Babyboomer zeigen größeres Interesse an KI als die Gen Z
Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsszenario mehr – sie ist da und verändert unseren Alltag rasant. Doch wie stehen die Menschen wirklich dazu? Begeisterung, Skepsis oder sogar Ablehnung? Eine neue Studie liefert spannende Einblicke – und einige unerwartete Überraschungen.
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KI-Interesse im Wandel: Ältere Generationen sind neugieriger als die Jungen.
Foto: PantherMedia / IgorTishenko
Eine Studie von NordVPN zeigt: Fast ein Drittel der Deutschen hält die Entwicklung von KI für zu rasant, und ein Viertel ist nicht bereit, vertrauliche Daten mit Chatbots zu teilen.
Viele Menschen gewöhnen sich noch an KI-Technologie, die bis vor Kurzem wie Science-Fiction wirkte. Die Grenze zur Realität bleibt unscharf, und viele Deutsche verwechseln KI-Inhalte mit echten. Laut der Studie erkennen 92 % der deutschen Nutzer keine KI-Bilder, obwohl 13 % bereits selbst welche erstellt haben.
„Die KI-Revolution ist da und ihre schnell voranschreitende Entwicklung verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. KI-Chatbots sind zwar nützliche Tools, aber es ist wichtig, bei ihrer Nutzung auf Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit zu achten, um nicht zum Ziel von Cyberkriminellen zu werden“, erklärt Marijus Briedis, CTO bei NordVPN.
Jeder Fünfte von KI-Chatbots genervt
In Deutschland nutzen nur 10 % der Menschen täglich KI-Chatbots – die meisten fühlen sich mit menschlicher Hilfe wohler. Fast jeder Fünfte (19 %) findet Chatbots im Kundenservice sogar nervig, besonders die Generation X (44–59 Jahre).
Zudem wächst die Skepsis: 29 % der Nutzer befürchten eine zu schnelle KI-Entwicklung, bei den Babyboomern (60–78 Jahre) sind es sogar 38 %. Diese Bedenken und die aktuellen Grenzen der Technologie bremsen den Durchbruch von KI-Chatbots im Alltag.
Nur 11 % der Befragten fürchten laut dieser Studie, dass KI ihren Job ersetzen könnte. Am meisten Sorgen machen sich dabei Millennials (28–43 Jahre) und die Generation Z (18–27 Jahre).
„KI verändert die Arbeitswelt. Untersuchungen zeigen, dass jüngere Menschen und Menschen mit höherer Bildung sich schneller an KI gewöhnen und die künstliche Intelligenz eher als nützliches Tool für ihre Arbeit betrachten. Im Fokus steht dabei die Cybersicherheit. Wir schützen nicht mehr nur traditionelle digitale Landschaften, sondern sichern eine Zukunft, in der KI mit jedem Aspekt unserer Arbeit verflochten ist. Dies erfordert sich ständig weiterentwickelnde Sicherheitsmaßnahmen, Richtlinien und Schulungsprogramme, die den Arbeitnehmern helfen, sich an die sich schnell verändernde digitale Umgebung anzupassen“, kommentiert Briedis.
Babyboomer sind neugieriger auf KI als die junge Generation!
Immerhin 32 % der Deutschen setzen sich aktiv mit KI auseinander, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Überraschend: Die Babyboomer (36 %) zeigen das größte Interesse, während die Generation Z am wenigsten daran interessiert ist.
Entgegen der Erwartung beschäftigen sich ältere Generationen stärker mit KI als die Jungen. Das widerlegt das Klischee, dass Ältere technologische Trends verpassen.
Die Generation Z (18–27 Jahre) zeigt das geringste Interesse, was auf eine Akzeptanz- und Wissenslücke hindeutet. Zudem nutzen nur 10 % der Deutschen KI-Chatbots regelmäßig – sei es zur Bilderstellung oder im Job – und nur 4 % setzen sie in Schule oder Studium ein.
Wer ist gegenüber KI besonders misstrauisch?
Ein Viertel der Befragten teilt keine sensiblen Daten mit KI, weil sie ihr nicht vertrauen. Das könnte erklären, warum nur 6 % der Deutschen schon einmal Opfer von KI-Betrug wurden. Besonders misstrauisch gegenüber KI sind die Babyboomer und Menschen mit niedrigerem Einkommen – ein Hinweis darauf, dass die Deutschen wachsam gegenüber KI-Betrugsversuchen sind.
Die Studie wurde von NordVPN in Auftrag gegeben und zwischen dem 18. und 28. November 2024 von Cint durchgeführt. Befragt wurden 4.000 Internetnutzer aus Deutschland, Japan, Italien und Brasilien im Alter von 18 bis 74 Jahren. Die Experten sorgten dafür, dass die Stichprobe in Bezug auf Geschlecht, Alter und Wohnort repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung war.
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