Online-Speicher: Anbieter im direkten Vergleich
Google bietet mit seinem neuen Online-Speicherdienst Drive viele Kollaborationsmöglichkeiten. Noch umfangreicheren Speicherplatz bieten jedoch Konkurrenten wie die Deutsche Telekom mit Mediencenter oder Microsoft mit Skydrive. Nutzer sollten jedoch auch Sicherheitsaspekte beachten.
Google kommt mit seinem neuen Dienst Drive ein bisschen spät, doch registrierte Google-Nutzer konnten auch schon bisher über den Dienst „Text und Tabellen“ umfangreiche Daten in jedem Dateiformat ins Netz laden und mit anderen teilen. Den Markt dominierten jedoch andere Unternehmen, etwa Microsoft mit Skydrive, die Deutsche Telekom mit der TelekomCloud und dem Mediencenter oder das amerikanische Unternehmen Dropbox.
Online-Speicher ermöglicht Zugriff auf Daten von verschiedenen Orten
Nutzer können mit Online-Speicherdiensten ihre Daten im Netz speichern, um dann von verschiedenen Orten und Geräten auf sie zugreifen zu können. Fotos und Musikdateien können mit anderen Nutzern getauscht werden, Dokumente wie Textdateien oder Tabellen mit anderen geteilt und mitunter sogar bearbeitet werden. Die Dateien werden entweder über eine Hochlademöglichkeit auf einer Website auf die virtuelle Festplatte überspielt oder über ein gesondertes Programm, das erst auf dem Gerät installiert werden muss. Bei allen Anbietern können Nutzer auch mit dem Smartphone auf die Daten zugreifen. So machte Dropbox die Cloud-Speicherdienste erst richtig populär, indem es den Zugriff über Android-Handys und iPhones ermöglichte. Außerdem können wie bei Google einzelne Dateien per Link für andere Nutzer freigegeben oder in das eigene Blog eingebettet werden.
Insbesondere das mobile Arbeiten wird mit diesen sogenannten Cloud-Speichern unterstützt, da Dateien, die vom heimischen PC hochgeladen wurden, beispielsweise mit dem Smartphone von unterwegs angesehen werden können. Werden die Dateien im virtuellen Speicher geändert, sind sie auf allen Geräten mit ihrem aktuellsten Stand verfügbar. Wenn die Synchronisierung durch das vom Anbieter zur Verfügung gestellte Programm vorgenommen wird, kann die Datei auch offline bearbeitet werden. Bei Google Drive etwa werden die Dateien zentral gespeichert und können über Google „Text und Tabellen“ bearbeitet werden.
Online-Speicherplatz bei allen Anbietern groß aber begrenzt
Bei allen Anbietern ist der Speicherplatz sehr groß, aber dennoch begrenzt: Spitzenreiter ist das Telekom Mediencenter mit 25 GByte, gefolgt von Microsoft Skydrive mit 7 GByte, Google Drive mit 5 GByte und der Dropbox mit
2 GByte. Dropbox-Nutzer können jedoch durch erfolgreiche Empfehlungen ihren kostenlosen Speicherplatz auf bis zu 18 GByte erweitern. Zusätzliches Speichervolumen können Nutzer bei allen Anbietern erwerben.
Bei allen Anbietern können die Dateien in einer Art Ordnersystem verwaltet werden, wobei die Verwaltungssysteme sehr unterschiedlich in ihrer Bedienungsfreundlichkeit sind. Bei Microsoft Skydrive etwa können Windows-8-Nutzer über den Browser sogar auf die Daten des heimischen PCs zugreifen können.
Google nutzt Daten im Online-Speicher zu Werbezwecken
Unterschiede gibt es auch in den Nutzungsbedingungen: Während Dropbox und Skydrive betonen, dass hochgeladene Inhalte von ihnen nur verwendet werden, um den Dienst zu ermöglichen, ist das bei Google anders: Dort erteilen die Nutzer dem Unternehmen eine Lizenz, die Inhalte nicht nur für die Bereitstellung des Dienstes, sondern auch für Werbezwecke verwenden zu dürfen. Zudem will Google mithilfe der Daten die Suchergebnisse verbessern. Dabei erlischt die Lizenz nicht, wenn man den Dienst nicht mehr verwendet.
Für eine rudimentäre Sicherheit ist bei den Anbietern gesorgt: Eine SSL-Verschlüsselung ist bei allen Standard. Darüber hinaus wirbt die Dropbox mit einer 256-bit-AES-Verschlüsselung sowie einem separaten Passwort für die Handyapplikation. Sie scheint damit den höheren Sicherheitsanforderungen vor allem seitens der Unternehmen am ehesten entgegenzukommen.
Die Telekom weist hingegen auf ihr TÜV-zertifiziertes Sicherheitskonzept und eine Speicherung der Daten in Deutschland hin. Dieser Hinweis hat den Hintergrund, dass amerikanische Sicherheitsbehörden jederzeit auf die Daten von amerikanischen Unternehmen zugreifen können, auch wenn sie in Europa gespeichert werden.
Ein Beitrag von: