Samsung Galaxy Watch 3: Völlig neue Funktionen für ein gesundes Leben
Kurz nach Verkaufsstart der Smartwatch stellt Samsung ein Update bereit. Doch nicht etwa, weil sich Fehler eingeschlichen haben, sondern auf Nutzer warten völlig neue Funktionen.
Seit dem 5. August 2020 gibt es das neue Samsung Galaxy Watch 3 in Deutschland zu kaufen. Nur wenige Tage später folgt das erste große Update. Kenner der Branche vermuten, dass bei Verkaufsstart zu viele nur versprochene Leistungen die Absatzzahlen negativ beeinflusst haben könnten.
2013 stellte Samsung seine erste Smartwatch vor. Inzwischen gibt es rund sechs verschiedene Modelle. „Kaum ein Technologiesektor entwickelt sich so rasant wie der der Wearables. Dass sich in Folge der neuen Normalität immer mehr Menschen für Smartwatches und Kopfhörer interessieren, ist der Markt noch einmal zusätzlich gewachsen“, sagt Marion Winter, Senior Director Marketing IT & Mobile Communication bei Samsung Electronics. Der Hersteller baue auf die Erfahrungen und berücksichtige ansprechendes Design und Funktionen, welche die Kunden erwarteten.
Bei der Galaxy Watch 3 habe man auf einen angenehmen Tragekomfort geachtet. Die Lünette ist drehbar, das Armband aus Leder. Der Touchscreen lasse sich intuitiv bedienen. Mit dem Drehen der Lünette können Nutzer Widgets auswählen, Apps aufrufen oder durch Benachrichtigungen scrollen, die auf dem mit der Uhr verbundenen Smartphone eingehen.
Kurz nach Verkaufsstart der Smartwatch stellt der Konzern schon ein Update bereit. Normalerweise werden mit ersten Software-Updates für ein neues Produkt in der Regel Fehler behoben. Samsung hingegen schaltet völlig neue Funktionen frei. Dazu zählen die Messung des Blutsauerstoffs und der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie eine Erweiterung des Schlaftrackers. Das Update ist insgesamt gut 80 Megabyte groß, kann also durchaus auch über die Wearable-App heruntergeladen werden.
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Neue Funktionen interessieren hauptsächlich Hobbysportler
Über die Messung des Blutsauerstoffs und der maximalen Sauerstoffaufnahme dürften sich am meisten die Hobbysportler freuen. Ein sogenannter SPO2-Sensor erlaubt es nun, den Sauerstoffanteil im Blut zu messen. Das funktioniert, indem ein Lichtimpuls erkennt, welche Menge an Hämoglobin mit Sauerstoff beladen ist, auch als Pulsoximetrie bekannt. Dabei sind die Normalwerte hinterlegt, die sich zwischen 95 und 100 % bewegen sollten. Sobald der Wert unter 80 % herabsinkt, ist es ratsam, nach der Ursache zu forschen.
Die maximale Sauerstoffaufnahme gibt an, wie viele Milliliter Sauerstoff der Körper an seiner Belastungsgrenze maximal pro Minute verwerten kann. Sie zu ermitteln, ist voraussichtlich für Kardiosportler von Interesse. Vereinfacht gesagt gilt hier: Steigende Werte bedeuten auch ein steigendes Fitnesslevel. Ausdauersportler und Läufer kennen dieses Verfahren sicherlich, denn für die meisten von ihnen gehört die Überwachung dieses Wertes zum Trainingsstandard. Der Nutzer kann genau sehen, wie viel Sauerstoff er beim Training maximal verbraucht hat. Er benötigt diese Informationen, sofern er seine Ausdauer weiter steigern möchte. Das Update bietet damit eine Verbesserung der Analysefunktion, da nun weitere wichtige Werte neben der Schrittfrequenz herangezogen werden können, um einen Lauf detaillierter auswerten zu können.
Bessere Schlafüberwachung, aber EKG-App vorerst nur in den USA freigeschaltet
Die Funktion, den Schlaf zu überwachen, bietet die Samsung Galaxy Watch 3 von Beginn an. Hinzugekommen ist mit dem Update nun ein sogenannter Sleep Score. Damit sollen Anwender einfach und bequem beurteilen, wie sie die zurückliegende Nacht empfunden haben. Dafür bietet der Hersteller Zahlen zwischen 0 und 100 an, aus denen man auswählen kann. Gibt man regelmäßig eine Zahl an, lässt sich auf diesem Weg der persönliche Schlafrhythmus überwachen. Dies soll es dem Nutzer erleichtern, ein Gefühl für die gemessene Schlafqualität zu bekommen. Normalerweise sind dafür zahlreiche Parameter nötig, die ermittelt werden müssen, zum Beispiel die Anteile der verschiedenen Schlafphasen in Verbindung mit der Herzfrequenz.
In den USA soll schon bald eine weitere Funktion per Update hinzukommen: Per EKG-App soll – ähnlich wie bei der Apple Watch – ein Einkanal-Elektrokardiogramm aufgezeichnet werden. Daraus sei es möglich, Anzeichen für Vorhofflimmern zu ermitteln. Kardiologen begrüßen weitestgehend diese Funktion, auch wenn die Messung nicht ausreiche, um eine fundierte Einschätzung vorzunehmen. Für eine erste Verdachtsdiagnose sei die App durchaus zu gebrauchen. Da die US Food and Drug Administration (FDA) als zuständige Behörde wohl bestätigt hat, dass es sich um ein medizinisches Gerät der Klasse 2 handelt, dürfe diese Funktion in den USA freigeschaltet werden. Wann dies in Deutschland und Europa der Fall sein wird, ist aktuell offen.
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