KI-gestützte Lösung 06.09.2024, 06:55 Uhr

Immer dieselben Gesichter im TV? Software misst Medienpräsenz

Das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) hat eine KI-basierte Software entwickelt, die dank kombinierter Gesichts- und Sprechererkennung blitzschnell die Medienpräsenz messen kann.

Darstellung von drei Personen, die per Software erkannt werden.

Eine neue Software erkennt Gesichter und Stimmen in großen Medienarchiven blitzschnell.

Foto: Fraunhofer IDMT/istock.com/vm

In der Medienbranche bahnt sich eine Neuerung an. Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT präsentiert auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam eine neue Software. Diese KI-gestützte Lösung namens „InsightPersona“ identifiziert blitzschnell Gesichter und Stimmen in umfangreichen Medienarchiven. Binnen Sekunden liefert die Software detaillierte Auswertungen zur Medienpräsenz von Individuen, Gruppen und Gesprächsinhalten. Darüber hinaus analysiert sie die Sprachverständlichkeit und Stimmlage. Dadurch könnten sich neue Möglichkeiten für die Recherche in Videoarchiven und Datenbanken ergeben.

Deckt KI neue Geheimnisse des Universums auf?

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Abteilungsleiter*in (m/w/d) Gas-, Wasser-, Fernwärmenetzausbau Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Bauleiter*in / Planer*in (m/w/d) Fernwärmenetzbau Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Kunden- und Vertragsmanager (m/w/d) mit Schwerpunkt Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Elektroingenieur*in - Fachbereichsleitung Elektro- und Maschinentechnik Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Elektrotechniker (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter (m/w/d) Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
FH Münster-Firmenlogo
Professur für "Informations- und Kommunikationstechnik" im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik FH Münster
Steinfurt Zum Job 
Klinikum Wolfsburg-Firmenlogo
Teamleitung Neubau und Projekte / stellvertretende Abteilungsleitung (w/m/d) Klinikum Wolfsburg
Wolfsburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Projektmanagement Netzbau (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Elektroingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker (w/m/d) Abfallwirtschaft und Umweltschutz Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Symeo GmbH-Firmenlogo
Field Application Engineer (Industrial Radar) (m/w/d) Symeo GmbH
Neubiberg Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
Laboringenieur*in (w/m/d) mit Leitungsfunktion am Institut für Automatisierungssysteme THU Technische Hochschule Ulm
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Vermögen und Bau Baden-Württemberg-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH/TU) bzw. Bachelor oder Master (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Meister / Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Rottweil Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Konstanz-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH/TU) bzw. Bachelor oder Master (w/m/d) der Fachrichtung Versorgungstechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Konstanz
Rottweil, Konstanz Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Bauingenieur für konstruktiven Ingenieurbau (w/m/d) Wacker Chemie AG
Burghausen Zum Job 
HBT GmbH-Firmenlogo
Hardware Entwickler (m/w/d) HBT GmbH
HOLBORN-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur Rotating Equipment (m/w/d) HOLBORN
Hamburg Zum Job 

Die Software ermöglicht es, präzise Antworten auf vielfältige Fragen zu Medieninhalten zu finden. Wie oft tritt der Bundeskanzler in welchen Sendern auf? Welche Schlüsselwörter fallen bei seinen Auftritten am häufigsten und wie erregt klingt seine Stimme dabei? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Präsenz in bestimmten Fernsehsendungen – sowohl visuell als auch akustisch? Diese Informationen sind für Rundfunkanstalten, Streaming-Plattformen, Redaktionen und Forschungseinrichtungen von großem Wert. Sie helfen dabei, relevante Inhalte zu ermitteln, mit denen sich die Zielgruppen erreichen lassen, erleichtern die Recherche für Nachrichtenbeiträge und ermöglichen Analysen zur Diversität im TV-Programm. Mit InsightPersona hat das Fraunhofer IDMT vermutlich ein passendes Werkzeug für diese Aufgaben entwickelt.

