Rechner der Zukunft 21.12.2022, 07:00 Uhr

So wird ein Quantencomputer stabiler und effizienter

Einer Forschergruppe des KIT ist es durch neue Materialzusammensetzungen gelungen, Quantencomputer stabiler zu machen. Das Ergebnis: Sie sollen dadurch noch effizienter arbeiten und zugleich weniger sensibel auf Materialdefekte reagieren.

Eine winzige Engstelle an besonderen Qubits wirkt wie eine Lupe

Qubits aus Gralmonium weisen eine Engstelle auf und die wirkt wie eine Lupe für mikroskopische Materialdefekte bei Quantencomputern.

Foto: Dennis Rieger, KIT

Ein Quantencomputer funktioniert zwar grundsätzlich ähnlich wie ein normaler Computer, aber eben deutlich schneller. Er kann also sehr viele Rechenaufgaben parallel lösen. Das funktioniert deshalb, weil Quantencomputer mit sogenannten Qubits arbeiten – im Gegensatz zu Bits bei herkömmlichen Rechnern. Qubits ist die Abkürzung für Quantenbits und beschreibt die kleinste Rechenarbeit von Quantencomputern. Diese schnellen Rechenmaschinen gelten als die Zukunft. Doch sie haben noch viele Schwachstellen.

Meilensteine für das Quantencomputing

Ein Forschungsteam des KIT hat sich mit einer dieser Schwachstellen beschäftigt. Qubits verarbeiten mehr Informationen in sehr kurzer Zeit. Der Grund: Es gibt nicht nur zwei Zustände „0“ und „1“, sondern auch noch Werte dazwischen. Wenn man es also schaffen würde, auch die Zustände dazwischen für einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, könnte das den Quantencomputer einerseits noch effizienter machen und andererseits wäre er möglicherweise resistenter gegenüber Materialdefekten. Bislang galt das immer als besonders schwierig, da die Qubits ungefähr 100-mal sensibler auf Materialdefekte reagieren.

Supraleitende Qubits für Quantencomputer

Die Herausforderung für die Forschenden bestand darin, Qubits zu schaffen, die einerseits klein genug sind und sich andererseits schnell genug abschalten lassen. Ziel ist und bleibt es, Quantenkalkulationen damit auszuführen. Als vielversprechende Lösung sehen die Forschenden hier supraleitende Schaltungen. Der Vorteil von Supraleitern: Das Material weist auch bei extrem niedrigen Temperaturen keinen elektrischen Widerstand auf und leitet deshalb den elektrischen Strom ohne Verluste. Genau das ist entscheidend, will man den Quantenzustand der Qubits erhalten und sie zugleich effizient miteinander verbinden.

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Junior Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur Technische Informatik THU Technische Hochschule Ulm
Tebis ProLeiS GmbH-Firmenlogo
MES Consultant (m/w/d) Tebis ProLeiS GmbH
Martinsried/Planegg, Erndtebrück, Aachen, Home-Office Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
BIM-Managerin oder BIM-Manager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) Anwendungsbetreuung für IT-gestützte Bau- und Gebäudemanagementprozesse, CAFM, interne BIM-Koordination Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
FCP Ingenieure Deutschland GmbH-Firmenlogo
BIM-Modeller Infrastruktur (m/w/d) FCP Ingenieure Deutschland GmbH
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Iqony Solutions GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Prozesssimulation/Verfahrenstechnik Iqony Solutions GmbH
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) Systemsoftware IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Eckelmann AG-Firmenlogo
Systemingenieur Echtzeit-Programmierung/-Entwicklung (m/w/d) Eckelmann AG
Wiesbaden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Technischer Kundenbetreuer / Elektroingenieur (m/w/d) im Customer Support Prognost Systems GmbH
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) der Elektro- bzw. Informationstechnik für die Erneuerung der Kulturbauten Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Internetkommunikation / Telekommunikation Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Glasfaserausbau Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
Westfälische Hochschule-Firmenlogo
Professur Smarte Robotik und KI (W2) Westfälische Hochschule
Bocholt Zum Job 

Einer Forschergruppe des KIT ist es nun gelungen, supraleitende Qubits zu entwickeln. Ihr Herzstück ist ein sogenannter Josephson-Kontakt. Er kann Quanteninformationen speichern. An dieser Stelle haben die Forschenden die entscheidende Veränderung vorgenommen. Normalerweise trennt man zwei Aluminiumschichten durch eine dünne Oxid-Barriere. Dadurch lassen sich diese Josephson-Kontakte für die supraleitenden Quantenbits herstellen. „Im Gegensatz dazu verwenden wir für unsere Qubits nur eine einzelne Schicht aus ‚granularem Aluminium‘, einem Supraleiter aus wenigen Nanometer großen Aluminiumkörnern, die in einer Oxid-Matrix eingebettet sind“, erläutert Ioan M. Pop vom Institut für QuantenMaterialien und Technologien des KIT (IQMT).

Neu entwickelte Qubits sind Weiterentwicklung für Quantencomputer

Indem die Forschenden auf ein anderes Material setzten, entstand automatisch ein dreidimensionales Netzwerk aus Josephson-Kontakten. „Spannenderweise werden die gesamten Eigenschaften unserer Qubits durch eine winzige Engstelle von nur 20 Nanometern dominiert. Dadurch wirkt es wie eine Lupe für mikroskopische Materialdefekte in supraleitenden Qubits und bietet eine vielversprechende Perspektive für deren Verbesserung“, sagt Simon Günzler vom IQMT.

Das Team hat sich bei der Entwicklung an einem Ansatz orientiert, der bereits zuvor erprobt worden ist. Dabei wurden sogenannte Fluxonium-Qubits entwickelt. Diese Vorgängerversion bestand zum Teil aus granularem Aluminium und zum Teil aus konventionellem Aluminium. Das Team vom KIT entwickelte diesen Standard weiter, indem es die kompletten Qubits eben aus nur granularem Aluminium herstellten. Die Forschenden selbst verglichen ihre Arbeit so: Es sei so, als wenn man einen Quantenschaltkreis einfach aus einem Metallfilm herausschneiden würde. Durch diese Idee ergäben sich völlig neue Möglichkeiten – einerseits für die industrielle Herstellung mittels eines Ätzverfahrens, und andererseits seien mehr Einsatzbereiche für die Qubits denkbar. Zum Beispiel könnte man sie auch in starken Magnetfeldern verwenden. Die Forschergruppe hat sich ihre Erfindung bereits durch ein europäisches Patent schützen lassen.

Quantencomputer: Rechner der Zukunft

Der Quantencomputer hat seinen Namen übrigens durch die Einheit erhalten: Quanten beschreiben in der Physik den kleinstmöglichen Wert einer physikalischen Größe. Das ist vergleichbar mit den Pixeln bei einem digitalen Bild. Das Potenzial von Quantencomputern wird von Wissenschaft und Industrie als extrem groß eingeschätzt. Sie können besonders komplexe Aufgaben außerordentlich schnell und effizient lösen. Genau das soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Aktuell sind Quantencomputer Millionen Mal schneller als ein herkömmlicher PC. Dieser Unterschied könnte sich in Zukunft weiter vergrößern.

Mehr zum Thema Supercomputer:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.