Neues auf iPhone & iPad 21.09.2015, 07:45 Uhr

Sieben gute Gründe für ein Update auf iOS 9

Apple hat eine neue Version seines Betriebssystems für iPhones, iPads und iPods veröffentlicht: iOS 9. Im Design gibt es auf den ersten Blick keine auffälligen Veränderungen. Stattdessen wurde an der Performance und der Benutzerfreundlichkeit einiger mitgelieferter Apps gefeilt.

Apples neues Betriebssystem iOS 9 hält am alten Design fest. Gefeilt wurden an der Performance und der Benutzerfreundlichkeit einiger mitgelieferter Apps.

Apples neues Betriebssystem iOS 9 hält am alten Design fest. Gefeilt wurden an der Performance und der Benutzerfreundlichkeit einiger mitgelieferter Apps.

Foto: i-ios9.com

iOS 9 ist für alle Smartphones von Apple ab dem iPhone 4s und aktueller verfügbar, außerdem für das iPad 2 oder aktueller, iPad Air und Airs 2, für alle iPad minis sowie das iPod touch der fünften Generation. Erste Tests, zum Beispiel der viel zitierte von Trusted Reviews, deuten jedoch darauf hin, dass sich ein Update auf iOS 9 für iPhone 4s-Nutzer nicht unbedingt lohnt, das Betriebssystem scheint die Hardware zu überfordern. Auch das iPad 2 profitierte in einem ersten Test von Ingenieur.de nicht vom Update. Sieben gute Gründe haben wir dennoch für ein Update gefunden.

1. Die Batterie hält länger

„Das ganze Betriebssystem wurde so optimiert, dass Apps und Schlüsseltechnologien weniger Energie verbrauchen. So hält deine Batterie noch länger“, verspricht Apple und nennt eine ganz konkrete Zahl: „1 Stunde mehr Zeit bis zum nächsten Laden“. Tatsächlich weisen erste Tests darauf hin, dass iOS 9 die Batterien im Vergleich zur Vorgängerversion schont – vor allem im neuen Stromsparmodus, den man über „Einstellungen/Batterie“ aktivieren kann. Wenn iOS findet, dass die Batterie voll genug ist, schaltet es den Stromsparmodus übrigens automatisch aus!

2. Mehr Sicherheit beim Zugriff

Der Standard-Zugriffscode wird mit iOS 9 sechsstellig. Wer über „Einstellungen/Touch ID & Code“ zunächst den alten vierstelligen Code eingibt und dann auf „Code ändern“ tippt, wird aufgefordert nochmal den alten Code einzugeben, und muss dann sechs Zahlen für den neuen Code eintippen.

3. Speicherplatz sparen

Wer iOS 9 aufs iPhone herunterlädt braucht nach Angaben von Apple immer noch 1,3 GB Speicherplatz. Das ist allerdings deutlich weniger als die 4,6 GB, die Vorgänger iOS 8 besetzte und damit gerade iPhones mit kleinerem Speicher in die Knie zwang.

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Apple verspricht, dass jetzt auch App-Downloads und -Updates deutlich weniger Speicherplatz brauchen. Es soll nur noch das von den Programmen geladen werden, was auch wirklich gebraucht wird. „iOS 9 schickt neue Updates noch effizienter auf dein Gerät, ohne dass du sie laden und entpacken musst. Dadurch brauchst du für Updates nicht mehr so viel freien Speicherplatz“, versichert Apple.

4. Siri weiß jetzt noch mehr besser

iOS 9 kommt mit einem persönlichen Assistenten für den User daher, dem man schon „vorauseilenden Gehorsam“ bescheinigen darf. Siri ist nicht nur eine Spracherkennungssoftware, die Befehle und Fragen des Benutzers erstaunlich gut versteht, sondern auch ausführt und beantwortet. Siri ist die Technologie hinter der Suche auf dem iPhone und iPad und bietet Tipps und aktualisierte Ergebnisse an.

Kölner Dom: Das neue Flyover-Feature in der Karten-App zeigt ausgewählte Städte und Stätten aus der Vogelperspektive.

Kölner Dom: Das neue Flyover-Feature in der Karten-App zeigt ausgewählte Städte und Stätten aus der Vogelperspektive.

Quelle: Susanne Neumann/Ingenieur.de

Basierend auf den Apps, die der Nutzer oft gebraucht, bekommt er zum Beispiel intelligente Vorschläge, was er als Nächstes tun will – noch bevor er danach fragt. Vorschläge von Siri beinhalten neben Apps auch Kontakte, die für den Nutzer von Interesse sein können, News, die ihn interessieren könnten, oder Orte in der Nähe wie Restaurants, Tankstellen oder Geschäfte. Ein Wischer vom rechten Bildschirmrand zur Mitte öffnet die Vorschläge.