Neue Software ermöglicht umfassende Medienanalysen in Echtzeit

Und so funktioniert die Software: Sie nutzt KI-Algorithmen, mit denen sie eine kombinierte Gesichts- und Sprechererkennung durchführt. Dies ermöglicht eine schnelle Auswertung riesiger Archive mit tausenden Stunden Material. Dank der Analyse können spezifische Gesichter und Stimmen identifiziert, wahrgenommene Geschlechter (männlich, weiblich) bestimmt sowie zwischen Erwachsenen und Kindern unterschieden werden. Da die Auswertung extrem schnell abläuft, lassen sich künftig Nachrichtenbeiträge mit entsprechenden Audio- und Videoausschnitten nahezu in Echtzeit zusammenstellen.

Heatmaps oder Zeitleisten sorgen dafür, dass die Ergebnisse der Suchaufträge w kundenspezifisch visualisiert werden können. „Diese Kombination aus audiobasierten und visuellen Erkennungstechnologien ermöglicht uns eine hohe Aussagekraft und Qualität der Suchergebnisse. Das ist besonders dann hilfreich, wenn sich die gewonnen Informationen gegenseitig ergänzen, beispielsweise wenn Personen in einem Medienbeitrag sprechen, aber gerade nicht im Bild gezeigt werden“, beton Uwe Kühhirt, Experte für Videoanalyse am Fraunhofer IDMT.

Medienanalyse der Zukunft: KI-gestützte Erkennung und Auswertung

Die Entwickler der Software haben zusätzliche Features integriert, die sie auf der IBC in Amsterdam präsentieren. Ein besonderes Highlight ist die Visualisierung von Gesprächsinhalten durch Wortwolken. Diese Feature ermöglicht es, zentrale Schlüsselbegriffe aus Medienarchiven auf einen Blick zu erfassen und beispielsweise den inhaltlichen Tenor einer politischen Rede schnell zu erschließen.

Ein weiteres innovatives Element der Software ist die farbige Markierung von Tonspuren zur Darstellung des Erregungsniveaus in der Stimme. „Spricht eine Person sehr ruhig und gefasst, ist die Tonspur grün gefärbt. Ist die Stimmfarbe sehr aufgeregt, wird sie gelb oder rot“, erklärt Christian Rollwage, Leiter der Gruppe Audiosignalverbesserung am Fraunhofer IDMT. Zusätzlich bietet die Software mit der „InsightPersona Instant Face Search“ die Möglichkeit, große Videosammlungen blitzschnell nach beliebigen Gesichtern zu durchsuchen. Hierfür genügt ein einzelnes Referenzbild des gesuchten Gesichts.

Flexible KI-Lösung für vielfältige Anwendungen

Die Softwarelösung InsightPersona ist flexibel einsetzbar: Sie kann sowohl lokal beim Kunden (On-Premises) als auch bei einem externen Dienstleister (Off-Premises) implementiert werden. Zudem bietet das Fraunhofer IDMT seinen Kunden die Möglichkeit, Medienarchive direkt mit InsightPersona auswerten zu lassen. Das Dashboard der Software mit seinen Analysemodulen und Statistiken lässt sich individuell an die spezifischen Auswertungsbedarfe des jeweiligen Kunden anpassen. Deshalb gibt es auch verschiedene Lizenzierungsmodelle für InsightPersona.

Interessierte haben die Gelegenheit, sich die neue Software vom 13. bis 16. September 2024 auf der IBC in Amsterdam anzuschauen. Auch Gespräche mit Expertinnen und Experten sind am Messestand möglich. Das Fraunhofer IDTM in Ilmenau in Thüringen fokussiert sich in seiner Arbeit zentral auf eine sichere und effiziente KI-basierte Erkennung und Klassifizierung von Audio- und Videodaten. Als Anwendungsbereiche haben die Forschenden Medien, industrielle Fertigung, Verkehr und Logistik sowie Umwelt und Agrarwirtschaft identifiziert. Der Oldenburger Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA konzentriert sich ganz auf Sprach- und Ereigniserkennung, Klangqualität und Sprachverständlichkeit sowie Mobile Neurotechnologie und Systeme für eine vernetzte Gesundheitsversorgung. Die Entwicklung der neuen Software belegt auch die erfolgreiche Kooperation beider Partner.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.