Studie 16.07.2024, 12:41 Uhr

Texten mit KI: Kreativitätsboost oder Einheitsbrei?

Wie wirkt sich die Nutzung von KI auf die Wirkung von Texten aus? Eine Studie der Universität Exeter kommt zu interessanten und teilweise überraschenden Ergebnissen.

Schreiben mit KI

Schreiben mit KI kann die Kreativität einzelner Texter verbessern, insgesamt betrachtet droht jedoch Einheitsbrei.

Foto: PantherMedia / peshkova

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) als Schreibhilfe hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Science Advances zeigt interessante Ergebnisse über die Auswirkungen von KI auf die Kreativität von Texten. KI steigert zwar die Kreativität und den Unterhaltungswert von Geschichten, birgt aber auch die Gefahr, dass Texte einander immer ähnlicher werden.

Darum ging es in der Studie

Die Studie untersuchte, wie KI die Kreativität beim Schreiben beeinflusst. 300 Teilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe schrieb ohne KI-Unterstützung. Die zweite Gruppe nutzte ChatGPT für eine dreisätzige Ausgangsidee. Die dritte Gruppe konnte aus bis zu fünf KI-generierten Ideen auswählen. 600 Personen bewerteten anschließend die Qualität der Geschichten in Bezug auf Neuheit und Nützlichkeit.

Die Ergebnisse überraschen teilweise: Teilnehmer mit KI erlebten einen signifikanten Kreativitätszuwachs. Die Geschichten aus der Gruppe mit den meisten KI-Ideen waren um 8,1 % neuartiger und um 9 % nützlicher als die Texte ohne KI-Unterstützung. Besonders auffällig war, dass KI die Qualität der Geschichten von weniger kreativen Autoren deutlich verbesserte. Ihre Geschichten waren bis zu 26,6 % besser geschrieben, 22,6 % unterhaltsamer und 15,2 % weniger langweilig.

Wie wurde die Kreativität bewertet?

Die Studie nutzte die Divergente Assoziationsaufgabe (DAT), um die inhärente Kreativität der Autoren zu bewerten. Weniger kreative Autoren profitierten am meisten von der KI-Unterstützung. Ihre Geschichten erreichten durch den Zugang zu fünf KI-Ideen eine um 10,7 % höhere Neuartigkeit und eine um 11,5 % höhere Nützlichkeit im Vergleich zu denjenigen, die keine KI nutzten.

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Diese Verbesserungen sorgten dafür, dass ihre Kreativität auf ein Niveau angehoben wurde, das mit dem der kreativeren Autoren vergleichbar war.

Die Kehrseite: Texte werden zum Einheitsbrei

Trotz der positiven Auswirkungen auf die individuelle Kreativität zeigt die Studie auch eine beunruhigende Tendenz zur Vereinheitlichung der Texte. Geschichten, die mit Hilfe von KI erstellt wurden, wiesen eine um 10,7 % höhere Ähnlichkeit auf als solche ohne KI-Unterstützung.

Dies deutet darauf hin, dass KI dazu neigt, ähnliche Formulierungen und Ideen zu bevorzugen, was zu einem Verlust an Vielfalt und Originalität führt. Wer häufiger mit generativer KI wie ChatGPT arbeitet, hat vielleicht schon bemerkt, dass der Chatbot seine Lieblingsformulierungen hat.

Das sagen die Autoren zu ihrer Studie

Oliver Hauser, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Exeter Business School, betont die Bedeutung der Studie für das Verständnis der Auswirkungen von KI auf die menschliche Kreativität. Er warnt jedoch davor, dass der verstärkte Einsatz von KI in der Kreativwirtschaft zu einem Rückgang der kollektiven Innovation führen könnte.

Anil Doshi, Assistenzprofessor an der UCL School of Management, sieht die Gefahr, dass die Verlagsbranche mit zunehmender Akzeptanz von KI-gestützten Geschichten weniger einzigartige und homogenere Texte produziert. Dies könnte langfristig die Vielfalt und Originalität der Literatur gefährden.

Die Studie „Generative AI enhances individual creativity but reduces the collective diversity of novel content“ von Professor Oliver Hauser und Professor Anil Doshi wurde in Science Advances veröffentlicht.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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