Wenn der Arm zur Tastatur wird
Der japanische Elektronikkonzern NEC hat eine Software für ein virtuelles Keyboard entwickelt. Damit wird der Arm zur Tastatur. Wie das funktioniert lesen Sie hier.
NEC macht den menschlichen Arm zu einer virtuellen Tastatur in Verbindung mit tragbarer Technologie. Die Software soll laut Hersteller mit Wearables und mobilen Geräten anderer Unternehmen kompatibel sein. Benötigt werden eine Datenbrille und eine Smartwatch.
Datenbrille zeigt ein virtuelles Keyboard
Das NEC-Programm funktioniert, indem es eine Brille mit integrierter Kamera – wie die Seiko Epson Moverio Datenbrille, die mit einem separaten virtuellen Bildschirm für jedes Auge arbeitet – mit einer Smartwatch wie etwa der Apple Watch koordiniert. Mit einem Blick durch die Brille auf die Uhr bestimmt die neue Software den Standort der jeweiligen Objekte. Die Brille zeigt dann eine virtuelle Tastatur an, die auf dem Arm des Nutzers erscheint. Wenn man mit der anderen Hand dann die Tastatur benutzt, ermittelt die Kamera welche Taste getippt wurde. Sensoren in der Smartwatch stellen zudem feine Vibrationen durch den Arm fest und registrieren so den Tastendruck.
Beide Hände bleiben frei
Das japanische Unternehmen entwickelte diese Technologie mit Blick auf zunehmend mehr Anwendungen virtueller Technologien in zahlreichen Lebensbereichen und rechnet damit, dass die Augmented Reality auch mehr und mehr in Standardtechnologien eingebunden wird.
NEC erwartet, das tragbare Technologien künftig zunehmend in Fabriken, Krankenhäusern und Produktionsstätten, wo die Arbeiter vorzugsweise beide Hände frei haben wollen, Einzug hält. Wartungspersonal und Inspektoren könnten so sehr viel bequemer Temperaturen, Druck und andere Daten messen. Medizinisches Personal könnte Informationen an Ort und Stelle sofort eingeben.
In Japan wird prognostiziert, dass der Markt für Augmented Reality bis zum Jahr 2020 auf jährlich 2,37 Milliarden Dollar wachsen wird.
Spracherkennung ist noch fehleranfällig
Computerbrillen kommen inzwischen in zahlreichen Technologien mit erweiterter Realität zum Zuge. Die Mehrzahl allerdings nutzt Sprachbefehle oder spezialisierte Eingabegeräte. Doch die Spracherkennung ist fehleranfällig, dies vor allem in einem lauten Umfeld, wie beispielsweise in Fabriken. Und physikalische Geräte müssen oftmals in der Hand gehalten werden, was die Arbeit unterbricht und aufhält. Ein virtuelles Keyboard bietet sich daher als eine interessante Alternative an.
Hitachi verkauft bereits so genannte Headmounted Displays, bei denen der Fabrikarbeiter mit Hilfe einer Datenbrille zusätzliche dreidimensionale Informationen zur Verfügung hat. So kann er über die reale Umgebung hinaus virtuell animierte Bauteile, Werkzeuge oder Handlungsanweisungen sehen. Und der US Software-Gigant Microsoft will das HoloLens AR Headset schon sehr bald auf den Markt bringen.
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