Whatsapp: Änderung der Gruppeneinstellung? Das steckt hinter dem Kettenbrief
Millionenfach macht in diesen Tagen ein Kettenbrief die Runde und sorgt für Verunsicherung. Was wirklich dahinter steckt.
Es ist vielleicht sowas wie Hass-Liebe – oder besser gesagt ein ständiges Abwägen von Skepsis und Nutzen: Whatsapp gehört nach wie vor zu den beliebtesten Messengerdiensten, obwohl der Dienst regelmäßig bei vielen für Unmut sorgt. Datenschützer machen regelmäßig auf Probleme mit Whatsapp aufmerksam.
Und – nach Ansicht von Kritikern – nicht gerade transparente Änderungen von Nutzungsbedingungen erhöhen das Vertrauen in die Facebook-Tochter Whatsapp nicht unbedingt. Jetzt sorgt ein Kettenbrief für Aufsehen, der in diesen Tagen millionenfach verschickt wird und die Skepsis noch befeuert.
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Hat Whatsapp heimlich Gruppeneinstellungen geändert? Das steckt hinter dem Kettenbrief
In diesen Tagen macht in zahlreichen Whatsapp-Gruppen, aber auch bei Signal – ein Dienst, zu dem viele Whatsapp-Kritiker zuletzt abgewandert sind – eine Kettennachricht die Runde, laut der Whatsapp heimlich seine Datenschutzeinstellungen für Chatgruppen geändert haben soll. In dem Kettenbrief, der in unterschiedlichen Text-Versionen unterwegs ist, heißt es zum Beispiel:
WhatsApp hat die Gruppeneinstellungen standardmäßig auf „Jeder“ geändert, so dass Personen, die du nicht kennst, dich zu einer Gruppe hinzufügen können, ohne dass du es weisst (sic!). Evtl. Hintergründe können betrügerische Nachrichten, Miethaie usw. sein.
In einer abgewandelten Version lautet der Text:
Das bedeutet, dass jeder WhatsApp Nutzer – auch wenn du ihn nicht kennst – dich ohne dein Wissen und ohne deine Zustimmung zu jeder beliebigen Gruppe hinzufügen kann.
Wo die Nachrichten ihren Ursprung haben, ist unbekannt. Das gilt auch für ihren Zweck. Klar ist nur: Sie sind ziemlicher Unsinn. Tatsächlich gab es keine heimliche Änderung der Datenschutzeinstellungen. Vielmehr ist die Gruppeneinstellung Standard – auch wenn viele Nutzer das womöglich nicht auf dem Schirm hatten.
Whatsapp-Funktion gibt es schon seit 2019
Whatsapp hatte die zusätzliche Datenschutzoptionen für Gruppen-Chats 2019 eingeführt – um Einladungen von Unbekannten und Spam-Gruppen zu verhindern. Bis dahin war es nämlich in der Tat möglich, ohne Zustimmung in alle möglichen Gruppe gepackt zu werden. Einzige Möglichkeit für betroffene Nutzer: Die Gruppe verlassen und den entsprechenden Kontakt blockieren. Mit der damals eingeführten Funktion lässt sich das Hinzufügen in solche Spamgruppen prophylaktisch verhindern, wenn man die Einstellungen entsprechend anpasst.
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So erhöhen Sie Ihren Schutz im Messenger
Denn wie im Kettenbrief beschrieben, steht die Grundeinstellung bei Whatsapp auf „Jeder“. Das lässt sich wie folgt ändern:
- Öffnen Sie in Whatsapp die Einstellungen über das Drei-Punkte-Menü
- Tippen Sie auf „Account“
- Wählen Sie den Punkt „Datenschutz“
- Wählen Sie „Gruppen“ (ganz unten)
- Hier können Sie wählen, wer Sie hinzufügen darf: „Jeder“, „Meine Kontakte“ oder „Meine Kontakte außer …“ (an der Stelle können Sie bestimmte Kontakte ausschließen).
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Kritikwürdig an Whatsapp ist in diesem speziellen Fall lediglich, dass die Standardeinstellung nicht sofort auf „Meine Kontakte“ steht: Dass die Facebook-Tochter nicht gleich die sicherste Variante anbietet und die Nutzer sich durch das Menü wühlen müssen, um den eigenen Schutz zu erhöhen, ist wenig komfortabel.
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Nach wie vor ist der Messenger aus Datenschutzsicht nicht ganz unumstritten. Immer wieder gab es Meldungen, dass Hacker trotz Verschlüsselung bei Whatsapp kinderleicht mitlesen können.
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