Künstliche Intelligenz in Europa 23.01.2025, 17:00 Uhr

Stargate: Was Trumps Ankündigung für Deutschland bedeutet

Mit Stargate hat US-Präsident Trump nun ein Projekt angekündigt, das die KI-Entwicklung in den USA mit Milliarden befeuern soll. Das Aus für den KI-Standort Europa?

503384987

Präsident Donald Trump verkündet das KI-Projekt Stargate, das die KI-Entwicklung in den USA milliardenschwer nach vorne bringen soll. Mit dabei: Softbank-CEO Masayoshi Son, Oracle-CTO Larry Ellison und OpenAI-Chef Sam Altman.

Foto: AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

In den USA hat der neue US-Präsident Donald Trump jetzt den Start des Projekts StargateProjekts Stargate verkündet, eine beispiellose Initiative zur Förderung der künstlichen Intelligenz (KI). Unter der Leitung von OpenAI, Oracle, Softbank und MGX sollen in den kommenden vier Jahren 500 Mrd. $ in den Aufbau einer umfassenden KI-Infrastruktur investiert werden.

Das Projekt soll Trump zufolge nicht nur 100.000 Arbeitsplätze schaffen, sondern auch den amerikanischen Vorsprung in der KI-Entwicklung sicherstellen. Die ersten Investitionen von 100 Mrd. $ fließen unmittelbar in den Bau eines Rechenzentrums in Texas, das bereits unter der Biden-Regierung gestartet wurde. Weitere Standorte sind in Planung, um ein landesweites Netzwerk von Datenzentren zu etablieren.

Parallel zur finanziellen Förderung hat die US-Regierung eine Verordnung zur Regulierung von KI aufgehoben, die unter der vorherigen Administration eingeführt wurde. Diese Maßnahme soll den Unternehmen mehr Freiraum in der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien bieten. Ziel der USA ist es, wie es vom Thinktank Brookings formuliert wurde, sich einen Technologievorsprung zu erarbeiten, um so erfolgreich im Wettbewerb mit China bestehen zu können.

Bezeichnend ist, dass in den Äußerungen die EU keine Erwähnung findet. Allerdings hat Trump einen Kritiker am Projekt in den eigenen Reihen: Elon Musk äußerte Zweifel an der finanziellen Tragfähigkeit des Projekts und betonte die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Entwicklung von KI.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Lincoln Electric GmbH-Firmenlogo
Schweißfachingenieur / Schweißtechniker (m/w/d) Lincoln Electric GmbH
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Informatik / Elektrotechnik / Automatisierungstechnik / Chemische Produktion Evonik Operations GmbH
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 

Trumps Ankündigung als Weckruf für Europa?

Hierzulande hat die erwartbare Ankündigung für Aufregung gesorgt. Die Initiative Stargate sollte ein Weckruf für Europa sein, finden etwa der Branchenverband Bitkom und der Eco – Verband der Internetwirtschaft.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont die Notwendigkeit, die eigenen Anstrengungen massiv zu erhöhen, um nicht von den USA abgehängt zu werden. Er kritisiert, dass die in der deutschen KI-Strategie vorgesehenen 5 Mrd. € nicht vollständig investiert wurden, während in den USA 500 Mrd. $ bereitgestellt werden.

Dazu kommt: Der im August 2024 in Kraft getretene europäische AI Act zielt darauf ab, die verantwortungsvolle Entwicklung und Verwendung künstlicher Intelligenz in der EU zu fördern. Hier befürchten Unternehmen jedoch Einschränkungen in der Nutzung oder Entwicklung von KI. Während einige Experten betonen, dass klare gesetzliche Rahmenbedingungen Innovationen fördern können, sehen Kritiker die europäischen Regulierungen als potenzielle Wachstumsbremse.

Infrastruktur für KI schwächelt, Investitionen sind zu mager

Neben der Regulierung fehlt es in Deutschland auch an der nötigen Infrastruktur für die KI-Entwicklung. Während die USA mit Stargate massive Rechenkapazitäten aufbauen, gibt es in Deutschland nur wenige Hochleistungsrechenzentren, die speziell auf KI-Anwendungen ausgelegt sind. „Ohne leistungsfähige Rechenzentren und Internetknoten bleibt das enorme Potenzial von KI eine bloße Vision: Denn KI-Entwicklung und -Anwendung erfordern eine skalierbare, belastbare und flexible Rechenzentrumsinfrastruktur, um die immensen Datenmengen verarbeiten zu können“, sagt der Eco-Vorstandsvorsitzende Oliver Süme.

Die Investitionen in KI müssten drastisch erhöht werden, damit Europa nicht dauerhaft abgehängt wird. Der Bitkom fordert eine Verzehnfachung der Fördermittel für KI-Projekte und den Ausbau von Forschungszentren. Er schlägt zudem vor, dass europäische Unternehmen steuerliche Anreize erhalten, wenn sie in KI-Infrastruktur investieren.

Reaktion auf Trumps KI-Pläne: Handeln statt nur ankündigen

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Schaffung eines einheitlichen digitalen Binnenmarktes. Während die USA von einer homogenen rechtlichen und wirtschaftlichen Struktur profitieren, ist der europäische Markt durch unterschiedliche nationale Regelungen fragmentiert. Eine Harmonisierung der KI-Regulierung könnte dazu beitragen, Investitionen in Europa attraktiver zu machen.

Letztlich geht es nicht nur um finanzielle Mittel, sondern auch um eine strategische Vision. Während die USA mit Stargate eine klare Marschrichtung vorgeben, fehlt in Europa bislang eine vergleichbare Initiative. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Europa eine eigene Strategie entwickeln, die sowohl Investitionen als auch ethische Standards in Einklang bringt. Und vor allem vom Reden ins Handeln kommen und gute Bedingungen schaffen. Holger Hoos ist einer der Direktoren des KI-Centers an der RWTH Aachen. Der Professor rät dringend zu einer europäischen Strategie. Zumindest habe Ursula von der Leyen in einer viel beachteten Rede angekündigt, das Thema KI-Entwicklung entschlossener anzugehen. Aber genau daran mangele es: an Ambition, Mut und Entschlossenheit, den großen Wurf zu wagen. „Wir stehen wie nie zuvor an einem Scheideweg. Als Europäerinnen und Europäer müssen wir uns jetzt entscheiden: Wollen wir hier mithalten?“ In diesem Fall müsse man massiv investieren – und zwar mit einem guten Plan, wie diese Investitionen dann auch die gewünschten Effekte zeigten. „Oder wollen wir alles einfach weiterlaufen lassen und riskieren, dass wir in allen Bereichen ins Hintertreffen geraten?“

Ein Beitrag von:

  • Elke von Rekowski

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.