Microsoft gibt Gas: 80 Milliarden Dollar für neue KI-Rechenzentren
Microsoft gibt in Sachen künstlicher Intelligenz richtig Gas. Allein 80 Milliarden fließen in neue Rechenzentren, um die zahlreichen ehrgeizigen Projekte mit KI-Unterstützung voranzubringen.
Microsoft hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Im laufenden Geschäftsjahr plant der Tech-Gigant Investitionen von rund 80 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Rechenzentren. Mehr als die Hälfte dieser Summe soll in den USA ausgegeben werden, wie das Unternehmen in einem Blogbeitrag ankündigte. Ziel ist es, die Infrastruktur für die wachsenden Anforderungen von künstlicher Intelligenz (KI) weltweit zu erweitern.
Inhaltsverzeichnis
Rechenleistung für die KI-Revolution
Die geplanten Investitionen sind essenziell, um KI-Modelle zu trainieren und neue Funktionen einzuführen. Microsoft hat sich mit dem Entwickler von ChatGPT, OpenAI, zusammengetan und ist mittlerweile ein Vorreiter in der Integration von KI-Software in seine Produktpalette. Von Office-Programmen bis hin zu Cloud-Diensten – Künstliche Intelligenz durchdringt zunehmend alle Angebote des Unternehmens.
KI-Software benötigt immense Rechenressourcen. Um diesen Bedarf zu decken, baut Microsoft seine Rechenzentren massiv aus. Diese Einrichtungen sind nicht nur groß, sondern auch extrem energieintensiv. Daher sucht das Unternehmen nach innovativen Energiequellen, um die wachsende Nachfrage nachhaltig zu decken.
Atomenergie als Stromquelle
Bereits im Herbst 2023 gab Microsoft bekannt, dass ein Reaktor im stillgelegten US-Atomkraftwerk Three Mile Island wieder hochgefahren wird. Der erzeugte Strom wird über einen Zeitraum von 20 Jahren ausschließlich an Microsoft geliefert. Dies ist das erste Mal, dass ein stillgelegtes Atomkraftwerk in den USA reaktiviert wird. Die Partnerschaft unterstreicht Microsofts Bestreben, langfristig auf nachhaltige Energiequellen zu setzen und gleichzeitig den enormen Energiebedarf seiner Rechenzentren zu decken.
Fortschritte bei KI-Technologien
Parallel zu den Investitionen in die Infrastruktur macht Microsoft auch in der Entwicklung von KI-Technologien Fortschritte. Vor Kurzem stellte das Unternehmen sogenannte „Large Action Models“ (LAMs) vor. Diese Modelle gehen über herkömmliche Sprachmodelle hinaus. Sie können Benutzerabsichten nicht nur verstehen, sondern diese auch in konkrete Aktionen übersetzen.
Ein Beispiel ist die Nutzung in Microsoft Office. Hier wurde ein Modell entwickelt, das Aufgaben wie das Bedienen von Word automatisieren kann. Laut einem Forschungspapier erreicht das LAM-Modell eine Erfolgsrate von 71 Prozent bei der Ausführung von Aufgaben – schneller und effizienter als herkömmliche Modelle wie GPT-4o.
Diese Fortschritte markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung allgemeiner Künstlicher Intelligenz (AGI). Anders als herkömmliche Sprachmodelle wie GPT-4o sind LAMs darauf ausgelegt, Aktionen in realen oder digitalen Umgebungen auszuführen. Sie interpretieren Benutzeranfragen und setzen diese in konkrete Handlungsschritte um, die dynamisch an Veränderungen angepasst werden können.
OneDrive und Copilot: KI zieht in den Alltag ein
Nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Produktentwicklung zeigt Microsoft Fortschritte. Die Integration von KI in OneDrive und andere Anwendungen zielt darauf ab, den Arbeitsalltag zu erleichtern. Mit neuen Funktionen wie den Copilot Agents können Benutzer personalisierte Assistenten erstellen. Diese helfen, Dateien zu organisieren, Dokumente zu vergleichen oder Aufgaben zu automatisieren.
Copilot Agents sind plattformübergreifend nutzbar und in Anwendungen wie Microsoft Teams, SharePoint und OneDrive integriert. Sie können beispielsweise Chat-Verläufe analysieren oder Inhalte automatisch zusammenfassen, ohne dass der Nutzer die Dateien manuell öffnen muss. Die erweiterte KI-Unterstützung erleichtert nicht nur repetitive Aufgaben, sondern optimiert auch den Workflow in Teams.
Zusätzlich hat Microsoft die Benutzeroberfläche von OneDrive überarbeitet. Verbesserte Suchfunktionen, schnellere Navigation und Offline-Zugänglichkeit sollen den Umgang mit Dateien noch effizienter machen. Bis Ende 2024 sollen diese Neuerungen für Geschäftskunden weltweit verfügbar sein. (mit dpa)
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