Schickt mir bitte keine MMS
Handyfotos können richtig teuer werden, wenn man sie aus dem Ausland nach Hause schickt oder im Urlaubsland empfängt. Dort lauern noch andere Kostenfallen. Die VDI nachrichten zeigen, wie man unliebsame Überraschungen auf der Mobilfunkrechnung vermeiden kann.
Fotohandys begleiten inzwischen viele Mobilfunknutzer durch den Alltag. Langsam kommt auch die eingebaute Kamera immer mehr zum Einsatz, werden Bilder auch als MMS (Multimedia Message) verschickt. In Deutschland kostet eine derartige Nachricht 39 Cent, in der Sommeraktion von T-Mobile sogar nur 0,19 Cent.
Wer jedoch in der Hochstimmung der Urlaubszeit den Lieben zu Hause Fotos vom Urlaubsort senden will, darf sich später nicht über eine gesalzene Mobilfunkrechnung wundern. „Dass der Versand im Ausland wesentlich teurer ist als in Deutschland, bedenken viele nicht“, weiß Martin Müller vom Onlinemagazin teltarif.de.
89 Cent bis 1,69 € werden bei T-Mobile und Vodafone fällig, und das für nur 30 kByte. Da moderne Fotohandys mit höheren Auflösungen arbeiten, steigt die Datenmenge. Wer 300 kByte sendet, muss mit bis zu 2,99 € rechnen.
Bei E-Plus und O2 werden die günstigeren Preise durch GPRS-Roamingkosten zuweilen unkalkulierbar. Denn die ausländischen Mobilfunknetzbetreiber lassen sich die Datenübertragung teuer bezahlen. Der MMS-Versand kann bis zu 6,50 € pro 100-kByte-Nachricht kosten. Bei Prepaid-Karten kommen oft noch höhere Aufschläge dazu – sofern der MMS-Versand im Ausland überhaupt freigeschaltet ist. Die Bedingungen sind auf den Websites der Netzbetreiber und Serviceprovider nachzulesen. Da die Konditionen der Anbieter stark voneinander abweichen, lohnt sich die Recherche vor der Reise.
Doch während der Empfang von SMS im Ausland selten etwas kostet, kann schon eine einzige erhaltene MMS mehr kosten als der Cocktail in der Strandbar. Bis zu 5,90 € können z. B. in Italien fällig werden. „Vorsicht vor allzu vielen MMS“, warnt deshalb Mobilfunkexperte Müller. Wer MMS-freudige Freunde hat, könnte böse Überraschungen erleben. Eine günstigere Alternative ist die MMS-Postkarte, die alle vier Netzbetreiber anbieten. „Dabei schickt man ein selbst aufgenommenes Foto mit einer kurzen Textnachricht an eine spezielle Telefonnummer des Netzbetreibers. Daraufhin werden Foto und Text in einem deutschen Logistikzentrum als Postkarte gedruckt und per Post zugestellt“, erklärt Müller. Allemal schneller als eine Ansichtskarte, die oft erst nach Wochen zu Hause eintrifft. Die MMS-Postkarte kostet je nach Netzbetreiber 1,79 € bis 2,29 €.
Doch es lauern noch weitere Kostenfallen im Ausland. Vor der Reise sollte man unbedingt die Mailbox des Han- dys ausstellen. „So verpasst man zwar mal einen Anruf, spart aber die teuren Roamingkosten, die bei der Umleitung auf die Mailbox nach Deutschland anfallen“, so Müller. Wer sie nicht schon in Deutschland ausschaltet und im Ausland abhört, bezahlt jede Minute dreimal: zwischen 55 Cent und 1,80 € für das ins Ausland vermittelte Gespräch, von 50 Cent bis etwa 6 € für die Weitervermittlung zurück und noch einmal so viel für das Abhören. Weil oft eine ganze Minute berechnet wird, kostet das Empfangen und Abhören einer 10-s-Nachricht in Kuba rund 13 €.
Weil die Gesprächspreise und Zeitzonen von Netzbetreiber zu Netzbetreiber wechseln, sollten sich Handybesitzer vor der Abreise informieren, welche Anbieter es im Urlaubsland gibt, um dann vor Ort evt. manuell den günstigsten Anbieter auszuwählen. Vorsicht gilt auch bei den Welttarifen für Auslandsgespräche. Sie sind nicht immer billiger als die regulären Tarife.
In den Roamingpartner-Listen stehen auch die SMS-Preise. Sie sind die einfachste und billigste Möglichkeit, das „Gut angekommen“ nach Deutschland zu funken. Hundertprozentig verlassen kann man sich aber nicht darauf, denn besonders in Spanien und Italien gehen SMS schon mal unterwegs verloren. FRIEDHELM WEIDELICH
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