Schlechte Nachricht fürs FBI 06.04.2016, 11:15 Uhr

WhatsApp-Nachrichten komplett verschlüsselt

Das gibt neuen Streit: Kurz nach der Weigerung von Apple, dem FBI beim Knacken eines Verbrecher-Smartphones zu helfen, erklärt die Facebook-Tochter WhatsApp ihr System für komplett verschlüsselt. Das freut die Nutzer, bedeutet aber auch, dass der Anbieter selbst keinen Zugang mehr zu den Daten hat.

Nutzer des Messengerdienstes WhatsApp können Nachrichten aller Art (Text, Sprache, Bild) ab sofort verschlüsselt senden. Mehr als eine Milliarde Menschen haben WhatsApp auf ihrem Handy installiert.

Nutzer des Messengerdienstes WhatsApp können Nachrichten aller Art (Text, Sprache, Bild) ab sofort verschlüsselt senden. Mehr als eine Milliarde Menschen haben WhatsApp auf ihrem Handy installiert.

Foto: Peter Kneffel/dpa

Der deutsche Begriff „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ klingt holprig, beschreibt aber das aktuelle Mittel der Wahl für eine sichere digitale Kommunikation. Ein Jahr lang haben die Entwickler von Open Whisper Systems für WhatsApp daran gearbeitet, den populären Nachrichten-Dienst für alle Geräte und Betriebssysteme abzusichern. Jetzt meldet das Non-Profit-Unternehmen: Mission erfüllt. Alle Nutzer von WhatsApp können ihre Textnachrichten, Sprachbotschaften, Bilder oder Videos ab sofort verschlüsselt versenden. Voraussetzung ist allein, dass Sender und Empfänger beide über die neueste Version des Messengers verfügen.

Die „end-to-end-encryption“ ist ein Liebling der Datenschützer. Denn sie bedeutet, dass tatsächlich nur die direkt Beteiligten einer Unterhaltung dieselbe entziffern können. Für jede noch so kurze Nachricht wird dazu ein eigener Schlüssel generiert. Selbst der Provider ist außen vor. Und das ist für Anbieter wie WhatsApp, das als Tochterunternehmen von Facebook nicht per se einen glänzenden Ruf in Sachen Datenschutz besitzt, ein starkes Argument beim Kunden.

Wie ein Gespräch am Küchentisch

Entsprechend enthusiastisch bewerben die Firmengründer Brian Acton und Jan Koum in ihrem Blog den neuen Service: „Niemand kann hineinsehen. Keine Cyber-Kriminellen. Keine Hacker. Keine Unterdrücker-Regime. Nicht einmal wir.“ Die Verschlüsselung ermögliche beinahe eine Konversation wie von Angesicht zu Angesicht. Als wäre es ein Gespräch am Küchentisch.

Das Non-Profit Unternehmen Open Whisper Systems hat für WhatsApp eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Geräte und Betriebssysteme entwickelt. 

Das Non-Profit Unternehmen Open Whisper Systems hat für WhatsApp eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Geräte und Betriebssysteme entwickelt.

Quelle: whispersystems.org

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Global Lead (w/m/d) Operational Technology (OT) B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Duales Studium Software Engineering - Bachelor of Engineering (m/w/d) WIRTGEN GmbH
Windhagen, Remagen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Vermessung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Lösungsentwickler (w/m/d) im Digitallabor Geoinformatik Die Autobahn GmbH des Bundes
VIAVI-Firmenlogo
Senior / Software Engineer (C++, Python & Cloud) (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) BIM-Management Die Autobahn GmbH des Bundes
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in für das Digitallabor HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Steuerungstechnik Software (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professur (W2) | auf Lebenszeit Fachgebiet Rechnerarchitekturen und Rechnersysteme Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Manager für Building Information Modeling (BIM) (w/m/d) Bauingenieurwesen, Bauinformatik, Vermessungswesen, Geodäsie, Geoinformatik, Geomatik Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Transfermanager*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professor (W2) | Permanent Computer Architecture and Computer Systems Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Acton und Koum spielen in ihrem Blog auch direkt auf den jüngsten Streit zwischen Apple und dem FBI an. Das Unternehmen hatte sich geweigert, der US-Bundespolizei beim Zugang zu einem Apple-Smartphone zu helfen. Entschärft wurde die Auseinandersetzung zwar dadurch, dass ein Dritter für das FBI die Entschlüsselung schaffte – aber der Grundsatzstreit bleibt natürlich bestehen. Die WhatsApp-Gründer beziehen da eine recht klare Position: „Zwar erkennen wir die wichtige Arbeit der Strafverfolgungsbehörden für die Sicherheit der Bevölkerung an, aber das Aufweichen von Verschlüsselung birgt auch die Gefahr, dass Informationen von Kriminellen, Hackern und Schurkenstaaten missbraucht werden.“

Mehr als eine Milliarde Nutzer

WhatsApp hat nach eigenen Angaben schon mehr als eine Milliarde Nutzer weltweit. In Zukunft können sie alle an einem Schloss-Symbol erkennen, ob die aktuelle Nachricht sicher ist oder nicht. Die Verschlüsselung soll auch in Gruppen-Chats funktionieren. Damit Hacker nicht durch das Einschleusen einer älteren WhatsApp-Version doch an Daten kommen können, werden diese mit Aufspielen der neuesten Variante aktiv unterdrückt.

Auch Gruppenchats sollen mit der Verschlüsselung sicher sein. 

Auch Gruppenchats sollen mit der Verschlüsselung sicher sein.

Quelle: WhatsApp

Bei Datenschützern sorgt die Neuerung für einhellige Zustimmung. Einen Vertrauensbonus bekommt WhatsApp in dieser Sache auch deshalb, weil eben Open Whisper Systems mit der Entwicklung beauftragt wurde. Das Non-Profit-Unternehmen ist vor allem für seinen eigene, freie Mobile-App „Signal“ bekannt, die bereits seit einiger Zeit verschlüsselte Kommunikation ermöglicht.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.