Inklusion 26.03.2025, 16:30 Uhr

KI: Neue Technologien für barrierefreie Mobilität

Bordsteine, holprige Wege, steile Rampen – für Rollstuhlfahrende können sie unüberwindbare Hürden darstellen. Das Forschungsprojekt BaAN-frei setzt Künstliche Intelligenz ein, um Barrieren im öffentlichen Raum automatisch zu erkennen und digital sichtbar zu machen. So ebnet es den Weg für mehr Inklusion und Teilhabe.

Ein Rollstuhl steht an einer Kante.

Künftig sollen Rollstühle mit Kameras Hindernisse in Echtzeit erfassen.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

Hindernisse im Alltag von Menschen mit Rollstuhl sind allgegenwärtig. Sei es eine zu hohe Bordsteinkante, ein unebener Gehweg oder eine zu schmale Tür – viele Barrieren erschweren oder verhindern die Mobilität und damit die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Obwohl Barrierefreiheit gesetzlich verankert ist, mangelt es oft an korrekten und aktuellen Informationen zur Zugänglichkeit von Wegen und Orten. Genau an diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt BaAN-frei an: Mithilfe moderner Technologien werden Barrieren im öffentlichen Raum automatisch erkannt und digital erfasst.

Das Herzstück von BaAN-frei bildet eine KI-gestützte Bildanalyse. An Rollstühlen befestigte Smartphones sammeln während der Fahrt Video- und GPS-Daten. Die aufgezeichneten Informationen werden anschließend von einem intelligenten Analyseverfahren ausgewertet, das gelernt hat, Hindernisse wie Bordsteine oder ungeeignete Straßenbeläge zuverlässig zu erkennen. Im Gegensatz zur bisher üblichen manuellen Erfassung passiert das automatisch und in Echtzeit. Zudem können die Nutzenden selbst entscheiden, welche Barrieren für sie relevant sind.

KI lernt, Barrieren zu erkennen

Ein entscheidender Vorteil der KI-basierten Methode: Sie ist objektiv und überaus leistungsfähig. Indem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das System mit Beispielvideos füttern, lernt es, Hindernisse präzise zu identifizieren und einzuordnen. Je mehr Daten es verarbeitet, desto zuverlässiger werden die Ergebnisse. Dieser Ansatz ermöglicht eine weitaus umfassendere und aktuellere Erfassung von Barrieren als die zeitaufwendige manuelle Dokumentation. Dabei spielt auch das direkte Feedback der Rollstuhlfahrenden eine wichtige Rolle: Sie testen das System unter realen Bedingungen und melden zurück, ob die KI die Hindernisse korrekt erkannt hat.

Die gewonnenen Daten werden anschließend auf Open-Data-Plattformen wie OpenStreetMap oder Wheelmap.org veröffentlicht. So werden die Barrieren im öffentlichen Raum für alle sichtbar und zugänglich gemacht. Das schafft nicht nur ein Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen Rollstuhlfahrende täglich konfrontiert sind, sondern liefert auch eine gute Grundlage für Veränderungen. Kommunen und Entscheidungsträger können die KI-Informationen nutzen, um gezielt Maßnahmen zum Abbau von Hindernissen zu ergreifen und die Infrastruktur inklusiver zu gestalten.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik Verkehrsanlagen (m/w/d) Elektroingenieur*in oder Techniker*in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik / Bauingenieur (w/m/d) Ladeinfrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern
Nürnberg Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace-Firmenlogo
Projekt- / Produktingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace
Frankfurt am Main Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Project Manager (w/m/d) Pre-Development B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik / Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Key Account in der Elektronikbranche Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr-Firmenlogo
Sachbearbeiter Datenkommunikationstechnik (w/m/d) Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Hannover Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Energieeffizienzprojekte ENGIE Deutschland GmbH
Stuttgart, Köln, Frankfurt Zum Job 

Einfache KI-Technologie für mehr Teilhabe

Ein besonderes Anliegen des Projekts ist es, dass die eingesetzte Technologie niederschwellig und leicht bedienbar ist. Nicht nur Expertinnen und Experten sollen die Barrieren und Hindernisse erfassen können, sondern alle Rollstuhlfahrenden sollen diese Möglichkeit haben. Auf diese Weise können sie selbst aktiv werden und sich für mehr Barrierefreiheit in ihrem Umfeld einsetzen. Gleichzeitig stärkt das ihre Teilhabe und Selbstbestimmung auf eine völlig neue Art und Weise.

Die Projektergebnisse der KI von BaAN-frei sollen als Impulsgeber für eine umfassende Weiterentwicklung der Infrastruktur dienen. In einem geplanten Folgeantrag beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geht es darum, die erprobten Ansätze in die Praxis zu überführen und das System auszubauen. Zukünftig könnten neben Bordsteinen und Straßenbelägen auch weitere Arten von Barrieren, wie etwa temporäre Hindernisse, automatisch erfasst werden. Zudem sollen die erhobenen Daten flächendeckend bereitgestellt werden, um eine breite Nutzung und Wirkung zu erzielen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für ganzheitlichen Ansatz

BaAN-frei bündelt in einzigartiger Weise die Kompetenzen unterschiedlicher Disziplinen. In dem Verbundprojekt arbeiten die Katholische Hochschule Freiburg und die Hochschule Furtwangen eng zusammen. Während die Katholische Hochschule ihre Expertise im Bereich Inklusion und Teilhabe einbringt, steuert die Hochschule Furtwangen ihr Know-how zu Technologien wie KI und Bildanalyse bei. Dieses interdisziplinäre Miteinander ermöglicht einen ganzheitlichen Ansatz, der technische Neuerungen und soziale Aspekte vereint.

Möglich wird das Forschungsvorhaben durch die Förderung im Rahmen der mFUND-Projekte des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Dieser Rückhalt unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz des Themas Barrierefreiheit. Das Expertenteam hofft, dass die vielversprechenden Ansätze von BaAN-frei den erhofften Wandel anstoßen und den Weg für eine echte Inklusion im öffentlichen Raum ebnen. Die Katholische Hochschule Freiburg, größte Hochschule für Sozial- und Gesundheitswesen in Baden-Württemberg, bringt dafür ihre langjährige Kompetenz ein. Gemeinsam mit allen Beteiligten soll so eine Zukunft gestaltet werden, in der Mobilität für jeden Menschen uneingeschränkt möglich ist.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist seit 2008 selbstständige Journalistin und hat sich auf Wissenschafts- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Seit 2010 gehört sie zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Klima, KI, Technik, Umwelt, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.