Beruf Prompt Engineer 28.04.2025, 09:30 Uhr

Prompt Engineering: Vom Hype-Job zum Auslaufmodell?

Prompt Engineers konnten dank ihrer Fähigkeiten präzise Anweisungen für Chatbots erstellen und Spitzengehälter von bis zu 300.000 Euro verdienen. Doch nun scheint es alles ganz anders zu sein.

Ein Prompt Engineer oder auch KI-Flüsterer kann Befehle klar und gut formulieren und das Beste aus der KI herausholen. Foto: PantherMedia / cherd_c@hotmail.com

Ein Prompt Engineer oder auch KI-Flüsterer kann Befehle klar und gut formulieren und das Beste aus der KI herausholen.

Foto: PantherMedia / cherd_c@hotmail.com

Prompt Engineering sollte eigentlich ein neues Berufsbild werden. Doch 2025 taucht der Begriff kaum noch in Stellenanzeigen auf. Gemeint war damit das Erstellen klarer Anweisungen für große Sprachmodelle. Laut dem Wall Street Journal (WSJ) ist dieser Beruf durch den technischen Fortschritt weitgehend überflüssig geworden.

Künstliche Intelligenz versteht Nutzerwünsche inzwischen besser und stellt bei Bedarf Rückfragen. Unternehmen schulen außerdem viele Mitarbeiter im Umgang mit KI, sodass es keinen Spezialisten mehr braucht.

Jared Spataro von Microsoft sagte dazu: „Alle dachten, Prompt Engineer wird der neue Trendjob. Das ist aber nicht eingetreten.“

Prompt Engineering landet unten auf der Liste

Diesem Medienbericht zufolge wurden in einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Microsoft 31.000 Beschäftigte in 31 Ländern gefragt, welche neuen Jobs ihre Unternehmen in den nächsten 12 bis 18 Monaten schaffen wollen. Prompt Engineering landete dabei fast ganz unten auf der Liste. Stattdessen sind Rollen wie KI-Trainer, KI-Datenexperte und KI-Sicherheitsspezialist besonders gefragt.

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Jared Spataro erklärte, dass große Sprachmodelle heute besser Gespräche führen, den Kontext verstehen und bei Unklarheiten nachfragen können. Bei Microsofts KI-Agenten ist es daher nicht mehr nötig, einen perfekten Prompt zu formulieren.

Auch auf der Jobplattform Indeed zeigt sich wenig Interesse am Beruf des Prompt Engineers. Zwar stieg die Zahl der Suchanfragen in den USA nach dem Start von ChatGPT kurzfristig an, liegt inzwischen aber nur noch bei etwa 20 bis 30 Suchanfragen pro Million.

Laut Hannah Calhoon, Vizepräsidentin für KI bei Indeed, war das Interesse zwar groß, aber echte Stellenangebote blieben aus: „Man sprach über den Wert von Prompt Engineers, stellte sie aber kaum ein.“

„Egal ob im Finanzbereich, in der Personalabteilung oder im Rechtswesen – wir sehen Prompting als eine Fähigkeit, die Teil eines bestehenden Jobs wird, nicht als eigenes Berufsbild“, sagte Fowler.

Bei Nationwide gehört Prompt Engineering zu den beliebtesten Kursen eines neuen KI-Trainingsprogramms für alle Mitarbeitenden, erklärte Technikchef Jim Fowler. „Egal ob im Finanzbereich, in der Personalabteilung oder im Rechtswesen – wir sehen Prompting als eine Fähigkeit, die Teil eines bestehenden Jobs wird, nicht als eigenes Berufsbild“, resümiert Fowler.

Was macht eigentlich ein Prompt Engineer?

Stellt man die Frage „Was macht eigentlich ein Prompt Engineer?“ an ChatGPT, bekommt man keine vernünftige Antwort darauf. Die KI versucht zwar, eine plausible Antwort zu liefern, aber man merkt deutlich, dass selbst der Bot dabei Schwierigkeiten hat. „Ein ‚Prompt Engineer‘ ist kein bekannter Berufstitel. Es ist also schwer zu sagen, was genau ein Prompt Engineer tun würde“, lautet die Antwort der KI.

