wochen keine besondere Stärke zur Schau stellen, im Gegenteil: Fast 7% Verlust musste BTC seit Oktober hinnehmen (Daten von Nomics.com), sah sich immer wieder plötzlichen Rückgängen ausgesetzt. Durch die Korrekturen hat die Zahl der Bitcoin-Adressen, die sich im Verlust befinden, laut den Blockchain-Forschern von Glassnode jüngst sogar ein Monatshoch von 5,62 Millionen erreicht. Aktuell (Zeitpunkt dieses Artikels) tradet Bitcoin bei 57.000 Dollar und damit deutlich unter den vorhergesagten Preisen. Mehr als 17% trennen den momentanen Kurs vom Allzeithoch. Chart-Guru PlanB kommentiert: Kein Prognosemodell sei perfekt.
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$98K❌
Floor model first miss (after nailing Aug,Sep,Oct). No model is perfect, but this is a big miss and the first in 10y! Outlier/black swan? I will give Floor model 1 more month.
S2F model unaffected and on track to $100K.
Watch out for trolls confusing Floor and S2F model! https://t.co/tj6SSwSzKR— PlanB (@100trillionUSD) December 1, 2021
Es handele sich zwar um einen großen Fehlschuss – aber um den ersten innerhalb von zehn Jahren. Seinem Stock-To-Flow-Modell zufolge befindet sich Bitcoin nach wie vor auf dem Weg zu 100.000 Dollar, so der Niederländer. Zahlreiche Branchenbeobachter und Analysten äußern sich ähnlich, etwa Teddy Cleps: „Diese Korrekturen sind nur Lärm, der größere Trend ist und bleibt auf absehbare Zeit bullish“, betont der Brite. Dass die Märkte dynamisch agieren, das zeigt sich nun auch an anderer Stelle. Denn: Während Bitcoin auf der Stelle tritt, machen sich zahlreiche alternative Kryptowährungen, sogenannte Altcoins, für eine Rallye bereit. Ganz vorne dabei: Ethereum. Die zweitplatzierte Kryptowährung profitiert im Moment unter anderem vom Hype um Metaverse-Token wie The Sandbox (SAND), Decentraland (MANA) oder Axie Infinity (AXS). Die basieren allesamt auf der Ethereum-Blockchain – und beflügeln somit durch ihren eigenen Erfolg gleichzeitig den ETH-Kurs. Wie Vermögensverwalter Grayscale in einer neuen Analyse kommentiert („The Metaverse, Web 3.0 Virtual Cloud Economies“), könnten das Metaverse und entsprechende Projekte zu einer 1-Billion-Dollar-Industrie anwachsen. Eine Entwicklung, die sich jetzt bereits am ETH-Kurs zeigt.
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„ETH bereitet sich auf den Abflug vor“
So heizt die Smart-Contract-Plattform seit einer Woche auf, konnte dabei mehr als 11% zulegen. Auch innerhalb der letzten 24 Stunden führt ETH unter den großkapitalisierten Kryptowährungen in puncto Performance: Von 4.384 Dollar aus trieben die ETH-Bullen das Asset auf bis zu 4.767 Dollar. Neue lokale Höchststände und ein Tagesplus von gegenwärtig mehr als 8%. Hinzu kommt: Durch den Anstieg befindet sich Ethereum ganz nah am bisherigen Allzeithoch von 4.859 Dollar. Gelingt Ethereum die Rückkehr zu diesen Rekordpreisen, sind weitere Gewinne wahrscheinlich. Dass das passiert, glaubt beispielsweise der vielzitierte Krypto-Analyst Adrian Zduńczyk. Mehr als 592.000 Menschen folgen ihm auf Twitter, dort unter seinem Pseudonym „CRYPTO₿IRB“. Er sagt: Ethereum steht kurz vor einer parabolischen Aufwärtsbewegung.
„ETH bereitet sich auf den Abflug vor. Konservatives Ausbruchsziel ist 6.200 Dollar.“
Zduńczyks Einschätzung zufolge könnte sich ein neues Allzeithoch bei Ethereum massiv auf die meisten anderen Kryptowährungen auswirken. Der technische Chartist hält – wie viele seiner Kollegen auch – in naher Zukunft eine sogenannte Altcoin-Saison für möglich. Damit gemeint ist eine Phase im Bull-Run, bei der alternative Kryptowährungen enorm aufwerten, während Bitcoin stagniert. Zduńczyk: „Es scheint, wir sind dabei, die letzte Phase zu erreichen, über die man Bücher schreiben wird.“ Wann genau diese Phase eintritt, das bleibt allerdings weiterhin Gegenstand von Spekulationen. Der holländische Profi-Trader Michaël van de Poppe beispielsweise rechnet im Dezember weiterhin mit Rückgängen bei den Altcoins. Neue Kurs-Sprünge erwartet er erst ab Januar: „Geduld ist gefragt, aber der nächste Lauf wird Spaß machen“, so sein Fazit.
Was ist Ethereum überhaupt?
Die Kryptowährung Ethereum ist vergleichbar mit dem noch bekannteren Bitcoin, ist aber nicht allein ein digitales Zahlungsmittel. Vielmehr ist Ethereum auch eine Plattform, die weitergehende Möglichkeiten bietet, zum Beispiel die Schließung sogenannter Smart Contracts.
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Dabei können Vorgänge, zum Beispiel Überweisungen, an bestimmte Ereignisse oder Bedingungen verknüpft werden. Zum Beispiel könnte bei Ankunft einer bestimmten Ware beim Empfänger automatisch der entsprechende Gegenwert ins Wallet des Verkäufers transferiert werden.
Neben den Smart Contracts können auf der Plattform Ethereum auch dezentrale Anwendungen ausgeführt werden, sogenannte DApps. Diese sind für jeden Nutzer, der über ein Ethereum-Wallet, über das die Währung verwaltet wird, verfügt, zugänglich. DApps sind häufig Finanzanwendungen, ein Klassilker ist „Uniswap“, über das Mitglieder des Netzwerks untereinander Token tauschen können. Aber es gibt auch Computerspiele wie das Weltraumspiel „Dark Forest“.
Was ist Ether?
So heißt das eigentliche digitale Zahlungsmittel der Plattform Ethereum. Die Menge ist begrenzt, jährlich kommen maximal 18 Millionen neue Ether auf den Markt. Die Ether-Coins werden durch digitales Mining erzeugt oder geschürft. Ähnlich wie beim Bitcoin stellen Nutzer dabei Rechenkapazität für die Verschlüsselung von Transaktionen zur Verfügung und können im Gegenzug dafür unter Umständen Ether erhalten.
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