Telefónica Deutschland legt UMTS-Netze von O2 und E-Plus zusammen
Ab Mitte April will Telefónica Deutschland die Mobilfunknetze von O2 und E-Plus zusammenlegen und für alle Kunden öffnen. Das Unternehmen verspricht den Kunden aller eigener Marken und Partnermarken in städtischen Gebieten die dichteste und auf dem Land eine deutlich ausgeweitete UMTS-Netzinfrastruktur. Funklöcher sollen so geschlossen werden.
Technische Grundlage für die Fusion der beiden UMTS-Netze ist das so genannte National Roaming: Alle Kunden im O2- oder im E-Plus-Netz werden für das jeweils andere UMTS-Netz freigeschaltet. Wo das eigene Funknetz Löcher aufweise, würden die Telefone sich automatisch über das National Roaming ins jeweils andere Funknetz einbuchen, kündigt Telefónica an – sofern das andere Netz dort vorhanden sei.
Die automatische Freischaltung aller Kunden für das jeweils andere UMTS-Netz soll innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein. Nicht nur O2- und E-Plus-Kunden sondern auch die Kunden der Partner- und Zweitmarken, die bisher eines der beiden Netze nutzen, sollen von der Netzfusion profitieren. Dazu zählen unter vielen anderen BASE, AY YILDIZ, FONIC, Ortel Mobile, simyo sowie TCHIBO mobil und auch Aldi Talk.
Fünf Milliarden Euro einsparen
In städtischen Gebieten erwarte die Kunden vor allem eine dichtere Netzversorgung in Gebäuden, verspricht Telefónica. In ländlichen Regionen profitierten speziell die Kunden, deren bisheriges Netz keine UMTS-Versorgung bietet. Sie könnten bei Verfügbarkeit künftig automatisch das jeweils andere UMTS-Netz nutzen. Eine Anmeldung zum National Roaming über ihr Endgerät sei für die Kunden nicht erforderlich.
„Mit der Einführung des National Roamings fällt der Startschuss für das neue Netz von Telefónica Deutschland“, informiert Thorsten Dirks, Vorstandschef von Telefónica Deutschland. Die Tochter des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica hatte E-Plus im vergangenen Jahr mit Erlaubnis der EU-Kommission und der Wettbewerbsbehörden in Brüssel für rund 8,5 Milliarden Euro übernommen. Mit dem Zusammenlegen der Netze will das Unternehmen Medienberichten zufolge gut fünf Milliarden Euro einsparen. Dafür sollen rund 14.000 von knapp 40.000 Basisstationen an den Funktürmen abmontiert werden.
LTE-Netzausbau wird ebenfalls vorangetrieben
Das Unternehmen bietet mit den Produktmarken O2 und E-Plus Mobilfunkprodukte und mobile Datendienste auf Basis der GPRS-, UMTS- und LTE-Technologie an. UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G). Das Übertragungsverfahren ermöglicht Datenübertragungsraten von bis zu 384 kbit/s, mit technischen Erweiterungen wie HSPA+ derzeit sogar bis zu 42 Mbit/s.
Parallel zur Fusion der UMTS-Netze treibt Telefónica Deutschland den Ausbau des LTE-Netzes weiter voran. Derzeit liegt die Netzabdeckung im LTE-Netz Unternehmensangaben zufolge bei rund 62 Prozent der Bevölkerung. Bis Ende 2016 will Telefónica Deutschland 90 Prozent erreichen. LTE steht für Long Term Evolution und folgt als vierte Mobilfunkgeneration (4G) auf die bisherigen Standards GSM (2G) und UMTS (3G). Mit LTE sind dem Informationszentrum Mobilfunk zufolge mobile Datenübertragungsraten von 100 Mbit/s beim Herunterladen und 50 Mbit/s beim Hochladen möglich.
Ein Beitrag von: