Frankfurt als Pilotprojekt 31.03.2025, 11:00 Uhr

Auf Streife: So hilft KI bei der Polizeiarbeit

Die Polizei in Frankfurt testet KI mit Gesichtserkennung und Verhaltensanalyse zur Gefahrenprävention. Ziel: mehr Sicherheit und schnellere Hilfe.

Polizei

Die Polizei bekommt immer häufiger Hilfe von künstlicher Intelligenz. Ganz aktuell wird in Frankfurt eine neue Technologie getestet.

Foto: PantherMedia / Heiko Küverling

Die Polizei in Hessen testet im Frankfurter Bahnhofsviertel den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Mithilfe von Gesichtserkennung und Verhaltensanalyse sollen vermisste Personen schneller gefunden und Gefahren frühzeitig erkannt werden. Die Entscheidung über polizeiliche Maßnahmen bleibt beim Menschen. Langfristig ist ein landesweiter Einsatz der Technik geplant. KI leistet aber noch in anderen Bereichen der Polizeiarbeit wertvolle Dienste.

Frankfurt als Testfeld für neue Technologien

In Frankfurt am Main wird derzeit ein neues Kapitel in der Polizeiarbeit aufgeschlagen. Im Bahnhofsviertel der hessischen Metropole testet die Polizei gemeinsam mit dem „Innovation Hub 110“ erste Anwendungen von KI. Ziel ist es, die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen – mithilfe von intelligenter Videoüberwachung.

Die Region ist bewusst gewählt worden, wie Bodo Koch, stellvertretender Leiter des Polizeipräsidiums für Technik (HPT), erklärt: „Frankfurt macht bewusst den Anfang, weil es in dieser Großstadt zahlreiche Orte gibt, die potenziell gefährdet sind: beispielsweise das Bahnhofsgebiet, der Flughafen, das Stadion.“

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Gesichtserkennung zur Hilfe bei Vermisstenfällen

Ein konkretes Beispiel für den Einsatz von KI ist die Suche nach vermissten Personen, insbesondere gefährdeten Jugendlichen. Mädchen oder junge Frauen, die im Bahnhofsviertel in Kontakt mit Drogen oder Prostitution geraten könnten, lassen sich mit der Unterstützung von Gesichtserkennungssoftware aufspüren.

Erkennt das System eine solche Person, können die Beamtinnen und Beamten sofort reagieren. „Bei Treffern durch die KI können unsere Polizistinnen und Polizisten sofort reagieren und helfen, indem die gefährdeten Personen aus der Drogenszene herausgeholt werden“, so Koch.

Auch Gefährder sollen erkannt werden

Neben der Opfersuche wird die Technologie auch zur Identifikation sogenannter Gefährder eingesetzt. Das sind Personen, bei denen ein hohes Risiko besteht, dass sie einen schweren Gewaltakt, etwa einen terroristischen Anschlag, begehen könnten. Die Software vergleicht automatisch die Bilder solcher Personen mit den Liveaufnahmen der Überwachungskameras.

Nur wenn ein Treffer erzielt wird, kommt es zu einer polizeilichen Reaktion. „Für alle anderen Bürgerinnen und Bürger ändert sich durch die Videoschutzanlage nichts“, betont Koch. Nur Menschen mit sichtbaren Waffen oder bekannte Zielpersonen würden erfasst.

Ein nächster Schritt soll die automatische Erkennung bestimmter Verhaltensmuster sein. Wenn etwa zwei Personen sich körperlich angreifen oder Waffen einsetzen, soll das System Alarm schlagen. Die Mitarbeitenden im Video-Operation-Center der Polizei würden in solchen Fällen informiert und könnten dann bewerten, ob ein Eingreifen nötig ist. So ließe sich auf kritische Situationen schneller reagieren. Diese Funktion soll noch im laufenden Jahr eingeführt werden.

