Yahoo künftig als Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten?
Wer einen Mac oder ein anderes Endgerät mit Apple-Betriebssystem kauft, findet in den Voreinstellungen des Safari-Browsers bisher Google als Standard-Suchmaschine. Das lässt sich Google angeblich sehr viel Geld kosten. Branchenkenner rechnen aber damit, dass Apple den Vertrag nächstes Jahr nicht erneuern und Yahoo bevorzugen wird.
Mehr als 100 Millionen Dollar soll Google nach Medienberichten jedes Jahr an Apple überweisen – nur dafür, dass die Suchmaschine auf den Geräten des Herstellers voreingestellt ist. Das lässt sich zwar mit ein paar Klicks problemlos ändern, aber Google setzt offenbar darauf, dass viele Nutzer dafür zu bequem sind. Deshalb zahlt das Unternehmen angeblich diese gewaltige Summe, die als Anteil an den Werbeeinnahmen berechnet wird.
Yahoo will Angebot verbessern
Nach einem Bericht des Branchendienstes „The Information“ wird sich das nächstes Jahr wohl ändern. Der entsprechende Vertrag laufe dann aus, und Apple neige inzwischen mehr dem Konkurrenten Yahoo zu. Ob der noch mehr zahlt? Darüber herrscht natürlich Schweigen. Laut Branchenexperten gibt es zwei andere Gründe, von denen nur einer so richtig sachlich ist: Zum einen sei die Stimmung zwischen Apple und Google nicht sehr freundlich, zum anderen gehe es dem Hardware-Anbieter vor allem um die Qualität der Suchergebnisse.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer hatte dieses Jahr schon öffentlich angekündigt, Googles Spitzenplatz auf iOS-Betriebssystemen angreifen und dafür das eigene Angebot verbessern zu wollen.
Firefox favorisiert schon Yahoo
Yahoo könnte durchaus Chancen bei Apple haben. Erst vor wenigen Tagen hat Mozilla, der Anbieter des Firefox-Browser, das US-Unternehmen als neuen Premiumpartner erkoren. Ab Dezember wird zumindest in den USA Yahoo als Standard-Suchmaschine im Firefox programmiert sein.
Auch Apple hat bereits einen ersten Schritt zur Loslösung von Google getan und nutzt bei Siri, seinem Assistenten zur Spracherkennung, die Ergebnisse von Microsofts Suchmaschine Bing. Microsoft selbst gilt deshalb auch als Kandidat für die Premium-Platzierung in Apples Browser Safari. Allerdings sind sich die beiden Giganten auch nicht gerade grün: Microsoft macht sich aktuell sogar in einer Werbekampagne für den eigenen Sprachassistenten Cortana über angebliche Mängel in Siri lustig.
Googles Konkurrenz ist weit abgeschlagen
Auf der anderen Seite ist die Verflechtung der Anbieter ohnehin größer, als es den meisten Nutzern klar sein dürfte. So konkurrieren zwar Bing und Yahoo bei den Marktanteilen um Platz zwei hinter Google, zugleich aber werden die bei Yahoo abgerufenen Suchergebnisse ohnehin schon von Bing generiert. Der Wettkampf gegen Google scheint zumindest in Deutschland aussichtslos: Nach Angaben von SEO-United, einem führenden Unternehmen für die Suchmaschinenoptimierung von Webseiten, laufen hierzulande gut 95 Prozent der Anfragen über Google. Bing kommt demnach auf 2,35, Yahoo auf 1,9 Prozent.
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