Flugausfall und Verspätungen 31.01.2025, 07:35 Uhr

Klageflut von Fluggästen gegen Airlines: KI soll Gerichten helfen

Wegen ausgefallener oder verspäteter Flüge ziehen immer mehr Passagiere vor Gericht. Künstliche Intelligenz könnte die Justiz entlasten.

verzweifelte Frau am Flughafen

Flugausfall oder Verspätung: Deutsche Gerichte werden von einer Klagewelle von Passagieren gegen Fluggesellschaften überrollt. KI soll helfen, die Klagen zügig abzuarbeiten.

Foto: PantherMedia / photographyMK

Immer mehr Passagiere ziehen vor Gericht, um Entschädigungen für verspätete oder ausgefallene Flüge einzufordern. Die Zahl der Klagen ist im Jahr 2024 auf ein Rekordniveau gestiegen, insbesondere an Gerichten in der Nähe großer Flughäfen. Portale erleichtern Fluggästen den Rechtsweg, während sich die Justiz mit der Masse an Verfahren schwertut. KI-gestützte Software könnte helfen, Prozesse zu beschleunigen und Urteile effizienter zu fällen. Doch noch fehlt es an standardisierten Lösungen.

Steigende Klagezahlen eine Belastung für die Justiz

Die Zahl der Klagen gegen Fluggesellschaften hat ein neues Hoch erreicht. Laut dem Deutschen Richterbund gingen 2024 rund 131.000 Klagen ein, 6000 mehr als im Vorjahr. Hauptgrund sind Entschädigungsforderungen wegen annullierter oder verspäteter Flüge. Besonders betroffen ist das Amtsgericht Köln mit rund 41.300 Verfahren, gefolgt von Frankfurt am Main und dem für den Hauptstadtflughafen BER zuständigen Amtsgericht Königs Wusterhausen.

Auch die Schlichtungsstelle Reise & Verkehr meldet einen Anstieg der Beschwerden. 84 % der Eingaben betrafen Streitigkeiten mit Airlines. Viele Fälle konnten durch eine Einigung beigelegt werden, doch die Gerichte bleiben stark belastet. Ein Grund dafür sind Legal-Tech-Portale, die Verbraucher bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen. Diese Plattformen erleichtern den Klageweg, führen jedoch auch zu einer erheblichen Zunahme der Verfahren.

KI als potenzielle Lösung

Die Justiz sucht nach Möglichkeiten, effizienter mit der Klageflut umzugehen. Eine vielversprechende Technologie ist Künstliche Intelligenz. Erste Pilotprojekte testen KI-gestützte Assistenzsysteme, die Gerichtsurteile analysieren und Vergleichsfälle herausfiltern. „Die Justiz reagiert darauf inzwischen mit speziellen KI-Assistenzprogrammen, die an größeren Amtsgerichten erprobt werden“, erklärt Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes gegenüber der dpa.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
Varex Imaging Deutschland AG-Firmenlogo
Elektroniker ( m/w/d) oder Mechatroniker (m/w/d) als Teamleitung im Bereich Messtechnik Varex Imaging Deutschland AG
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Head of (w/m/d) Portfolio Development Team Pain Therapy B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software-Testingenieur (m/w/d) Testautomatisierung -Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Global Quality Systems B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) Process Design B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Embedded Software Engineer (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker - Steuerungstechnik (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden, Donaueschingen Zum Job 
Fresenius Kabi Deutschland GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungstechniker (m/w/d) Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Friedberg (Hessen) Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Architekt*in / Bauleiter*in (m/w/d) für Großprojekte der Bereiche Infrastruktur (Freileitung, Kabeltiefbau, Bahn) THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Neoperl GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) Prozess-, Automatisierungs- und Elektrotechnik Neoperl GmbH
Müllheim Zum Job 
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)-Firmenlogo
Aufsichtspersonen im Sinne des § 18 SGB VII (m/w/d) mit abgeschlossenem Master- oder Diplomstudium in Ingenieurwissenschaften Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
Hamburg Zum Job 
Universitätsklinikum Erlangen-Firmenlogo
Ingenieur für Abteilungsleitung Maschinentechnik (m/w/d) Universitätsklinikum Erlangen
Erlangen Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Terminplanung für Großprojekte im Anlagenbau THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Nürnberg, Hannover, Kiel, Berlin, Jena Zum Job 

KI könnte insbesondere helfen, juristische Texte zu analysieren, relevante Urteile zu identifizieren und Richtern Entscheidungsvorschläge zu liefern. Eine standardisierte Software gibt es jedoch noch nicht. „Es gibt aber noch immer keine fertige Standardsoftware, die den Gerichten flächendeckend durch die Fließbandklagen der Legal-Tech-Anbieter hilft“, so Rebehn weiter.

Gerichtsverfahren dauern oft zu lange

Viele Verfahren ziehen sich unnötig in die Länge. Das Portal EUflight berichtet, dass selbst unstreitige Fälle bis zu einem Jahr dauern können. „Der Einsatz von KI könnte bei der Darstellung des Sachverhalts, der Recherche und der Strukturierung der Rechtsprechung helfen“, sagt Unternehmensgründer Lars Watermann. Dennoch bleibt die finale Entscheidung in Menschenhand: „Die tatsächliche Entscheidung sollte dem Gericht überlassen bleiben.“

Auch AirHelp sieht den Gang vor Gericht kritisch. Nicht nur für Passagiere, sondern auch für Airlines sei er oft nicht die beste Lösung. „Leider ziehen viele Fluggesellschaften weiterhin vor Gericht, obwohl sie Entschädigungen schulden und höchstwahrscheinlich verlieren werden“, erklärt eine Sprecherin des Portals. Neben langen Wartezeiten entstehen hohe Kosten, die sowohl die Airlines als auch die Justiz belasten. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.