Open Roberta: Programmier-Software aus der Cloud
Kinder und Jugendliche sollen spielend leicht programmieren lernen. Das ermöglicht ihnen „Open Roberta“, eine Software, die Fraunhofer-Forscher entwickeln. Ab 2015 steht sie allen zur Verfügung.
Sie heißen EV3RStorm, Gripp3R oder R3Ptar, Roboter aus dem Hause Lego. Die mit Motoren und Sensoren ausgestatteten Spielzeuge, die technikinteressierte Jugendliche selbst zusammenbauen müssen, lassen sich mit einer speziellen Software programmieren.
Die Fähigkeiten vermitteln 400 Akademien in Deutschland, die meist an Schulen und Hochschulen angesiedelt sind, unter dem Motto „Roberta – Lernen mit Robotern“.
Künftig wird das Programmieren noch einfacher sein. Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in St. Augustin bei Bonn, das bereits bei Roberta federführend war, hat jetzt die internetbasierte Plattform „Open Roberta“ vorgestellt, mit der das Programmieren zum Kinderspiel wird, wie die IAIS-Forscher beteuern.
Im Augenblick handelt es sich noch um eine Beta-Version. 2015 wird sie für alle zugänglich sein.
Software lässt sich via Internet nutzen
Die Software ist auf Fraunhofer-Servern gespeichert und lässt sich via Internet nutzen, ist also cloudbasiert. Fertige Programme werden ebenfalls in der Cloud gespeichert und können anderen Nutzern zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, bei Kindern und Jugendlichen Technikbegeisterung zu wecken. Deshalb ist die grafische Software so ausgelegt, dass das Programmieren Spaß macht und keine unüberwindlichen technischen Hürden hat.
Der Internet-Gigant Google hat für die Softwareentwicklung eine Million Euro zur locker gemacht. Lego Education stellt 160 Roberta-Baukästen zur Verfügung. Im Normalfall werden sie von Lego verliehen. Bei einer Nutzungsdauer von vier Wochen etwa sind 45 Euro zu berappen. Der Kaufpreis liegt bei rund 580 Euro.
Updates sind überflüssig
Open Roberta wird regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht, sodass den Nutzern stets die aktuelle Version zur Verfügung steht. Updates auf den eigenen Computern oder denen der Schulen sind damit überflüssig. „Um unsere digitale Welt zu gestalten, brauchen wir kluge Köpfe – junge Menschen, die Technik verstehen, Software programmieren und innovative Lösungen finden“, sagt Professor Alexander Kurz, Fraunhofer-Vorstand für Personal, Recht und Verwertung.
Und IAIS-Chef Professor Stefan Wrobel fügt hinzu: „Open Roberta verbindet das erfolgreiche, pädagogische Roberta-Konzept mit einer innovativen technischen Lernumgebung, die das Programmieren lernen leicht macht und offen ist für spannende, kreative Experimente.“
Roberta seit 2002 im Bildungseinsatz
„Roberta – Lernen mit Robotern“ ist ein Bildungsprogramm, das Kinder und Jugendliche bereits seit über zehn Jahren für Naturwissenschaften und Technik begeistert. Es wurde 2002 durch das IAIS mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Jährlich erreicht die Roberta-Initiative mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche.
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