KI in der Medizin 22.08.2023, 12:55 Uhr

Künstliche Intelligenz in der Notaufnahme – Was ist möglich?

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) erhält eine Förderung von 564.000 Euro für das KI-Projekt „Assistenzsystem zur Prozessoptimierung in der Notaufnahme“ (Apona). Ziel ist die effizientere Nutzung von Ressourcen in den Notaufnahmen durch Analyse von Notaufnahmedaten und Entwicklung prognostischer Algorithmen.

KI in der Notaufnahme

Effizienzsteigerung in Notaufnahmen: KI-Projekt "Apona" am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein erhält 564.000 Euro Förderung.

Foto: PantherMedia / IgorVetushko

Wir haben auch über den Einsatz von KI direkt auf der Intensivstation berichtet. Wissenschaftler vom MIT haben erstmals mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Tumore lokalisiert, die zuvor durch andere Untersuchungsmethoden nicht aufgespürt werden konnten. Derzeit arbeiten Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer-Institut an einem KI-Modell, das voraussichtlich ab Ende 2024 in der Lage sein wird, automatisch die sogenannten Arztbriefe im Krankenhaus zu schreiben. Diese Liste kann man weiter fortsetzen. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht und verändert die Art und Weise, wie medizinische Diagnosen gestellt, Therapien entwickelt und Patienten behandelt werden. Für diese Aufgaben würden Menschen viel mehr Zeit verwenden. Und vor allem in Notaufnahmen gibt es nie genug Zeit.

Die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die die Notaufnahmen der Kliniken aufsuchen, hat in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg verzeichnet. Die Belastung der Notaufnahmen sowie die Gefahr einer unzureichenden Patientenversorgung, die den medizinischen Standards nicht gerecht wird, werden in Fachkreisen intensiv erörtert. Zusätzlich dazu führt eine ineffiziente Nutzung der Ressourcen zu verlängerten Wartezeiten, was sowohl bei den Patientinnen und Patienten als auch bei den Mitarbeitenden zu Unzufriedenheit führen kann.

Entlastung der Notaufnahmen durch die KI?

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) soll zukünftig eine Entlastung der Notaufnahmen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) erreicht werden. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt ein Kooperationsprojekt mit einer Förderung von knapp 564.000 Euro, das darauf abzielt, die Abläufe in der Notaufnahme zu optimieren. Die Dauer des Projekts beläuft sich auf 30 Monate, wie ein Sprecher des UKSH am Dienstag, 22.  August  mitteilte.

An diesem Forschungsvorhaben sind das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die singularIT GmbH beteiligt. Das vorrangige Ziel dieses Verbundprojekts besteht, wie bereits erwähnt, darin, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Abläufe in der Notaufnahme hinsichtlich personeller, räumlicher und technischer Ressourcen zu optimieren.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
Josefs-Gesellschaft gAG-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) Gebäudemanagement Josefs-Gesellschaft gAG
Hochheim am Main, Rüdesheim am Rhein, Oberursel Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Gebäudeautomation (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager TGA (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Project Manager Product Lifecycle Management (m/w/d) Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
Industriepark Nienburg GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Leiter Elektrotechnik & Automation Industriepark Nienburg GmbH
Nienburg Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) mit Sonderqualifikation Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Ostdeutschland Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurinnen / Projektingenieure (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) für die Objektfunkversorgung im Digitalfunk BOS Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei
Stuttgart Zum Job 
N-ERGIE Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Spezialist (m/w/d) Digitalisierung Fernwärmenetze N-ERGIE Aktiengesellschaft
Nürnberg Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 

„Wer in die Notaufnahme kommt, hat zumeist ernsthafte, gesundheitliche Sorgen. Wenn dann unklar ist, wie lange der Aufenthalt dauert oder welche Schritte als nächstes erfolgen, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung für die Patientinnen und Patienten, aber auch für das medizinische Personal“, kommentierte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Das KI-Projekt APONA leistet einen signifikanten Beitrag, die Prozessabläufe in der Notaufnahme zu verbessern und zeigt, wie künstliche Intelligenz einen direkten, positiven Einfluss auf die Menschen hat. Darüber hinaus hebt das Verbundprojekt einmal mehr Lübeck als KI-Leuchtturm im medizinischen Bereich hervor und verdeutlicht, wie auch die vielen KMUs im Land von der Zukunftstechnologie und der KI-Förderung profitieren können“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert.

Retrospektiv Notaufnahmedaten analysieren

Bei APONA handelt es sich um ein innovatives System zur Analyse und Vorhersage, das retrospektiv Notaufnahmedaten analysiert und daraus bedeutsame Algorithmen mit prognostischem Nutzen entwickelt. Diese Algorithmen würden dann an aktuelleren Datensätzen getestet, um ihre Präzision und Effektivität zu verifizieren, wie das UKSH mitteilte. „Der klassische Ablauf der Notfalldiagnostik und -therapie besteht aus verschiedenen Einzelschritten, deren Verzögerungen zu längeren Verweildauern von Patientinnen und Patienten führen können“, erläuterte Dr. Sebastian Wolfrum, Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme des UKSH, Campus Lübeck.

Ein maßgeblicher Fortschritt besteht darin, APONA in einem zukunftsorientierten Ansatz in Echtzeit direkt in der Notaufnahme zu implementieren, um die Prozessoptimierung zu fördern. Das impliziert, dass das System aktiv während der Behandlungsverläufe in der Notaufnahme genutzt wird, um bei der Entscheidungsfindung und Ressourcenplanung zu unterstützen.

Was kann die Künstliche Intelligenz in der Notaufnahme tun?

Weitere Anwendungsmöglichkeiten, bei denen APONA unterstützen kann, umfassen folgendes:

  • Ermittlung von Patientinnen und Patienten, die ein stationäres Behandlungsbett benötigen, basierend auf Faktoren wie Schwere der Erkrankung und Verfügbarkeit von Ressourcen
  • Prognose der voraussichtlichen Verweildauer einer Patientin oder eines Patienten auf einem Behandlungsbett, um die Bettenauslastung zu optimieren
  • individuelle Bestimmung der optimalen Diagnostik- und Therapieansätze unter Berücksichtigung von Faktoren wie Krankheitsgeschichte und aktuellen Symptomen
  • Vorhersage von Diagnostikverfahren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit negative Ergebnisse liefern werden, um kostspielige oder unnötige Tests zu vermeiden.

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) bereitet die erforderlichen Daten in anonymisierter Form auf und führt gemeinsam mit den Projektpartnern Analysen durch. Basierend auf den zur Verfügung gestellten Daten entwickelt, trainiert und bewertet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Vorhersagemodelle.
Diese Modelle werden anschließend in die von singularIT entwickelte Software integriert.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.