„In der IT versteht man unter »prompt« eine Befehlszeile. Beim »prompt writing« geht es darum, eine Anfrage an eine Künstliche Intelligenz wie ChatGPT so zu formulieren, dass sie das optimale Ergebnis liefert“, erklärte Mushtaq Bilal, ein Literatirwissenschaftler in einem  Spiegel-Interview. Auf Twitter verfolgen fast 140.000 Follower seine Ratschläge zur Anwendung von KI-unterstützten Apps für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten. Er sagte: „Beim Prompting weiß man nie genau, wie sich die KI verhalten wird. Aber man kann ableiten, mit welchen Strategien die KI die besten und nützlichsten Ergebnisse liefert“.

Er betont, dass Künstliche Intelligenzen für Wissenschaftler äußerst nützlich sein können, insbesondere im Zusammenhang mit akademischem Schreiben. Innerhalb weniger Minuten können KIs Seminararbeiten strukturieren, redundante Wörter eliminieren, reibungslose Übergänge zwischen verschiedenen Absätzen schaffen und sogar Aufsätze in Powerpoint-Präsentationen umwandeln. Diese Möglichkeit wird als äußerst positiv bewertet.

ChatGPT kann den Beruf nicht erklären

Danach versucht die KI trotzdem eine Antwort zu generieren, indem sie den Begriff „Prompt“ genau unter die Lupe nimmt. „Prompt“ könnte sich auf ein Akronym beziehen, das in verschiedenen Branchen verwendet wird, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in der IT“, versucht ChatGPT zu erklären. Dabei weist die KI darauf hin, dass es wichtig ist, den Kontext zu kennen, um zu verstehen, was der Begriff bedeutet. Mit anderen Worten: Die KI konnte entweder den Befehl bzw. die Frage nicht richtig verstehen oder es fehlten dem Bot tatsächlich wesentliche Informationen, um es richtig einzuordnen.

Skurril ist jedoch, dass gerade ChatGPT für den Boom des neuen Jobs verantwortlich ist. Wie einige Medien noch vor zwei Jahren berichteten, konnten die Prompt Engineers ziemlich viel Geld verdienen. Es handelte sich dabei um Menschen, „die durch die Entwicklung spezieller Befehle (Prompts) mehr aus den künstlichen Intelligenzen herausholen“. Denn die Leistungsfähigkeit von künstlicher Intelligenz wie ChatGPT hängt maßgeblich davon ab, dass die relevanten Fragen bzw. Befehle korrekt formuliert werden, um sinnvolle Ergebnisse zu erzielen.

Es kommt auf die Anfrage an

Also kann ein Prompt Engineer oder auch KI-Flüsterer diese Befehle klar und gut formulieren und das Beste aus der KI herausholen. Und damit sind wir schon bei der richtigen Definition für „Prompt“ angelangt: Ein Prompt stellt eine Anfrage oder eine Handlungsaufforderung dar, die an eine künstliche Intelligenz wie ChatGPT gerichtet wird, um eine entsprechende Antwort oder Handlung zu generieren. Der Prompt kann entweder aus einem einzelnen Satz oder aus bestimmten Schlagwörtern bestehen. ChatGPT liest den Prompt und versucht anhand seines trainierten Wissens Antworten zu generieren. Ein KI-Flüsterer oder ein Prompt Engineer unterstützt Unternehmen dabei, präzise Prompts zu entwickeln, die eine gezielte und sinnvolle Antwort oder Handlung der künstlichen Intelligenz auslösen. Damit tragen sie dazu bei, deren Leistungsfähigkeit zu maximieren.

Damit die künstliche Intelligenz die Prompts sinnvoll verarbeiten kann, müssen diese richtig aufgebaut sein. Wenn dies nicht der Fall ist, führt dies zu unzureichenden oder sogar falschen Ergebnissen durch das KI-Tool.

Was verdient ein Prompt Engineer?

Wie einige Medien in Bezug auf Bloomberg vor zwei Jahren berichteten, hatte das Google-Startup Anthropic eine Stelle für einen Prompt Engineer ausgeschrieben. Das jährliche Gehalt für diese Stelle sollte bis zu 335.000 US-Dollar betragen. Eine ähnliche Stelle wurde damals bei der kalifornischen Firma Klarity angeboten, bei der das Jahresgehalt immerhin 230.000 Dollar betrug. Die Stellen wurden also mit einem jährlichen Gehalt von bis zu 335.000 US-Dollar (ca. 309.000 Euro) dotiert und erforderten nicht zwangsläufig ein technisches Studium.