Warum KI hier gebraucht wird

In Frankfurt sind allein im Bahnhofsviertel mehr als 50 Kameras im Einsatz. Dass Menschen all diese Bilder gleichzeitig beobachten können, sei unrealistisch, sagt Koch. „Der Mensch, also die Polizistin oder der Polizist im Video-Operation-Center ist kognitiv nicht in der Lage, alle Kameras zeitgleich einzusehen.“ Hier setzt KI an: Sie unterstützt, erkennt auffällige Situationen und gibt Hinweise. Die endgültige Entscheidung, wie gehandelt wird, trifft aber weiterhin ein Mensch.

Langfristig plant die hessische Polizei, den KI-Einsatz über Frankfurt hinaus auf ganz Hessen auszuweiten. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sollen angepasst werden. So könnte es künftig möglich sein, Fotos von gesuchten Straftätern mit Haftbefehl in die KI-Datenbank aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist eine Änderung der Strafprozessordnung, für die sich die Polizei bereits starkmacht.

Weitere Anwendungsbereiche im Blick

Künstliche Intelligenz wird nicht nur im öffentlichen Raum zur Überwachung eingesetzt – sie unterstützt die Polizei inzwischen auch in mehreren anderen, oft unsichtbaren Bereichen. Ein zentrales Anwendungsfeld ist die Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder. In der digitalen Welt fallen hier täglich riesige Mengen an Bild- und Videomaterial an, die manuell kaum zu bewältigen wären.

KI-Systeme helfen dabei, dieses Material automatisiert zu sichten, verdächtige Inhalte zu erkennen und mit bekannten Datenbanken abzugleichen. Sie analysieren Bilder nach bestimmten Mustern, vergleichen Gesichter, Orte oder Objekte und geben Ermittlerinnen und Ermittlern Hinweise, wo weitere Nachforschungen nötig sind. Das spart wertvolle Zeit und entlastet die Fachleute emotional und psychisch, da sie sich nicht jede Aufnahme einzeln ansehen müssen.

Finanzdelikte aufdecken und Kommunikation erleichtern

Ein weiteres Einsatzfeld liegt in der Aufdeckung und Verfolgung von Finanzdelikten. Kriminelle Strukturen verschleiern häufig ihre Geldflüsse durch komplexe Transaktionen, internationale Überweisungen oder Scheinfirmen. KI kann große Mengen an Finanzdaten analysieren, ungewöhnliche Muster erkennen und Auffälligkeiten markieren, die auf Geldwäsche oder Steuerhinterziehung hindeuten. So können Ermittlungen gezielter erfolgen, etwa gegen organisierte Kriminalität oder Terrorismusfinanzierung.

Auch in der Kommunikation erleichtert KI die Arbeit der Polizei erheblich. Bei Ermittlungen mit internationalem Bezug müssen regelmäßig Chatverläufe, E-Mails oder Dokumente in verschiedenen Sprachen ausgewertet werden. Moderne KI-gestützte Übersetzungssysteme übernehmen diese Aufgabe automatisiert. Dabei geht es nicht nur um die reine Übersetzung, sondern auch um die sinngemäße Interpretation des Inhalts. Das ermöglicht es den Einsatzkräften, schneller Zusammenhänge zu erkennen, auch wenn ihnen die Ausgangssprache nicht vertraut ist.

Übersetzungen und Analyse sozialer Netzwerke

Zudem wird KI bei der Transkription und Übersetzung von Vernehmungen eingesetzt. Befragungen, die in einer Fremdsprache geführt wurden, lassen sich so effizient dokumentieren und in Echtzeit in die gewünschte Sprache übersetzen. Das erleichtert nicht nur die Ermittlungsarbeit, sondern verbessert auch die rechtliche Nachvollziehbarkeit der Aussagen.

Darüber hinaus kann KI bei der Analyse sozialer Netzwerke helfen. Sie filtert gezielt relevante Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen, erkennt potenzielle Gefährdungslagen oder Radikalisierungsprozesse und unterstützt so die präventive Arbeit der Polizei. Durch den Einsatz von Textanalyse und Mustererkennung lassen sich potenzielle Bedrohungen frühzeitig identifizieren – etwa wenn sich Einzelpersonen in einschlägigen Onlineforen über Gewalttaten austauschen oder mit ideologisch motivierten Gruppen in Kontakt treten. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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