NSA fordert Schlüssel 14.04.2015, 06:55 Uhr

Öffentliche Hotspots in Deutschland: Staat will ab 2016 mitlesen

Hotspots großer Anbieter in Deutschland müssen bis 2016 mit einer Technik ausgestattet sein, die das Abhören von Telefonaten und das Mitlesen von E-Mails ermöglicht. Das hat die Bundesnetzagentur angeordnet. In den USA hat die NSA ein Verfahren vorgeschlagen, um verschlüsselt sendende Smartphones und Computer abhören zu können.

Telekom-Hotspot in einem ICE: Allein die Telekom unterhält rund 300.000 Hotspots in Deutschland. Diese müssen bis 2016 so aufgerüstet werden, dass staatliche Behörden Gespräche und Datenübertragungen abhören können.

Telekom-Hotspot in einem ICE: Allein die Telekom unterhält rund 300.000 Hotspots in Deutschland. Diese müssen bis 2016 so aufgerüstet werden, dass staatliche Behörden Gespräche und Datenübertragungen abhören können.

Foto: Rainer Jensen/dpa

Allein Vodafone betreibt 750.000 Hotspots in Deutschland, die Deutsche Telekom weitere 300.000. Jeder, der eine Zugangsberechtigung kauft, kann sich mit Benutzernamen und Kennwort einloggen. Für Kriminelle und Terroristen eine schöne Möglichkeit, das Internet zu nutzen, ohne Spuren zu hinterlassen, glaubt die Bundesnetzagentur.

Bis zum 31. März 2016 müssen diese Hotspots aufgerüstet werden, damit bei Verdacht auf kriminelle Machenschaften Telefonate, die übers Internet geführt werden, abgehört und E-Mails mitgelesen werden können. Das hat nach Informationen der Düsseldorfer Wirtschaftswoche, Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, angeordnet. „Aufgrund der stetig zunehmenden Marktanteile ist es notwendig geworden, auch diese Angebote in die Überwachung einzubeziehen“, heiße es in einem Schreiben der Bundesnetzagentur, das dem Magazin vorliegt.

Hotspots mit mehr als 10.000 Abonnenten sind betroffen

Betroffen sind Hotspots von Anbietern mit mehr als 10.000 Abonnenten. Das betrifft besonders die Branchenriesen Deutsche Telekom und Vodafone. Was diese besonders ärgerlich finden. Denn kostenlose Hotspots, die Gastronomen und Gemeinden aufbauen, sind nicht betroffen. Der Branchenverband Bitkom fordert, auch diese einzubeziehen. Hotspots befinden sich vor allem an besonders frequentierten Stellen wie Bahnhöfen und Flughäfen, aber auch in ICEs der Deutschen Bahn, oder aber in Fastfood-Lokalen von McDonald’s und Kaffeehausketten wie Starbucks.

Hotspot in der Kaffeehauskette Starbucks: Die Bundesnetzagentur will große Hotspots künftig überwachen lassen, will aber private Anbiete wie Starbucks ausnehmen.

Hotspot in der Kaffeehauskette Starbucks: Die Bundesnetzagentur will große Hotspots künftig überwachen lassen, will aber private Anbiete wie Starbucks ausnehmen.

Quelle: obs/t-info

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Global Lead (w/m/d) Operational Technology (OT) B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Duales Studium Software Engineering - Bachelor of Engineering (m/w/d) WIRTGEN GmbH
Windhagen, Remagen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Vermessung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Lösungsentwickler (w/m/d) im Digitallabor Geoinformatik Die Autobahn GmbH des Bundes
VIAVI-Firmenlogo
Senior / Software Engineer (C++, Python & Cloud) (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) BIM-Management Die Autobahn GmbH des Bundes
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in für das Digitallabor HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Steuerungstechnik Software (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professur (W2) | auf Lebenszeit Fachgebiet Rechnerarchitekturen und Rechnersysteme Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Manager für Building Information Modeling (BIM) (w/m/d) Bauingenieurwesen, Bauinformatik, Vermessungswesen, Geodäsie, Geoinformatik, Geomatik Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Transfermanager*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professor (W2) | Permanent Computer Architecture and Computer Systems Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Die Kosten der technischen Aufrüstung der Hotspots für die Betreiber sind noch nicht abzusehen. In China kostet eine Software, die es Behörden erlaubt, sich in Gespräche und E-Mails einzuklinken, umgerechnet 2600 Euro. Sie ist in China, wo das Internet sowieso unter Kontrolle und Zensur des Staates steht, für jeden Betreiber eines öffentlich zugänglichen Hotspots verpflichtend.

Auch in den USA schlägt das Thema Überwachung wieder Wellen. Die berühmt-berüchtigte National Security Agency (NSA), Meister im Abhören von Telefonaten und Mitlesen von E-Mails, will auch wissen, was mit verschlüsselten Smartphones und Tablet-PCs versandt wird. Weil die Verschlüsselung verhindern soll, dass Unbefugte mithören und lesen, sieht selbst die NSA ein, dass es zusätzlicher Vorkehrungen bedarf, um Missbrauch zu verhindern.

NSA fordert Schlüssel zum Abhören verschlüsselter Informationen

NSA-Chef Michael Rogers hat jetzt angedeutet, wie er sich diesen Schutz vorstellt. Der Zugangscode soll in zwei Teile aufgespalten und bei unterschiedlichen Institutionen verwahrt werden. Das könnten beispielsweise die Hersteller von Smartphones sein, der zweite Schlüssel läge dann bei der NSA.

Öffentlicher Hotspot von Netcologne in Köln: Die Bundesnetzagentur befürchtet, dass über die anonymen Hotspots Kriminelle und Terroristen ihre Taten vorbereiten.

Öffentlicher Hotspot von Netcologne in Köln: Die Bundesnetzagentur befürchtet, dass über die anonymen Hotspots Kriminelle und Terroristen ihre Taten vorbereiten.

Quelle: Netcologne

Nur wenn beide Seiten einstimmig der Meinung sind, ein bestimmtes Smartphone müsse überwacht werden, soll das möglich sein. „Ich will keine Hintertür, ich will eine Vordertür. Und ich will, dass die Vordertür mehrere Schlösser hat,“ sagte Rogers in einer Rede an der Universität Princeton im US-Bundesstaat New Jersey.

Ein ähnliches Konzept verfolge eine Arbeitsgruppe der US-Regierung, so die Washington Post. Es sei geplant, Präsident Obama noch in diesem Monat einen Bericht über die diversen Möglichkeiten für den Zugriff auf verschlüsselte Smartphones und Computer vorzulegen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.