Wem das alles zu viel ist, der kann Vorschläge von Siri über „Einstellungen/Allgemein/Spotlight-Suche“ deaktivieren oder einzelne Apps ausschließen. Siri-Vorschläge von Orten in der Nähe werden über „Einstellungen/Datenschutz/Ortungsdienste/Systemdienste“ deaktiviert.

5. Karten-App mit Potential

Als Navi konnte die Karten-App auf iPhone und iPad schon bislang dabei helfen von A nach B zu kommen – die Routen wurden jedoch nur für Fußgänger oder Autofahrer berechnet. Wer Bus und Bahn nutzen wollte, konnte sich bisher nur mit der recht umständlichen Haltestellen-App behelfen, die mit iOS 9 leider auch nicht benutzerfreundlicher geworden ist.

Die Karten-App kann jetzt auch Routen per ÖPNV berechnen. Für Deutschland ist derzeit nur der ÖPNV Berlins verfügbar. 

Die Karten-App kann jetzt auch Routen per ÖPNV berechnen. Für Deutschland ist derzeit nur der ÖPNV Berlins verfügbar. 

Quelle: Susanne Neumann/Ingenieur.de

In der Karten-App kann man sich aber jetzt auch eine Route per Öffentlichem Personennahverkehr kurz „ÖPNV“ ausrechnen lassen. Das ist zumindest vorgesehen, tatsächlich ist deutschlandweit derzeit nur der ÖPNV der Hauptstadt Berlin eingebunden, inklusive der Nahverkehrsverbindungen der Deutschen Bahn zwischen Berlin und dem Umland. Berliner und Berlinreisende bekommen mit iOS 9 also ein Extra, auf das der Rest der Republik noch warten muss. Die Liste verfügbarer ÖPNVs ist unvollständig – da steht Berlin zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags noch nicht mal drin.

Mehrere größere Städte in Deutschland, darunter Berlin, Hamburg, München, Köln und Kiel (!) können Sie jetzt aus der Vogelperspektive betrachten. Wo es verfügbar ist, wird das „Flyover“-Feature in der Karten-App zum gesuchten Ort angeboten.

6. Funktionsreiche Notizen-App

Gepimpt hat Apple auch die vorinstallierte Notizen-App. Karten und Fotos lassen sich jetzt ebenso in die Notiz übernehmen wie eine selbst mit dem Finger gezeichnete, auch farbige (!) Skizze.

Auf dem Display lassen sich jetzt mit dem Finger bunte Skizzen für eine Notiz zeichnen. Auch To-do- und Einkaufslisten können jetzt in einer Notiz erstellt werden. 

Auf dem Display lassen sich jetzt mit dem Finger bunte Skizzen für eine Notiz zeichnen. Auch To-do- und Einkaufslisten können jetzt in einer Notiz erstellt werden. 

Quelle: Susanne Neumann/Ingenieur.de

To-do- oder Einkaufslisten zum Abhaken lassen sich ebenfalls in einer Notiz erstellen. Dazu tippt man bei aktivierter Tastatur den kleinen Haken ganz links an und kann dann Punkt für Punkt aufzählen.

7. Multitasking auf den neusten iPads

Die Fenster geöffneter Apps verkleinern sich wie bei der Vorgängerversion von iOS 9 per Doppeldruck auf die Hometaste, werden aber nicht mehr nebeneinander sondern nunmehr versetzt übereinander gelegt, so dass man per Fingerwisch geschmeidig im Reigen der aktivierten Apps blättern und vielleicht ein bisschen schneller wechseln kann. Das ist allerdings kaum mehr als Kosmetik.

Einige neue Multitasking-Features wurden dagegen extra für das iPad entwickelt und sollen die Arbeit mit dem Tablet erleichtern. Doch nur wer ein iPad Pro, ein iPad Air 2 oder ein iPad mini 4 besitzt, profitiert von der neuen Split-Screen-Funktion, die dem User erlaubt, auf dem iPad mit zwei geöffneten Anwendungen gleichzeitig zu arbeiten. Dabei lassen sich beide Anwendungen nebeneinander auf dem Display anordnen.

Weniger komfortabel aber dennoch neu in iOS 9 sind Bild-in-Bild-Funktion und Slide-Over-Effekt, die immerhin auch schon auf dem iPad Air und einem iPad mini 2 oder neuer verfügbar sind. Die Bild-in-Bild Ansicht erlaubt es, Videos frei auf dem Bildschirm über einer anderen Anwendung zu positionieren und abzuspielen. Der Slide-Over-Effekt sorgt dafür, dass geöffnete Apps am rechten Bildschirmrand in einer Leiste erscheinen, die sich über die geöffnete Hauptanwendung legt, wenn man mit dem Finger von dort zur Bildschirmmitte wischt. Auch das erleichtert einen schnelleren Wechsel zwischen den aktivierten Apps.

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

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