100 Millionen Euro investiert 20.06.2024, 12:36 Uhr

TU München und SAP forschen gemeinsam unter einem Dach zu KI

Künftig arbeiten SAP-Entwickler Seite an Seite mit Professoren, Forschern und Studenten der Technischen Universität München. In Garching wurde ein Forschungszentrum für künstliche Intelligenz eingeweiht.

gemeinsames Forschungszentrum von SAP und TU München

Das gemeinsame Forschungszentrum von SAP und TU München kostete 100 Millionen Euro.

Foto: Andreas Heddergott / TUM

Die Technische Universität München (TUM) und SAP intensivieren ihre Zusammenarbeit mit der Eröffnung eines neuen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz auf dem Campus Garching. Der moderne Gebäudekomplex, in den 100 Millionen Euro investiert wurden, wurde am 19. Juni feierlich eingeweiht. In Zukunft werden dort 700 SAP-Mitarbeiter und 120 TUM-Forscher gemeinsam an innovativen Softwarelösungen arbeiten.

Das primäre Ziel dieser Partnerschaft ist es, die technologische Entwicklung im Zeitalter der Digitalisierung voranzutreiben. Neun Lehrstühle der TUM werden in den neuen SAP Labs Munich Campus einziehen. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Künstlicher Intelligenz, insbesondere in den Bereichen digitale Lieferkette, Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung (ESG), Zukunft der Arbeit, synthetische Daten und Quantencomputing.

Ein Meilenstein für die Forschung und Entwicklung

Mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro zeigt SAP deutlich sein Engagement, die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in München auszubauen. Das Unternehmen setzt ein starkes Signal, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. Für SAP ist ein Projekt dieser Größenordnung weltweit einzigartig. Unter dem Motto „Creating Impact Together“ dient der Campus sowohl als strategischer Entwicklungsstandort für SAP-Anwendungen und die SAP Business Technology Platform (BTP) als auch als Forschungszentrum für SAP Business AI.

Die TUM wird mit ihren neun Lehrstühlen in den neuen Komplex einziehen und somit ihre Forschungsaktivitäten auf dem Campus intensivieren. Dabei liegt der Fokus auf aktuellen Themen wie der digitalen Lieferkette, ESG, Zukunft der Arbeit, synthetische Daten und Quantencomputing. Ein weiteres Ziel der Zusammenarbeit ist die Unterstützung der Forschung an neuen Mobilitätsformen durch SAP im Rahmen eines übergeordneten Forschungsclusters.

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Auf Linkedin kommentierte SAP-CEO Christian Klein die Einweihung des neuen Forschungszentrums folgendermaßen: „Gestern haben wir einen fantastischen Neubau eingeweiht: In einem einzigartigen Setup arbeiten SAP Entwickler nun Seite an Seite mit Professoren, Forschern und Studenten der Technische Universität München. Dieses eng integrierte Ökosystem zwischen weltweit führenden Unternehmen, Universitätsforschern, Start-ups und Kunden ist ein großartiges Modell für die Zukunft der Innovation in Europa, Deutschland und darüber hinaus. Ich glaube, wir brauchen viel mehr Kooperationen dieser Art, um schnell und in großem Maßstab innovativ zu sein.“

Förderung des Wissens- und Innovationsaustauschs

Ein Business AI Research Hub wird als Erweiterung des bestehenden Industry-University-Collaboration-Modells (IUC) ebenfalls am Standort aufgebaut. Dieser Hub zielt darauf ab, den Wissens- und Innovationsaustausch zwischen der akademischen Welt und der Industrie im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu fördern. SAP plant zudem, die Zusammenarbeit mit bestehenden strategischen Partnern wie UnternehmerTUM, applied.AI, Innovationspark Heilbronn und DLD zu vertiefen.

Große Freude bei allen Beteiligten (v.l.): SAP-Vorstand Thomas Saueressig, TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, SAP-CEO Christian Klein. Foto: Andreas Heddergott / TUM

Große Freude bei allen Beteiligten (v.l.): SAP-Vorstand Thomas Saueressig, TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, SAP-CEO Christian Klein.

Foto: Andreas Heddergott / TUM

Stimmen zur Zusammenarbeit

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betonte die Bedeutung dieser Kooperation: „Software-Schmiede trifft auf Exzellenz-Einrichtung: Europas größtes Software-Unternehmen SAP und unsere TU München als beste deutsche Universität starten eine wegweisende Forschungskooperation. Auf dem neuen SAP Labs Campus machen Angehörige von TUM und SAP gemeinsam kluge Ideen zu neuer Innovation. In Garching entsteht so die nächste herausragende Kaderschmiede für Wissenschaft und Wirtschaft. Die Kooperation zwischen TUM und SAP ist die umfangreichste ihrer Art in Deutschland und der neue Campus fügt sich perfekt in unser bayerisches Innovationsökosystem ein. Das eröffnet beste Zukunftschancen für Bayern, aus Bayern heraus und über Bayern hinaus!“

Auch der Präsident der TUM, Prof. Thomas F. Hofmann, äußerte sich positiv: „Mit SAP verbindet uns als TUM eine lange, erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich freue mich sehr, dass wir diese Partnerschaft mit dem neuen Forschungsgebäude auf unserem Campus in Garching weiter vertiefen und ausbauen können. Wir schlagen eine Brücke zwischen akademischer Exzellenz und unternehmerischer Innovation mit dem Ziel, zukunftsweisende Ideen in markt- und konkurrenzfähige Produkte zu überführen.“

SAP-Vorstand Thomas Saueressig betonte ebenfalls die Bedeutung des neuen Campus: „Der SAP Labs Munich Campus ist ein lebendiges Zentrum für interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb eines offenen Ökosystems. Hier kommen Kunden, Partner, TUM-Angehörige, Studierende, Start-Ups, SAP-Mitarbeitende und Gäste zusammen. Der Campus steht für Innovation und Kooperation und unterstreicht die langjährige, enge Verbindung zwischen SAP und TUM. Hier wird entwickelt und gemeinsam an der Zukunft geforscht. Das ist großartig.“

Langjährige Partnerschaft seit 2003

Die Verbindung zwischen TUM und SAP besteht bereits seit 2003. Neben der Forschung und Entwicklung steht dabei auch die wissenschaftliche Ausbildung von Studierenden und Doktoranden im Fokus. An konkreten Herausforderungen aus der Wirtschaft können sie ihre Fähigkeiten erproben und in direkt anwendbare Lösungen umsetzen. Diese Kooperation bietet somit nicht nur Vorteile für die beiden Institutionen, sondern auch für die Studierenden, die praxisnah und innovativ lernen können.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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