675 Mio. Handys 02.06.2016, 11:42 Uhr

Sicherheits-Apps machen Android-Handys erst richtig unsicher

Ausgerechnet Sicherheits-Apps, die Android-Handys vor Hackern und Schadprogrammen schützen sollen, machen die Geräte erst so richtig unsicher. Das haben Darmstädter Forscher herausgefunden. Die Hersteller der Software haben zwar reagiert. Doch wer auf automatische Updates verzichtet, dessen Gerät sind weiter gefährdet.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit seinem Smartphone am Ende der Kabinettsklausur in Meseberg: Jetzt haben IT-Spezialisten herausgefunden, dass ausgerechnet Sicherheitssoftware Android-Handys besonders unsicher macht.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit seinem Smartphone am Ende der Kabinettsklausur in Meseberg: Jetzt haben IT-Spezialisten herausgefunden, dass ausgerechnet Sicherheitssoftware Android-Handys besonders unsicher macht.

Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Ausgerechnet Sicherheits-Apps können Hacker nutzen, um Angriffe auf Smartphones zu starten, die unter dem Betriebssystem Android laufen. Die virtuellen Einbrecher könnten vom Besitzer Geld zu erpressen, warnt das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt. Ein SIT-Forscherteam hat die gefährliche Sicherheitslücke entdeckt. „Nach unseren Abschätzungen können weltweit bis zu 675 Millionen Geräte betroffen sein“, sagt Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer SIT.

Lösegeld für die Handy-Nutzung?

Die SIT-Experten für Softwaresicherheit untersuchten verschiedene Sicherheits-Apps, darunter auch die von bekannten Anbietern wie Avira, Kaspersky, McAfee, Eset und Clean Master Security. „In allen analysierten Apps wurden Sicherheitslücken gefunden“, so die Experten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 
Ausgerechnet Apps, die Android-Smartphone vor Schadsoftware schützen sollen, bieten Hackern ein Einfallstour, um Smartphones zum manipulieren.

Ausgerechnet Apps, die Android-Smartphone vor Schadsoftware schützen sollen, bieten Hackern ein Einfallstour, um Smartphones zum manipulieren.

Quelle: Fraunhofer SIT

Angreifer können die Schwachstellen nutzen, um die Schutzfunktion der Apps auszuschalten. Der Smartphone-Besitzer merkt davon nichts. Die Hacker können dann persönliche Daten stehlen, etwa den Terminkalender oder das Adressbuch. Im schlimmsten Fall schalten sie das Handy ab und geben es erst wieder frei, wenn der Besitzer ein Lösegeld gezahlt hat, fürchten die Darmstädter Forscher.

Damit rücken Android-Smartphone erneut ins Visier in Sachen Sicherheit. Im Februar waren Hunderte Millionen Smartphones mit dem Betriebssystem Android 4.4 ebenfalls von einer Sicherheitslücke betroffen, die Hackern das Kapern der Geräte ermöglicht. Eine Milliarde Android-Geräte waren im Sommer 2015 von einer Sicherheitslücke betroffen.

„Wir haben die Hersteller umgehend über die Sicherheitslücken informiert. Die überwiegende Mehrheit hat sofort reagiert und die Sicherheitslücken geschlossen“, sagt Waidner. „Auf Smartphones, auf denen die Apps automatisch Updates herunterladen, sind die Sicherheitsprobleme behoben. Sofern Nutzer keine automatische Updatefunktion aktiviert haben, sollten sie die eigenen Apps umgehend aktualisieren, um sich vor möglichen Angriffen zu schützen.“

Apps erkennen gefälschte Updates nicht

Die Hacker nutzen ausgerechnet eine Funktion, die die Sicherheitssoftware auf dem aktuellen Stand halten sollen. Smartphones laden, wenn sie entsprechend eingestellt sind, regelmäßig Updates herunter, die sich auf den Servern der Hersteller befinden. Hacker schicken ihre Schadsoftware als Update getarnt an die Geräte.

Die Hersteller von Sicherheits-Apps haben rasch reagiert und neue Updates programmiert, um die Sicherheitslücken zu schließen. Wer allerdings die Updates nicht automatisch lädt, ist weiterhin gefährdet. Betroffen sind nach Schätzungen von Fraunhofer SIT bis zu 675 Millionen Android-Smartphones.

Die Hersteller von Sicherheits-Apps haben rasch reagiert und neue Updates programmiert, um die Sicherheitslücken zu schließen. Wer allerdings die Updates nicht automatisch lädt, ist weiterhin gefährdet. Betroffen sind nach Schätzungen von Fraunhofer SIT bis zu 675 Millionen Android-Smartphones.

Quelle: Kaspersky

Die installierte Sicherheits-App kann diese Fälschungen nicht von echten Updates unterscheiden, was sie ja per definitionem können müsste. „Eine einfache Methode ist ein Angriff über ein öffentliches WLAN“, so Waidner. „Gelingt einem Hacker der Zugriff über einen solchen Zugang, dann können alle Benutzer der Sicherheits-App, die denselben öffentlichen Zugang nutzen, zum Opfer eines solchen Angriffs werden“. Indirekt also eine Warnung vor der unbekümmerten Nutzung ungesicherter Internetzugänge.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.