KI im Schwimmbad für mehr Sicherheit
KI übernimmt zunehmend Aufgaben in Schwimmbädern, unterstützt die Badeaufsicht und identifiziert frühzeitig Sicherheitsrisiken. Sie ermöglicht schnelle Reaktionen auf potenzielle Notfälle und erhöht die Sicherheit, ohne das Personal zu ersetzen.
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten von KI – von dem Einsatz in der Notaufname über die automatisierte Fertigung bis hin zur Bilderkennung mit KI. Aber KI im Schwimmbad? Das mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, doch auch in dieser Umgebung kann KI einen wichtigen Beitrag leisten. Sie könnte nicht nur dabei helfen, Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen, indem sie verdächtiges Verhalten analysiert, sondern im Notfall sogar Leben retten.
Schwimmbäder werden voraussichtlich zunehmend künstliche Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Badeaufsichten einsetzen. Necdet Mantar von der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg erklärte, dass diese Entwicklung vor allem durch den Personalmangel bedingt sei.
KI-gestützte Überwachung bereits in den Schwimmbecken
„Wir planen im Rahmen der Meisterprüfung unter anderem auch Themen mit KI-basierter Technik für die Aufsicht als schriftliche Arbeiten zu vergeben, um die Hemmschwelle und die Voreingenommenheit im Umgang mit solchen Systemen abzubauen“, sagte Mantar gegenüber der dpa. Laut seinen Angaben wird KI-gestützte Überwachung bereits in den Schwimmbecken von Freudenstadt und Karlsruhe eingesetzt. Weitere Bäderbetriebe, wie beispielsweise in Pforzheim, haben solche Systeme ebenfalls in Planung.
Vor etwa einem Jahr ging das Panorama-Bad in Freudenstadt als Pionier im Südwesten mit seiner KI-gestützten Überwachung an den Start. Kameras überwachen das Geschehen an den Becken und erfassen unter anderem die Anzahl der Badegäste. Sie alarmieren das Personal bei Überfüllung oder wenn jemand regungslos im Wasser liegt. Diese Warnungen werden direkt auf eine Smartwatch – eine intelligente Armbanduhr – übermittelt.
KI erlernt typische Bewegungen von Badegästen
Laut der Geschäftsführerin Ursula Stiefken funktioniere das System mittlerweile relativ zuverlässig. Es habe die typischen Bewegungen von Badegästen erlernt, sodass es nun deutlich weniger Fehlalarme gebe. Anfangs habe es zum Beispiel eine Warnung ausgelöst, wenn jemand mit verschränkten Armen nahe des Beckenrands gelegen habe. Bisher habe es jedoch noch keinen Vorfall gegeben, bei dem durch die KI-Unterstützung Leben gerettet werden musste.
Stiefken berichtete, dass die Resonanz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern positiv sei. Die Technik biete insbesondere bei einem vollen Bad eine zusätzliche Sicherheit für das Personal. Allerdings betonte sie, dass die Technologie keine Aufsichtskraft ersetzen könne. Das System sei nicht in der Lage, ins Wasser zu springen und jemanden herauszuholen, und spare daher kein Personal ein.
Bestimmte Bewegungen als mögliche Gefahr
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) betonte, dass technische Hilfsmittel die Aufsicht im Wasser nicht ersetzen können. Sie können jedoch bei der Ermittlung des Personalbedarfs hilfreich sein. Dabei sind auch die Anzahl der Badegäste, die Größe und Art des Bades, die Beckenanzahl und -größe sowie zusätzliche Angebote wie Wasserattraktionen wichtige Faktoren.
Ertrinkenden-Erkennungssysteme gibt es schon lange. Neu an der KI-Technik ist, dass sie bestimmte Bewegungen als mögliche Gefahr erkennen kann, bevor ein Notfall eintritt. Zudem achtet man darauf, dass die Technik keine Bilder speichert und keine persönlichen Daten wie von Jahreskarten verwendet.
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