Urlaub im Metaverse – virtuell und real die Welt erleben
Urlaub online buchen ist längst etabliert. Aber auch das virtuelle Reisen im Metaverse wird für immer mehr Deutsche attraktiv.
Gefahrlos in der Tiefsee tauchen, mittelalterliche Stätten besuchen oder im heimischen Wohnzimmer den Eiffelturm besteigen – das Metaverse, die virtuelle Realität im Netz wird künftig ganz neue Urlaubserlebnisse möglich machen. In einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom erwarten 21 Prozent der befragten 1000 Personen über 16 Jahren, dass sie im Jahr 2030 fremde Länder im Metaverse mit Virtual-Reality-Brillen besuchen werden, statt real dorthin zu reisen. Wenig überraschend: Unter 16- bis 29-Jährigen waren es sogar 26 Prozent, die sich vorstellen können, sich als Avatar durch ein digitales Modell der Wirklichkeit zu bewegen.
Im Metaverse werden unerreichbare Ziele zugänglich
„Im Metaverse können wir die Welt neu entdecken und Erfahrungen machen, die in der Realität nicht möglich wären“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Virtuelle Ausflüge in lange vergangene Zeiten seien genauso möglich wie gemeinsame Aktivitäten mit Freundinnen und Freunden, die an anderen Orten leben. Rohleder: „Digital werden zudem schwer erreichbare oder unerreichbare Orte zugänglich gemacht und potenzielle Urlaubsziele können vorab virtuell erkundet werden.“
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Doch auch die reale Reise, der Urlaub in Deutschland oder in fernen Ländern, wird sich dank digitaler Gräte und des Internets in naher Zukunft stark verändern. Immerhin gehen fast 90 % der befragten Personen davon aus, dass trotz der Attraktivität virtueller Trips das klassische Reisen mit seinen realen Erfahrungen einen wichtigen Ausgleich zum Alltag darstellen wird.
Ersetzt das Internet das Reisebüro?
Die Art, wie solche Reisen geplant und gebucht werden, wird sich angesichts neuer Technologien aber stark verändern. So gehen 66 Prozent davon aus, dass internationale Online-Reiseportale bis 2030 dominieren werden. Dem klassischen Reisebüro werden dagegen langsam aussterben sagen 65 Prozent, bei den Jüngeren bis 29 Jahren sogar 78 Prozent. „Reisebüros müssen den Weg in die digitale Welt gehen, um junge Zielgruppen zu erreichen“, sagt Rohleder. Denn insbesondere die Jüngeren buchen ihren Urlaub lieber im Netz.
Schon bei der Vorbereitung einer Urlaubsreise spielt das Internet eine immer größere Rolle. 70 Prozent der Befragten planen ihre Reise online. 58 Prozent gehen dazu auf einschlägige Buchungs- und Vergleichsportale. Fast die Hälfte informiert sich online direkt bei Reiseveranstaltern, Hotels oder Transportunternehmen. Mit nur 12 Prozent dagegen abgeschlagen die Information über soziale Netzwerke wie Instagram oder Facebook. Doch hat sich dieser Anteil seit der letzten Befragung vor zwei Jahren mehr als verdoppelt. Das gleiche gilt für Reiseblogs, die von 11 Prozent zur Reiseplanung genutzt werden.
Nachhaltig Reisen – virtuell und real
Virtuelles Reisen im Metaverse ist – abgesehen vom CO2-Fußabdruck der verwendeten Rechenzentren – eine umweltfreundliche Form des Reisens. Doch auch in der physischen Welt gewinnt der Aspekt der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Dass sie einen Aufpreis für klimaschonendes Reisen akzeptieren würden, sagen immerhin 44 Prozent der vom Bitkom befragten Personen. 36 Prozent würden wegen Klimaaspekten auf Komfort verzichten. Ein mit 44 Prozent nicht unbeträchtliche Teil der Befragten gibt allerdings an, sein Reiseverhalten nicht wegen Klimaschutzaspekten zu ändern.
Flugscham empfinden immerhin 16 Prozent der Befragten doch nur bei 9 Prozent führt das auch dazu, dass sie den CO2-Ausstoß ihrer Flugreise über einschlägige Portale kompensieren. Weit größer – 30 Prozent – ist der Anteil derer, die sich zumindest online über die Klimaschutzbemühungen der jeweiligen Airline informieren.
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Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder ist dennoch überzeugt: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen im Tourismus.“ Inzwischen gebe es zahlreiche Möglichkeiten, das Reisen nachhaltiger zu gestalten. „Digitale Lösungen können dabei helfen – egal ob bei der Planung, bei der Anreise oder während des Aufenthalts vor Ort.“ Das bestätigt die Umfrage: 64 Prozent der befragten Urlaubsreisenden sind der Meinung, dass digitale Technologien helfen können, das Reisen nachhaltiger zu gestalten.
Online-Bewertungen – Mit Vorsicht genießen
Und wie sieht es mit den Bewertungen aus, die ja auf vielen Online-Portalen vergeben werden können? Zwei Drittel der Befragten lesen diese, die Hälfte schreibt selbst Bewertungen. Dazu weiß Rohleder: „Online-Bewertungen sind eine ausschlaggebende Entscheidungsgrundlage. Aber es gilt: Mehr ist nicht gleich besser.“
So gelte es, aufmerksam zu sein. „Gibt es auffällig viele positive Bewertungen – vielleicht sogar innerhalb kurzer Zeit und im ähnlichen Wortlaut verfasst – kann das ein Indiz für falsche Bewertungen sein.“ Viele Plattformen und Portale würden solche Falschbeurteilungen entfernen und bieten Meldefunktionen an. Zusätzlich zeichnen einige Anbieter auch Bewertungen verifizierter Gäste aus. Dennoch sagen 73 Prozent der Befragten, dass sie Bewertungen mit Vorsicht lesen. 40 Prozent derer, die Urlaubsunterkünfte online buchen, wissen nach eigenem Bekunden nicht, wie sie echte Bewertungen von gefälschten unterscheiden können.
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Wichtig sind bei der Entscheidung für ein Urlaubsdomizil aussagekräftige Fotos. Auch Dienste wie Google-Maps helfen, die Umgebung des künftigen Urlaubsortes frühzeitig in Augenschein nehmen zu können. Und vor Ort? Da wird das Urlaubsfoto – natürlich per Smartphone – von 64 Prozent mit engen Freunden und der Familie geteilt. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) teilt sie auch in den sozialen Netzwerken. Und das kommt auch bei den Daheimgebliebenen gut an: 84 Prozent der Social-Media-Nutzerinnen und Nutzer freuen sich, wenn sie auf diese Weise an den Urlaubserlebnissen anderer teilhaben können. Auch das eine Art virtuellen Reiseerlebnis.
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