Forschungsprojekt AutoPress 12.11.2024, 08:00 Uhr

Mit KI die Prozessüberwachung optimieren und alte Maschinen aufrüsten

Mit der KI-Technologie können Unternehmen ihre alten Maschinen kostengünstig nachrüsten und die Prozessüberwachung auf ein neues Niveau heben. Dies ermöglicht nicht nur eine höhere Bauteilqualität und geringeren Ausschuss, sondern bietet auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil – ohne teure Neuinvestitionen.

nachrüstung

Prozessüberwachung optimieren: KI ermöglicht Nachrüstung von älteren Maschinen.

Foto: Nils Doede / IPH gGmbH

Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Prozessüberwachung lassen sich Ausschussraten senken, die Qualität von Bauteilen verbessern und das Personal entlasten. Dabei sind kostspielige Investitionen in neue Maschinen nicht zwingend erforderlich. Dies belegt das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt „AutoPress“ des IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH und der JOBOTEC GmbH.

Produzierende Unternehmen müssen keine teuren neuen Maschinen kaufen, um moderne Sensoren und KI nutzen zu können. Stattdessen können sie ihre alten Maschinen kostengünstig durch nachrüsten. Das ist nicht nur günstiger als eine Neuanschaffung, sondern auch nachhaltiger, da die Lebensdauer der vorhandenen Maschinen verlängert wird.

Man kann die KI-gestützte Prozessüberwachung mit einem Expertensystem vergleichen, das zunächst von einer erfahrenen Person mit Fachwissen zur Maschine angelernt werden muss. Mithilfe von Supervised Learning-Algorithmen lernt das System schnell und kann selbst Fehler zuverlässig erkennen. So lässt es sich auf verschiedene Maschinen und Produktionsprozesse anpassen.

Ziel ist es nicht, Menschen in diesem Bereich zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Künftig können auch Mitarbeitende mit wenig Erfahrung die Maschinen bedienen, wenn die KI ihnen hilft. Für Unternehmen, die unter Fachkräftemangel leiden, bedeutet das eine große Entlastung.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
Josefs-Gesellschaft gAG-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) Gebäudemanagement Josefs-Gesellschaft gAG
Hochheim am Main, Rüdesheim am Rhein, Oberursel Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Gebäudeautomation (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager TGA (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Project Manager Product Lifecycle Management (m/w/d) Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
Industriepark Nienburg GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Leiter Elektrotechnik & Automation Industriepark Nienburg GmbH
Nienburg Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Realisierung Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Key Account Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Maintenance Engineer (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Hauptabteilungsleitungen für Bauaufgaben des Bundes (w/m/d) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Berlin, Bonn Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) mit Sonderqualifikation Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 

Fehler frühzeitig identifizieren

Im Forschungsprojekt „AutoPress“ wurde eine KI-gestützte Prozessüberwachung entwickelt, die Abweichungen von optimalen Produktionsparametern mit einer Genauigkeit von 95 bis 98 % erkennt. Bei auftretenden Fehlern erhält das Bedienpersonal sofort eine Warnung, wie:

  • „Achtung, das Werkzeug ist fehlerhaft eingebaut!“
  • „Achtung, das Material ist nicht zentriert!“
  • „Achtung, das falsche Material wurde eingelegt!“

Mit diesem System können produzierende Unternehmen Fehler frühzeitig identifizieren, Ausschuss reduzieren, die Bauteilqualität verbessern und das Personal entlasten. Durch die KI-Unterstützung können auch weniger erfahrene Mitarbeitende Maschinen sicher bedienen.

Das System an einer Spindelpresse erprobt

Im Forschungsprojekt „AutoPress“ haben das IPH und JOBOTEC eine ältere Spindelpresse beispielhaft mit modernen Sensoren nachgerüstet. Sie verwendeten dabei kostengünstige Komponenten und bewährte Industriestandards, damit auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Maschinen unkompliziert aufrüsten können. Das im Projekt entwickelte Konzept lässt sich auch problemlos auf viele andere Maschinen und Anlagen anwenden.
Die Spindelpresse wurde mit Laserdistanz-, Spannungs- und Temperatursensoren ausgestattet. Verschiedene KI-Modelle analysieren die Messdaten und vergleichen sie mit optimalen Vorgabewerten.

Zum Beispiel erkennt das System, wenn die Höhe des eingelegten Materials (Halbzeugs) vom Ideal abweicht. Bereits wenige Millimeter können hier großen Einfluss haben: Ist zu wenig Material in der Presse, wird die Form nicht vollständig gefüllt und Ausschuss entsteht. Ist das Material dagegen zu hoch, kommt es zu Material- und Energieverschwendung. Die KI kann in beiden Fällen genau angeben, wie viel die Höhe des Halbzeugs angepasst werden sollte, um Ausschuss oder Verschwendung zu vermeiden.

Die KI erkennt auch Abweichungen in der Werkzeugposition. Wenn die beiden Werkzeughälften nicht exakt übereinanderliegen oder das Halbzeug nicht mittig platziert ist, leidet die Bauteilqualität. Zudem kann die KI Materialverwechslungen aufdecken, die oft schwer mit bloßem Auge zu erkennen sind. Unterschiedliche Stahlsorten erfordern jeweils spezielle Temperaturen und Umformkräfte. Die KI identifiziert diese Verwechslungen und warnt, sodass die Anlage gestoppt und der Fehler behoben werden kann, bevor eine große Menge fehlerhafter Bauteile produziert wird.

Die KI-gestützte Prozessüberwachung ist nicht nur eine Unterstützung für das Personal, sondern hilft auch, die Bauteilqualität zu verbessern, Ausschuss zu vermeiden und Material sowie Energie zu sparen. Dadurch wird die Produktion nachhaltiger und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gestärkt.

Mehr zu dem Projekt

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.