Bosch.IO 18.02.2020, 07:00 Uhr

Tochterunternehmen von Bosch bündelt Aktivitäten im Bereich IoT

Das Internet der Dinge (Internet of things – IoT) wird als wichtiger Zukunftsmarkt eingeschätzt. Bosch hat dafür eine eigene technologische Basis entwickelt: die Bosch IoT Suite. Sie ist das Kernprodukt des neuen Unternehmens Bosch.IO, das sich ganz auf den Ausbau dieses Themas konzentrieren soll.

Die Vernetzung der Fahrzeuge mit einer Cloud ist ein gutes Anwendungsbeipiel für die Bosch IoT Suite.
Foto: Robert Bosch GmbH

Die Vernetzung der Fahrzeuge mit einer Cloud ist ein gutes Anwendungsbeipiel für die Bosch IoT Suite.

Foto: Robert Bosch GmbH

Das Thema Internet der Dinge ist für Bosch natürlich nicht neu. Dabei dreht sich alles um die Bosch IoT Suite. Die Plattform ist die Grundlage für alle Projekte, die sich mit dem Thema Vernetzung beschäftigen. Zahlreiche Anwendungsbeispiele sind bereits vorhanden. Nach Angaben von Bosch liegt die Zahl der umgesetzten Projekte bei über 250. Sie betreffen unter anderem die Branchen Einzelhandel, Energie, Gebäude, Industrie, Konsumgüter, Landwirtschaft und Mobilität. Die hundertprozentige Bosch-Tochter Bosch.IO dient also vor allem dem Zweck, diese vielfältigen Aktivitäten in einem Unternehmen zusammenzuführen. „Die Projekte von Bosch.IO stehen für eine effiziente Entwicklung skalierbarer und sicherer IoT-Lösungen mit der Cloud- und Open-Source-basierten Bosch IoT Suite“, sagt Dr. Stefan Ferber, Mitglied der Geschäftsführung von Bosch.IO.

Bosch.IO wird Bausteine nach Kundenwünschen zusammensetzen

Die Bosch IoT Suite vernetzt nach Angaben des Unternehmens bereits mehr als zehn Millionen Sensoren, Geräte, Gateways und Maschinen mit ihren Nutzern und Unternehmensanwendungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombination von IoT-Lösungen mit künstlicher Intelligenz (KI). Die Lösungen können also beispielsweise nicht nur Informationen zwischen Geräten austauschen, sondern diese auch einordnen. Der Ansatz von Bosch.IO besteht dabei grundsätzlich darin, das Internet der Dinge zu nutzen, um Komfort und Sicherheit für die Menschen in verschiedenen Situationen zu erhöhen.

Der Datenaustausch kann entweder über eine Cloud erfolgen oder über das sogenannte Edge Computing. Ein Edge Device kann selbst Daten verarbeiten und muss daher weniger Informationen in die Cloud übertragen, um arbeiten zu können. In vielen Fällen erhöht das nicht nur die Effizienz, sondern auch die Reaktionsgeschwindigkeit der Geräte.

„Bereits mehr als 33.000 Edge Devices sind mit der Bosch IoT Suite kompatibel und über eine Vielzahl relevanter Protokolle sowohl lokal als auch über Internet angeschlossen“, sagt Ferber.

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Viel praktische Erfahrung wird in einem Unternehmen konzentriert

Ein wichtiger Geschäftsereich von Bosch.IO wird es sein, verschiedene Service-Bausteine der IoT Suite aufgrund der Kundenwünsche zusammenzusetzen. So entstehen vorkonfigurierte Servicepakete, mit denen die Kunden IoT-Lösungen mit verhältnismäßig wenig Aufwand umsetzen können. Ein Beispiel für solch einen Baustein ist der Bosch IoT Hub, mit dem sich Geräte oder Edge Devices über Gateways direkt an die Bosch IoT Suite anbinden lassen. Dabei kann er sowohl mit Standard-Protokollen arbeiten als auch kundenspezifische Protokolle unterstützen.

Das Team der Bosch.IO, das weltweit aus mehr als 900 Mitarbeitern bestehen soll, ist aus erfahrenen Experten zusammengesetzt. Denn Bosch.IO ist aus der ehemaligen Bosch Software Innovations GmbH entstanden, erweitert um weitere Digitalspezialisten von Bosch. Zur Geschäftsführung gehören neben Stefan Ferber auch Aleksandar Mitrovic und Yvonne Reckling. Die Teams werden projektweise individuell zusammengestellt. Zur Verfügung stehen sehr unterschiedliche Experten: Consultants, Cloud-Software-Entwickler, Lösungsarchitekten, Projektmanager, UX-Designer, Geschäftsmodell-Innovatoren, Experten für Digitalmarketing und -vertrieb sowie Trainer.

Anwendungsbeispiel für die Bosch IoT Suite

Es gibt einige Beispiel für Projekte, die bereits mit der Bosch IoT Suite umgesetzt wurden. Sie ist unter anderem ein wichtiger Bestandteil des Firmware-Updates Over-the-Air des Automobilherstellers Daimler. Praktisch heißt das: Mehr als vier Millionen Autobesitzer erhalten Updates für ihre Fahrzeugsoftware übers Mobilfunknetz. Basis für die Kommunikation ist die Bosch IoT. Für den schwedischen Kinderwagenhersteller Emmaljunga hat Bosch ein Assistenzsystem für Kinderwagen entwickelt. Ein Bestandteil ist eine Alarmfunktion – sie wird über die App auf dem Smartphone des Besitzers aktiv, etwa wenn der Kinderwagen bewegt wird. Auch hier kommt die Bosch IoT zum Einsatz. Eine ganz andere Form der Anwendung zeigt Bosch, wenn die Suite dazu dient, intelligente Kameras von Bosch Building Technologies mit der Cloud und vorhandenen Backends zu verbinden. Dadurch lassen sich Kameras verwalten und mit Software-Aktualisierungen bestücken.

Die Bündelung solcher Projekte im Tochterunternehmen Bosch.IO soll dazu führen, dass dieser Geschäftsbereich weiter ausgebaut wird.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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