Den Informationen zufolge gehören zu den Aufgaben des Jobs der Aufbau einer „Bibliothek qualitativ hochwertiger Prompts oder Prompt-Sequenzen für eine Vielzahl von Aufgaben“ sowie die Bereitstellung eines einfachen Leitfadens für Benutzer, um das passende Prompt zu finden. Zusätzlich soll der Mitarbeiter „eine Reihe von Tutorials und interaktiven Tools“ erstellen, um Kunden die Kunst des Prompt-Engineerings zu vermitteln.

Auf welche Fähigkeiten kommt es bei einem Prompt Engineer an?

Außerdem wurde in der Stellenanzeige betont, dass idealerweise eine Person mit einem hohen Vertrautheitsgrad in großen Sprachmodellen (LLMs) und grundlegenden Programmierkenntnissen gesucht wird.

Auch in Deutschland wurden vor zwei Jahren Jobangebote für solche Positionen veröffentlicht. So suchte eine Agentur in einer Stellenanzeige nach einer Person als „AI Promoter/Prompt Crafter“ mit Erfahrung in den Bereichen Kommunikation, Redaktion, Texterstellung, Content-Erstellung oder Marketing. Diese Person soll dabei helfen, die Zukunft der Kommunikation und des Marketings im Zeitalter der künstlichen Intelligenz mitzugestalten. Die Stellenanzeige betonte die Bedeutung menschlicher Intervention, um brauchbare Ergebnisse aus KI-Software zu erzielen.

Promts in kurzen, einfachen Sätzen formulieren

Im Netz kursieren bereits einige Tipps, wie man die sogenannten „Prompts“ am besten formulieren kann. Zum Beispiel wird empfohlen, ein Verb in die Aufforderung aufzunehmen, um sicherzustellen, dass die künstliche Intelligenz die Anfrage vollständig versteht. Dieses Verb sollte die Absicht klar zum Ausdruck bringen. Beispielsweise ist die Anweisung „Schreibe das um, damit es kürzer ist“ präziser als „Fasse das zusammen“.
Aber niemand kann es besser erklären als ChatGPT selbst – schließlich muss der Chatbot diese Befehle verstehen und umsetzen. „Um bessere Ergebnisse von mir zu erhalten, ist es hilfreich, klar und präzise zu sein, wenn du deine Fragen stellst“, kommentierte ChatGPT unsere Anfrage bezüglich „Prompts“. „Formuliere deine Fragen so spezifisch wie möglich und gib mir so viele relevante Informationen wie möglich, damit ich dir die bestmögliche Antwort geben kann. Außerdem kann es helfen, deine Fragen in kurzen, einfachen Sätzen zu formulieren und Abkürzungen oder Fachjargon zu vermeiden, die möglicherweise schwer verständlich sind“, wies ChatGPT mich als Autorin an.

Tipps von ChatGPT für bessere Promts

Danach haben wir ChatGPT folgenden Befehl gegeben: „Welche Befehle kannst Du am besten verstehen? Gib mir Tipps!“

  • Verwenden Sie ein aktives Verb, um Ihre Absicht auszudrücken. Zum Beispiel: „Schreibe einen Bericht über das Marketingteam“ statt „Ich brauche Informationen über das Marketingteam“.
  • Vermeiden Sie unnötige Wörter und Phrasen, die die Bedeutung des Befehls verwässern können.
  • Seien Sie präzise und spezifisch in Ihrem Befehl. Je klarer Sie Ihre Absicht ausdrücken, desto einfacher wird es für mich sein, Ihre Anforderungen zu verstehen.
  • Verwenden Sie eine einfache und klare Sprache. Komplexe Sätze oder Jargon können den Befehl unnötig kompliziert machen.

KI-Flüsterer – Job, der kommt oder geht?

Die Herausforderung besteht darin, ChatGPT mit den richtigen Informationen zu versorgen, um den bestmöglichen Text zu generieren. Viele haben bereits experimentiert, um herauszufinden, welche Befehle und Anweisungen am sinnvollsten sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Prozess zeitaufwändig ist und man sich intensiv mit dem Thema und dem Text auseinandersetzen muss, indem man ihn mehrmals liest und optimiert.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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