Safer Internet Day 2022: Diese große Gefahr sehen User für Demokratie
Die EU-Initiative klicksafe ruft zum diesjährigen Safer Internet Day die Deutschen auf, sich mehr für eine lebendige und vielfältige Demokratie zu engagieren. Das Motto 2022 „Fit für die Demokratie – Stark für die Gesellschaft“ fußt auf einer aktuellen forsa-Umfrage.
Die EU-Initiative klicksafe hat im Januar eine Umfrage unter jungen Menschen zur Demokratie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Für 96% der 14- bis 24-Jährigen sei es wichtig, in einer Demokratie zu leben. Ungefähr 70% der Befragten schätzen Falschinformationen als Gefahr für die Demokratie ein. Zwei Drittel dagegen glauben, eine Gesellschaft verändern zu können, wenn sie sich aktiv dafür einsetzen. Gleichzeitig bezweifeln 30% der Befragten, dass sie wirklich etwas bewirken können.
Auch das eigene Engagement wurde im Rahmen der Umfrage thematisiert: Mehr als zwei Drittel der jungen Menschen hätten sich schon einmal aktiv für ein Thema eingesetzt, online und offline. Sie hätten ein Ehrenamt übernommen, sich an einer Demonstration beteiligt, eine Online-Petition unterschrieben oder politisch relevante Beiträge in sozialen Netzwerken geliked oder geteilt.
Den Safer Internet Day gibt es seit 2004, in diesem Jahr findet er am 8. Februar statt. Es ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Jedes Jahr gibt es einen thematischen Schwerpunkt. Zahlreiche Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Schulen, Jugendorganisationen und Vereine machen mit.
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Politik fördert Safer Internet Day
Unterstützung gibt es auch aus der Politik, zum Beispiel von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, und dem Ministerpräsidenten des Landes NRW Hendrik Wüst. „Ich erlebe, dass demokratische Werte wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung oder die Bedrohung durch den Klimawandel eine große Rolle im Leben von jungen Menschen spielen. Dafür setzen sie sich ein. Das Netz spielt dabei eine große Rolle und wird zum Marktplatz für Meinungen und Ideen. Damit es fair zugeht und der digitale Raum auch ein demokratischer Raum ist, müssen Regeln gelten“, sagt Malu Dreyer. Hendrik Wüst ergänzt: „Das Thema des diesjährigen Safer Internet Day zeigt eindringlich auf, dass es bei der Internetnutzung nicht nur um reine Sicherheitstechnik geht, sondern vielmehr um das Medienverhalten eines jeden Einzelnen mit seinen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. Dafür muss man sich auch fit im Netz bewegen können, die Spielregeln verstehen und vor allem: die Spielregeln auch einhalten.“ Auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel, meldet sich zu Wort: „Falschnachrichten, niederträchtige Lügen und Hass und Hetze sind für Kinder und Jugendliche – auch für viele Erwachsene – oft nur schwer zu ertragen. Das macht den internationalen Safer Internet Day mit jedem Jahr wichtiger.“
Safer Internet Day: Angebote und Aktionen in sozialen Netzwerken
Bei Falschinformationen zeigen sich junge Menschen laut der forsa-Umfrage besonders sensibel. 88% seien schon einmal Falschinformationen aufgefallen, das sind 2% mehr als bei der Umfrage des vergangenen Jahres. Die Jugendlichen sind sich sicher, dass gerade Falschnachrichten dazu beitragen, Hass und Hetze zu schüren, aber auch für allgemeine Verunsicherung sorgen. Das bestätigen 89% der Befragten. Aus ihrer Sicht (78%) mündeten Falschinformationen nicht nur in problematischen Sichtweisen, sondern könnten sogar körperliche Gefährdungen nach sich ziehen. Dazu führen sie als Beispiel die Themen Impfung und Corona an.
Eine Woche vor dem eigentlichen Safer Internet Day hat die EU-Initiative bereits eine Online-Kampagne gestartet. Unter #FitForDemocracy gibt es in Sozialen Netzwerken und auf der Website von klicksafe zahlreiche Angebote und Aktionen. Sie alle haben das Ziel, die Demokratiekompetenz der Jugendlichen und jungen Menschen zu stärken. Dazu gehöre auch, für Demokratie zu begeistern und für Medienkompetenz zu sensibilisieren. Die bekannten Influencerinnen und Influencer Jokah Tululu und Gardinia Borto beteiligen sich ebenfalls an der Aktion – unter anderem mit Infovideos. Der Youtuber, Comedian und Sänger Jokah setzt dabei den Fokus auf die zersetzende Wirkung von Hass und Hetze. Gardinia beschäftigt sich mit guten Gründen für ein beherztes Engagement für Freiheit und Vielfalt in der Demokratie. Die Jesidin lebt nach ihrer Flucht in Deutschland und wisse deshalb ein demokratisches System, in dem jeder sagen kann, was er denkt, sehr zu schätzen. Ihr sei sehr bewusst, dass Demokratie wie ein wertvoller Schatz sei, auf den man achten und um den man kämpfen müsse.
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