Revolution oder Hype? 03.03.2025, 19:10 Uhr

Telekoms neues Smartphone: Keine sichtbaren Apps, nur KI

Die Telekom bringt ein Smartphone ohne sichtbare Apps auf den Markt. Stattdessen steuert eine KI die Funktionen. Mehr dazu hier.

Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation, präsentierte auf dem Mobile World Congress (MWC) das KI-Phone mit dem digitalen Assistenten von Perplexity.

Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation, präsentierte auf dem Mobile World Congress (MWC) das KI-Phone mit dem digitalen Assistenten von Perplexity.

Foto: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom bringt ein innovatives Smartphone auf den Markt, das den gewohnten App-Ansatz hinter sich lässt. Nutzerinnen und Nutzer müssen nicht mehr aktiv nach Anwendungen suchen oder durch App-Menüs navigieren. Stattdessen steuert ein leistungsfähiger KI-Assistent die Funktionen. „Es ist ein App-freies Erlebnis“, erklärte Claudia Nemat, Technikvorständin der Telekom, auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona. Das sogenannte „KI-Phone“ basiert auf dem konzerneigenen T-Phone und soll in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen. Laut Nemat wird das Gerät zu einem erschwinglichen Preis angeboten.

Sprachsteuerung statt App-Dschungel

Beim KI-Phone steht der Sprachassistent im Mittelpunkt. Durch eine Berührung des Displays wird er aktiviert. Nutzerinnen und Nutzer können dann Fragen stellen oder Befehle geben, die der Assistent umsetzt. Die Telekom setzt hier auf die KI-Suchmaschine Perplexity. Nemat demonstrierte dies live: Sie fragte nach der besten Tapas-Bar in Barcelona sowie nach einer einfachen Erklärung der Quantenphysik. Der Assistent zeigte die Antworten auf dem Display an und las sie auch vor.

Darüber hinaus kann die KI alltägliche Aufgaben übernehmen: Anrufe starten, Termine eintragen, ein Taxi rufen oder passende Geschenke vorschlagen. Auch Dokumente lassen sich abfotografieren und automatisch übersetzen oder zusammenfassen.

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Verborgene Apps im Hintergrund

Auch wenn das Smartphone als „App-frei“ beworben wird, existieren die Anwendungen weiterhin auf dem Gerät – sie sind nur unsichtbar. Statt direkt auf Apps zuzugreifen, erteilt der Nutzer einfach Befehle an die KI. „Niemand muss sich mehr in einem Wust an Apps zurechtfinden“, betonte Nemat. „Der KI-Assistent übernimmt das und orchestriert die App-Nutzung.“ Wer dennoch nicht auf die klassische App-Ansicht verzichten möchte, kann die KI-Oberfläche ausblenden und wie gewohnt Apps öffnen.

Telekom möchte im Hardware-Markt mitmischen

Mit dem KI-Phone unternimmt die Telekom einen neuen Anlauf, sich stärker im Hardware-Markt zu positionieren. Bisher hat sich das Unternehmen hier eher zurückgehalten, das T-Phone spielte bislang eine untergeordnete Rolle. Verkaufszahlen dazu hat die Telekom nie veröffentlicht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zwei Varianten des KI-Phones vorgestellt: eine Mittelklasse-Version und eine High-End-Variante mit einem besonders leistungsstarken Qualcomm-Prozessor. Letztere hätte sogar ohne Internetverbindung KI-Antworten liefern können. Dieses Modell wird jedoch nicht weiterverfolgt.

KI wird proaktiver Begleiter

Ein zentrales Element des neuen Smartphones ist die Weiterentwicklung der KI. Aravind Srinivas, Chef von Perplexity, erklärte auf der Bühne, dass sich KI-Assistenten von reinen Antwortsystemen hin zu aktiven Helfern entwickeln. „Perplexity wird von einem Antwortautomaten zu einer Aktionsmaschine“, so Srinivas. „Die KI macht nicht nur Vorschläge, sondern erledigt Aufgaben direkt für Sie – etwa Reservierungen, E-Mails oder Erinnerungen.“

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Laut Srinivas soll die KI-Nutzung so den Alltag erleichtern. Dadurch können sich Nutzerinnen und Nutzer auf das Lösen von Problemen konzentrieren, anstatt Zeit mit der Bedienung von Apps zu verbringen.

Konkurrenz bleibt skeptisch

Nicht alle Marktteilnehmer teilen die Euphorie der Telekom. O2-Chef Markus Haas glaubt, dass klassische Apps weiterhin gefragt sein werden. „Wir werden sehen, ob sich Sprachassistenten so stark durchsetzen, dass sie Apps verdrängen.“ Auch Vodafone verfolgt einen anderen Ansatz. Das Unternehmen setzt auf Partnerschaften, etwa mit Google, anstatt ein eigenes KI-Smartphone zu entwickeln.

Branchenexpertinnen und -experten loben den Ansatz

Unabhängige Analystinnen und Analysten bewerten das Konzept des KI-Phones positiv. Ben Wood vom Marktforschungsinstitut CCS Insight sieht in KI-Assistenten einen wichtigen Trend. „Das Ziel ist, die Smartphone-Nutzung intuitiver zu machen“, sagt Wood. Allerdings dürfte das in der Praxis nicht ganz einfach sein.

Langfristig sieht er jedoch große Veränderungen auf dem Markt: „KI wird die Art der Interaktion mit Smartphones grundlegend verändern.“ Zudem erwartet Wood, dass die Kosten für leistungsfähige KI-Funktionen in Smartphones weiter sinken. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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